Gladbeck. FFP2-Masken schützen besser vor Corona als Behelfsmasken. Sie sollen vergünstigt an Risikogruppen gehen. Das sagen die Experten in Gladbeck dazu.

Bei aller Uneinigkeit von Bund und Ländern beim weiteren verschärften Vorgehen zur Bekämpfung des Corona-Infektionsgeschehens, ist dieser Punkt schon beschlossene Sache: Menschen, die einer Risikogruppe angehören, sollen vergünstigt FFP2-Masken erhalten. 15 Stück ganz genau, um in den kritischen Wintermonaten besser vor einer möglichen Ansteckung mit dem Coronavirus geschützt zu sein. Mediziner Gregor Nagel begrüßt diese Entscheidung.

Es müssen allerdings auch genügend Masken auf dem Markt sein, so Mediziner Gregor Nagel

Vorausgesetzt natürlich, so der Sprecher des Gladbecker Ärztenetzes, es sind auch genügend dieser partikelfiltrierenden Halbmasken auf dem Markt zu haben. „Immerhin geht es dann darum, bundesweit Millionen von Menschen mit einer ausreichenden Stückzahl dieser Masken zu versorgen. Aber das wird die Politik ja wohl bei der Beschlussfassung bedacht haben.“

Dass die FFP2-Masken auf jeden Fall einen besseren Schutz vor Viren bieten als die sogenannten Alltags- und auch die OP-Masken, steht für den Allgemeinmediziner, der seine Praxis im Hausarztzentrum Butendorf hat, fest. Zu Anfang der Pandemie , als Masken dann doch als Schutzfaktor ins Gespräch kamen, habe es nicht genügend FFP2- und auch FFP3-Masken gegeben.

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„Da war es schon mal gut, überhaupt einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen“, so Nagel. Eine FFP2-Maske liege aber an den Seiten viel dichter am Gesicht an als jeder andere Schutz. „So kann beispielsweise auch beim Husten nichts entweichen. Die Luft dringt ausschließlich durch das Vlies der Maske.“ So sei sowohl ein effektiver Schutz des Trägers als auch seines Umfelds gegeben.

Die Masken bieten einen guten Schutz vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus

In seiner Praxis tragen alle Mediziner und auch die Mitarbeiter diese Atemschutzmasken den ganzen Tag, bei jedem Patientenkontakt. „Wir haben häufig auch Kontakt zu Corona-Infizierten , und bislang ist es bei uns noch zu keiner Ansteckung gekommen“, sagt Nagel. Das spreche schon dafür, dass die Masken einen guten Schutz bieten. Tatsächlich habe auch schon ein Patient direkt am Montag in der Praxis nach einer medizinischen Einschätzung zum Schutzfaktor der Masken gefragt. „Bis ein wirksamer Impfschutz auf dem Markt ist, wird und das Virus garantiert noch einige Monate beschäftigen“, so der Mediziner. Und für diese Zeit sei das Tragen der Atemschutzmasken eine gute Möglichkeit, sich vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus zu schützen.

Das Prüfsiegel muss stimmen

Immer wieder sind auch FFP-Masken von schlechter Qualität und sogar mit gefälschtem Prüfsiegel im Handel aufgetaucht. Laut Information des ZDF-Verbrauchermagazins „Wiso“ dürfen seit dem 1. Oktober zwar nur noch geprüfte Masken in den Verkauf kommen, Altbestände aber noch abverkauft werden.

Um sicherzugehen, müssen Verbraucher auf das Zeichen der Prüfstelle achten. Dieses besteht immer aus „CE“ und einer vierstelligen Zahlenfolge, die den Prüfstandort bestimmt. Masken, auf denen nur das CE-Zeichen ohne Zahlencode zu finden ist, wurden mit einiger Sicherheit nicht geprüft. Wenn man CE plus der Ziffernfolge seiner Maske googelt, rät Dororthee Pradel, wird man automatisch auf Websites weitergeleitet, die über die Echtheit informieren.

„In Zeiten, wie wir sie gerade erleben, kann es schon mal passieren, dass Dinge in der Öffentlichkeit bekannt gegeben werden, bevor wirklich alle Beteiligten in die Informationskette eingebunden sind “, sagt Sebastian Sokolowski. Was der Sprecher der Apothekerkammer Münster meint: Seine Kammer hat zwar schon von der Absicht von Bund und Land gehört, FFP2-Masken an Risikogruppen abzugeben, „aber noch sind viele Fragen offen“. Zum Beispiel auch die, auf welchem Verteilerweg die Atemschutzmasken die Apotheken erreichen sollen. „Ich bin mir aber grundsätzlich sicher, dass die Apotheken die Aufgabe gut meistern werden“, betont Sokolowski – und hofft auf mehr Informationen in absehbarer Zeit. Auf jeden Fall ist der Experte aber der Meinung, dass die Atemschutzmasken den Eigenschutz der Träger vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus „wesentlich vergrößern“. Und deshalb begrüßt er auch die Absicht des Bundes.

Es gibt jetzt schon einen Run auf FFP2-Masken, sagt die Apothekersprecherin

Genau so sieht es auch die Gladbecker Apothekersprecherin Dorothee Pradel. Schon jetzt griffen Leute vermehrt auf diese Masken zurück. „Es hat in letzter Zeit ein regelrechter Run auf FFP2-Masken eingesetzt“, sagt die Apothekerin. Auf die Frage, wann die von Bund und Land in Aussicht gestellten vergünstigten Exemplare für Risikogruppen die Apotheken erreichen sollen, wusste sie allerdings auch noch keine Antwort.

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