GLADBECK. . In der Neuen Galerie Gladbeck sollen im Jahr 2018 Kunstwerke von Sven Drühl, Eckart Hahn, Valerie Favre und Leiko Ikemura ausgestellt werden.
Noch stehen Besucher der Neuen Galerie staunend vor dem riesigen Elefantenkopf, der auf seinem Rüssel balanciert, und wundern sich, dass dieses mächtige Werk aus der Hand von Johannes Brus nicht kippt. Auch ein Riesennashorn, ein Löwe und andere Objekte haben Magnetwirkung. Noch sind Kunstsinnige und Neugierige im lichten Raum an der Bottroper Straße fasziniert, wie imposant Dieter Krieg ganz Alltägliches in Szene gesetzt hat: einen Salatkopf, Fleisch, eine Sitzbank. Aber wenn Anfang Januar diese Exponate Gladbeck wieder verlassen, machen sie lediglich Platz für weitere exquisite Präsentationen. Und sicherlich ist es eine Untertreibung, wenn Gerd Weggel als Vorsitzender des Galerie-Fördervereins sagt: „Das Programm kann sich sehen lassen. Wir werden wahr genommen“ – und zwar über Gladbecks Stadtgrenzen hinaus.
1Raumgreifend wie die Werke von Dieter Krieg und Johannes Brus sind auch Sven Drühls Arbeiten. Der promovierte Kunstwissenschaftler, geboren im Jahre 1968 in Nassau an der Lahn, wirkt im Bereich der konzeptionellen Malerei. Aus Werken der Romantik mixt und transformiert Drühl Diptychen und Triptychen sowie Neon-Arbeiten – meistens im Großformat. Gladbeck ist für den Künstler kein Neuland: Er war im Jahre 2010 an der Gruppen-Ausstellung „Landscapes“ in der Neuen Galerie beteiligt. Aktuelle Werke sind dort vom 19. Januar bis 23. März 2018 zu sehen.
2 Surrealistisch wirken die Bilder, die Eckart Hahn schafft: Flatternde Hände umschwirren ein Vogelhäuschen, ein Mensch mit Vogelkopf stützt sich auf einen Tisch . . . Der gebürtige Freiburger, Jahrgang 1971, verfremdet Alltagsgegenstände und Wesen, reißt sie aus ihrem vertrauten Zusammenhang, so dass sie wie Collagen erscheinen. Zu sehen sind die Illusionen, die wie Traumbilder anmuten, vom 13. April bis 15. Juni in der Neuen Galerie.
3 Die Schweizerin Valerie Favre, geboren 1959, malt sehr intensive Bilder, nutzt dabei verschiedene Malweisen: figurativ, abstrahierend, rein farbmalerisch. Das Werk der Professorin für Malerei an der Universität der Künste Berlin ist durch Themen aus Theater und Film, Kunstgeschichte und Philosophie geprägt. Die Neue Galerie: „In ihrer aktuellen Serie der ,Theatres’ entwickelt sie eine ganze Kette von Metaphern für das Leben als lustvolles und tragisches Spiel.“ Werke von Valerie Favre werden vom 7. September bis zum 2. November in der Neuen Galerie zu sehen sein.
4 Leiko Ikemura hat bereits im Pariser Museum Centre Pompidou ausgestellt. Gerd Weggel: „Sie hat zu meiner Überraschung definitiv zugesagt.“ Also sollten sich Kunstfreude den 16. November 2018 rot im Kalender anstreichen, denn dann wird die Schau der japanisch-schweizerischen Künstlerin in Gladbeck eröffnet. Leiko Ikemura, so unterstreicht Weggel, ist viel mehr als eine Malerin. Sie ist auch Graphikerin, Bildhauerin und Keramikerin. Das Arbeiten mit Ton & Co. ist eine Technik, die eine große Tradition in Japan hat. Die Künstlerin, Jahrgang 1951, ist vielseitig, experimentiert immer wieder aufs Neue mit Techniken und Materialien: Frauengestalten als Plastiken, Landschaften im Großformat, Gemälde, die rätselhafte Zwischenwesen zeigen . . . Ausstellungsbesucher lernen stets unerwartete Seiten kennen. Die Schau in Gladbeck soll bis zum 11. Januar 2019 laufen.
Die Ausstellungsmacher in der Neuen Galerie verblüffen Jahr für Jahr mit formidablen Präsentationen. Wie sie es schaffen, solch internationale Künstler nach Gladbeck zu holen? Fachmann Gerd Weggel antwortet auf diese Frage: „Die Anfänge vor 20 Jahren waren nicht ganz unproblematisch, aber wir haben über Jahre Kontakte geknüpft.“ Jetzt könne man zu Recht sagen: „Wir müssen uns nicht verstecken.“
In Kunstdatenbank gelistet
Mittlerweile hätten sich die Präsentationen als gesellschaftliches Ereignis etabliert. Selbst auf der weltweit größten Kunstdatenbank Artfacts.de ist die Gladbecker Galerie gelistet – neben Häusern wie dem Bottroper Quadrat und dem Essener Folkwang Museum.
Öffnungszeiten und Kontakt
Die Neue Galerie Gladbeck an der Bottroper Straße 17ist zu folgenden Zeiten geöffnet: mittwochs bis sonntags zwischen 15 und 20 Uhr.
Ein Kontakt ist möglich über: 3198371 und 3198372 sowie „info@neue-galerie-gladbeck.de“. Weitere Informationen sind auch auf „www.neue-galerie-gladbeck.de“ zu finden.