Gladbeck. Krankenkasse warnt vor den gesundheitlichen Gefahren des Rauchens. Mehr Männer als Frauen greifen in Gladbeck zum Glimmstängel.
Viele Gladbecker Raucher werden sich für das neue Jahr wohl vorgenommen haben, künftig auf Glimmstängel verzichten zu wollen. Ein guter Vorsatz, den kreisweit wird zu viel geraucht, - mehr als im Landesdurchschnitt. Krankenkassen warnen vor den negativen gesundheitlichen Folgen.
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Laut Auswertung des statistischen Bundesamtes qualmten insgesamt 26,5 Prozent der Bevölkerung im Kreis Recklinghausen (Schnitt Nordrhein-Westfalen 22,6 Prozent), 30,5 Prozent aller Männer und 22,7 Prozent aller Frauen griffen im Jahr 2017 zum Glimmstängel. „Rauchen schädigt nahezu jedes Organ im Körper. Dennoch greift rund jeder Vierte im Kreis Recklinghausen zur Zigarette. Das zeigt uns, dass wir nicht nachlassen dürfen, über die Gefahren des Rauchens aufzuklären und für die Vorteile des Nichtrauchens zu werben. Und das so früh wie möglich, damit Kinder und Jugendliche idealerweise erst gar nicht mit dem Rauchen anfangen“, sagt Serviceregionsleiter Jörg Kock von der Krankenkasse AOK Nordwest.
Rauchen verursacht bis 80 Prozent aller Lungenkrebsfälle
Rauchen ist medizinisch begründet neben Stress, mangelnder Bewegung und ungesunder Ernährung einer der wichtigsten Risikofaktoren für Herz-Kreislaufkrankheiten, chronische Atemwegserkrankungen, Krebs und Diabetes. Laut Tabakatlas 2020 des Deutschen Krebsforschungszentrums verursacht Rauchen bis zu 80 Prozent aller Lungenkrebsfälle und erzeugt daneben zahlreiche weitere Krebsarten. Darmkrebs ist nach Krebsarten der Atemwege die häufigste Krebsart, die durch das Rauchen entsteht. An den Folgen des Rauchens sterben in Deutschland jedes Jahr rund 127.000 Menschen. Dies entspricht 13,3 Prozent aller Todesfälle.
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Die Mehrheit der Raucher, wohl auch in Gladbeck, hat schon einmal versucht, mit dem Rauchen aufzuhören. Im Jahr 2019 versuchten 15 Prozent der Rauchenden einen Rauchstopp „Obwohl die Gesundheitsgefahr, die vom Rauchen ausgeht, seit langem bekannt ist, ist die Raucherquote immer noch hoch", sagt Kock. Denn die physische und psychische Abhängigkeit sei meist stark und das Rauchen habe eine wichtige Funktion: "Es gibt dem Alltag eine Struktur, dient dem Stressabbau oder spielt bei sozialen Kontakten eine wichtige Rolle." Für diese Funktionen müssten für einen langfristigen Rauchstopp Alternativen gefunden werden. Nur so könne ein "Verzicht" zum "Gewinn" werden - eine wichtige Voraussetzung für einen langfristigen Rauchstopp.
Krankenkassen unterstützen versicherte bei der Rauchentwöhnung
Die Krankenkassen begleiten ihre Versicherten auf dem Weg zum Nichtrauchen und bieten in der Regel spezielle Kurse dazu an, oder fördern deren Besuch. "Mit Unterstützung und einem klaren Bekenntnis zum Aufhören ist ein dauerhafter Rauchverzicht möglich“, sagt Jörg Kock.