Gladbeck. Die Benefiz-Auktion zum zehnten Geburtstag der Neuen Galerie Gladbeck war ein voller Erfolg. Teuerstes Kunstwerk war ein Bild von Torben Giehler.
„Meine Damen und Herren. Das war’s. Vielen Dank!“ Nach dreieinhalb Stunden als Auktionator beendete ein überaus gut gelaunter Gerd Weggel die Benefiz-Auktion zum zehnten Geburtstag der Neuen Galerie Gladbeck. Von den Bietern – online, am Telefon und im Raum – waren einige in der Zeitspanne zwar um einige hundert Euro ärmer. Dafür aber bereichert um ein neues Bild oder Kunstobjekt. Und das in jedem Fall weit unter den offiziellen Galeriepreisen der in Gladbeck versteigerten Werke.
Vor zehn Jahren wurde der neue Ausstellungsraum der Galerie eingeweiht
Vor genau zehn Jahren eröffnete der Förderverein der Neuen Galerie den Anbau mit dem großen Ausstellungsraum. Der erste Künstler, der dort ausgestellt hat, war Werner Pokorny.
Und natürlich hat auch er eines seiner Werke für die Auktion am Sonntag zum Zehnjährigen zur Verfügung gestellt. Seine schwarz geflämte Holz-Skulptur „Haus,09“ wechselte für 1000 Euro den Besitzer. Pokornys Holzhaus hatte übrigens auch das Interesse von Sternekoch Björn Freitag geweckt, der für vier Werke den Auktionshammer schwang, aber auch selbst bei einigen die Bieterkarte zückte.
Den Pokorny schnappte ihm ein andere Bieter weg. Dafür erhielt Björn Freitag den Zuschlag für die Offset-Lithografie der südkoreanischen Künstlerin SEO. Das Bild zeigt ein Mädchen, das eine Gänseherde durch ein Kornfeld treibt. Der, wie bereits erwähnt, bestens gelaunte Auktionator und Kurator Gerd Weggel konnte es sich nicht verkneifen, da eine Verbindung zu ziehen zwischen dem tierischen Bild-Motiv und den kulinarischen Vorlieben eines Kochs für das weiße Federvieh…
Sternekoch Björn Freitag erwies sich als eloquenter Auktionator - und erfolgreicher Bieter
Der Sternekoch nahm’s ihm nicht übel – und erwies sich darüber hinaus ebenfalls auch als äußerst eloquenter Auktionator.
Die SEO allein war dem Dorstener übrigens auch noch nicht genügend Kunst für einen Tag. Er bot auch noch erfolgreich für das Relief „Sonneck“ von Axel Anklam mit. Das übrigens in Doppelfunktion, denn als Freitag die Bieterkarte für das Relief hob, stand er selbst am Auktionspult und ließ bei 1000 Euro den Hammer in eigener Sache sinken.
Das Kunstwerk der Herzen war ganz unzweifelhaft das kleine grüne Nashorn des Künstlers Johannes Brus. Da zückte auch Bürgermeister Ulrich Roland seine Karte. Ohne Chance allerdings, denn er wurde locker und sehr rasch überboten. Für stolze 2800 Euro darf die Nashorn-Figur nun in ihr neues Zuhause einziehen. Als Auktionator gab sich Ulrich Roland dann aber nicht so leicht geschlagen – er brachte die ihm zugeteilten Werke von Judith Samen, Donata Wenders und Sven Drühl souverän an die Kunstsammler im Saal.
Den besten Preis erzielte „Horizon Fade“ von Künstler Torben Giehler
Teuerstes Bild war „Horizon Fade“ (Acryl auf Leinwand) von Torben Giehler. Mit einem Startgebot von 1700 Euro ging’s los.
Der Hammer fiel erst bei 3700 Euro. „Damit“, so Weggel, „liegen wir aber auch hier noch weit unter dem Galeriepreis für Giehler.“
Von den insgesamt 64 zur Auktion stehenden Arbeiten wurden gerade einmal drei oder vier ohne Gebot wieder zurückgezogen. Alle anderen Kunstwerke wechselten sehr rasch den Besitzer. Da kann man dann als Auktionator auch mal gut gelaunt – und „sehr zufrieden“ – sein.
Mehr Bilder von der Kunstauktion gibt es auf waz.de/gladbeck