Gladbeck. Der Inzidenzwert in Gladbeck erreicht Freitag mit 363,7 den absoluten Höchstwert. Beratung über weitere Maßnahmen im Kreis am Montag.
Der Inzidenzwert in Gladbeck erreicht am Freitag den bisherigen Höchstwert - er liegt bei 363,7. Auch im Kreis Recklinghausen steigt die Inzidenz weiter an - auf 209,2. Stadt und Kreis schauen auf die möglichen Gründe, und wie es weiter geht.
Mitarbeiter der Kreisverwaltung und der Stadtverwaltung hatten am Donnerstag gemeinsam über mögliche Ursachen gesprochen, jedoch nichts Auffälliges feststellen können. Eine Erklärung der hohen Zahlen anhand der Daten sei schwierig, so Stadtsprecher David Hennig auf Nachfrage. Die Fälle verteilten sich über das ganze Stadtgebiet, lokale Ausbrüche gebe es nicht. "Die Zahlen lassen sich nicht an einem konkreten Ergebnis oder Punkt festmachen. Es gibt auch nicht besonders viele Fälle in einem Seniorenheim", so auch Kreissprecherin Svenja Küchmeister.
Virus könnte sich über die Weihnachtstage im privaten Umfeld verstärkt ausgebreitet haben
Aber: Auch in den Nachbarstädten Bottrop und Gelsenkirchen waren die Inzidenzen wieder gestiegen. "Da es über die Stadtgrenzen auch Beziehungen zu Freunden und Verwandten gibt, ist daher eine Möglichkeit, dass sich das Virus jetzt über die Feiertage im Privaten wieder verstärkt ausgebreitet hat", so Hennig.
Eine Erklärung für die derzeit hohen Zahlen dürfte auch sein, dass noch immer viele Meldungen über Fälle beim Gesundheitsamt eingehen, die in den vergangenen 14 Tagen über die Weihnachtstage nicht bearbeitet wurden.
Inzidenz über 200 - aber Wert des LZG für weitere Maßnahmen ausschlaggebend
Die Inzidenz von 209,2 stuft den gesamten Kreis Recklinghausen wieder als Risikogebiet ein. Allerdings: Für die Anordnung weiterer Maßnahmen ist der Wert des LZG (Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen) ausschlaggebend. Dieser liegt am Freitag bei 193,9, also knapp unter der kritischen Grenze.
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Die Differenz zwischen dem Kreis- und dem LZG-Wert entstehe, da einerseits die Kreisverwaltung jeweils die Inzidenzzahl vom Vormittag veröffentlicht und neue Fälle dabei schon eingerechnet sind, so der Kreis. Zum anderen würden die Daten des LZG aus einer anderen Datenbank gespeist. Das kann zu einem zeitlichen Verzug bei der Veröffentlichung der Daten führen. Da diese Datenbank keine Aufschlüsselung nach kreisangehörigen Städten ermöglicht, müsse der Kreis für die Veröffentlichung auf seine eigene Datenbank zurückgreifen.
Krisenstab berät Montagmittag über weitere Schritte
"Wir gehen davon aus, dass am Wochenende auch der Wert des LZG über 200 steigen wird", so Küchmeister. Daher wird am Montagmittag der Krisenstab des Kreises mögliche weitere Maßnahmen beraten. Bis dahin soll eine vom Ministerium angekündigte Liste mit weiteren Vorschlägen für mögliche Maßnahmen abgewartet werden. Das Land überlässt die Entscheidung zu weitergehenden Einschränkungen in den Orten mit Inzidenzen über 200 den betroffenen Städten und Kreisen. "Es ist eine Kann-Regelung, der Kreis kann weitere Maßnahmen beschließen, muss es aber nicht", so Küchmeister.
Die Zeit will die Kreisverwaltung nutzen, um die Infektionsfälle noch einmal genau zu analysieren. Denn: Maßnahmen müssen sich immer auch an dem Geschehen vor Ort orientieren. Das heißt: Schulschließungen etwa kämen nur in Frage, wenn es dort vermehrt Coronafälle gebe. Da die Schulen derzeit ohnehin geschlossen sind, "müssen wir gucken, woran die vielen Infektionen liegen", so Küchmeister. Auch der städtische Krisenstab wird in der kommenden Woche nach dem Beschluss des Kreises über weitere Maßnahmen beraten.
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