Gladbeck/Gelsenkirchen/Bottrop. Der Neujahrsempfang des DGB Emscher-Lippe in der Stadthalle Gladbeck fällt aufgrund Corona aus. Dafür gibt es nun Videobotschaften.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund Emscher-Lippe hat seinen für den 8. Januar in der Stadthalle Gladbeck geplanten Neujahrsempfang abgesagt. Grund ist die Corona-Pandemie. Der DGB hat die Veranstaltung nun ins Netz verlagert.

Dies sei kein Ersatz für ein persönliches Treffen, aber es gebe Schlimmeres, so DGB-Regionsgeschäftsführer Mark Rosendahl. "Tausende Menschen sind gestorben, sehr viele leiden unter Langzeitfolgen der Erkrankung. Auch die Wirtschaftsauswirkungen sind enorm. Arbeitslosenzahlen sind gestiegen,Insolvenzen werden steigen und zwar massiv", so Mark Rosendahl. Kurzarbeit und Umsatzrückgänge seien bereits auf historischem Hoch. Daher müsse nun der Konsum gestärkt und investiert werden. So gerate die Wirtschaft wieder in Schwung. "Dafür brauchen wir Arbeitskräfte. Die brauchen wir in der Pflege, in Kitas, in Verwaltungen, in der Forschung. Aber nicht zum Mindestlohn", stellt der Gewerkschafter klar.

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DGB will in nächster Zeit eine Kampagne starten

Tariftreue sei ein Punkt, den der DGB durchsetzen möchten. Ausschreibungen in Kommunen sollten an sozialen Kriterien wie eben Tariftreue, Mitbestimmung und Ausbildung ausgerichtet werden. Dazu soll in den nächsten Monaten eine Kampagne gestartet werden.

In der Emscher-Lippe-Region möchte der DGB Forschungseinrichtungen und Hochschulen stärken. So sollten Ausgründungen aus den Hochschulen verstärkt werden. Auch die Anwendung von Wasserstoff solle gestärkt werden, so Rosendahl. Der Blick in die Vergangenheit bringe keinen Arbeitsplatz zurück, erklärt der Gewerkschafter in seiner Videobotschaft. Um die Zukunft zu gestalten, müsse in Klimaschutz und Energiewende investiert werden. Dafür seien junge Leute notwendig und Unternehmen, die diese ausbilden.

Gladbecks Bürgermeisterin fordert Unterstützung für Betroffene in der Corona-Pandemie

Auch Gladbecks Bürgermeisterin Bettina Weist (SPD) ist mit einer Videobotschaft im digitalen Neujahrsempfang vertreten. Sie fordert, dass diejenigen unterstützt werden müssten, die unter der Corona-Pandemie besonders leiden, etwa Einzelhändler, Gastronomen, Künstler und Selbstständige. Außerdem müsste sich für diejenigen eingesetzt werden, die in dieser Krise systemrelevant sind, darunter Mitarbeiter in Pflegeheimen, in Krankenhäusern, Arztpraxen, Kitas und Schulen. Sie haben mehr als nur Beifall verdient. Nämlich gerechte Löhne und faire Arbeitszeiten, so Weist. Ihren Video-Beitrag schließt sie mit einem Appell: "Wenn wir zusammenhalten, wird 2021 wieder eines von den guten Jahren."

Auch die Stadt Gladbeck kann ihren traditionellen Neujahrsempfang nicht stattfinden lassen. Eine alternative Veranstaltung ist erst einmal nicht geplant. "Ob und was wir eventuell machen, muss man zu gegebener Zeit sehen", so Stadtsprecher David Hennig.

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