Gladbeck. Unter dem Pseudonym Helena Faye hat eine 32-Jährige Gladbeckerin den Fantasy-Roman „Calior“ geschrieben. Eine spannende Lektüre...

Eine Welt ohne Bücher? Nein, so weit reicht Helena Fayes Vorstellungskraft beim besten Willen nicht. Dabei ist die 32-Jährige aus Gladbeck mit einer gehörigen Portion Fantasie gesegnet. Und auch ihr Debütroman „Calior“ strotzt nur so vor Einfallsreichtum.

Ihren wahren Namen aufs Cover schreiben, schon das war der gelernten Hotelfachfrau zu simpel. Nur der WAZ verrät sie – unter dem Siegel der Verschwiegenheit – ihr wahres Ich. Die Gladbeckerin erfand sich ein Pseudonym, das sie aus den Vornamen ihrer Kinder – Finja (5) und Ayko (2) – und einer Übersetzung ihres eigenen konstruiert hat: Helena Faye. Klingt so außergewöhnlich, wie es die Handlung in ihrem Schmöker ist.

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Gladbeck: Die Hauptperson ist eine junge Hexe

Dabei könnte die Ausgangssituation manchen Jugendlichen durchaus bekannt vorkommen. Jamie Quinn ist im Alltag eher eine Außenseiterin, die es schwer hat. Wer wünscht sich da nicht, es seinen Quälgeistern – simsalabim – mit einem einzigen Handstreich zu zeigen? Zauberei? Die gibt’s doch gar nicht… Es sei denn, Bücherwürmer vergraben sich in der mystischen Welt von „Calior“. Dort erfährt die Hauptperson Jamie an ihrem 17. Geburtstag, dass sie tatsächlich anders ist als Gleichaltrige: eine Hexe! Sie muss die Schulbank drücken; in der Londoner Akademie findet Jamie Freunde, die ihr zur Seite stehen, als schaurige Kreaturen auftauchen. Der Beginn einer gefährlichen Reise in das magische Land „Calior“. Es sollen jedoch an dieser Stelle nicht alle Geheimnisse gelüftet werden...

Buch-Fans, die sich an „Harry Potter“ erinnert fühlen, sind Faye bereits auf der Spur. Die 32-Jährige, aufgewachsen in Essen und seit sieben Jahren in Gladbeck zuhause, erzählt, der bebrillte Zauberlehrling sei ihr „Einstieg ins Fantasy-Genre“ gewesen. Seit frühester Kindheit gehörten Schmöker einfach zu ihrem Leben: „Ich bin mit Büchern aufgewachsen. Anfangs haben meine Eltern meiner Schwester und mir vorgelesen.“

Bücher spielten in der Familie von Helena Faye seit ihrer Kindheit eine große Rolle

Von Astrid Lindgren kenne sie alles. Und das Schmöker-Gen hat sie offensichtlich ihrem Nachwuchs vererbt, Finja und Ayko lieben ebenfalls Pippi Langstrumpf und die „Kinder aus Bullerbü“. Räuber Hotzenplotz, das kleine Gespenst, die kleine Hexe und wie die liebenswerten Geschöpfe alle heißen, die Otfried Preußler auf die literarische Welt brachte – an sie verlor Faye ihr Herz.

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Im Buchhandel erhältlich

Der Fantasy-Roman „Calior“ (350 Seiten) von Helena Faye ist im Buchhandel erhältlich: ISBN-3751997072. Der Preis für die Print-Ausgabe beträgt 13,90 Euro.

Das Cover hat Sarah Skitschak gestaltet, mit der Faye bereits für die Anthologie „Julzauber“ zusammengearbeitet hat. Diese Geschichten-Sammlung ist im Jahr 2019 mit der ISBN-Nummer 978-3748722823 erschienen. Der Bonusteil des Buches ist Rezepten und Traditionen des Nordens gewidmet.

Auch die Zeichnungen in „Calior“ stammen aus der Feder von Sarah Skitschak. Die Idee zu dieser Illustration stammt von Faye.

Wen wundert’s da, dass die zauberhafte Welt der Literatur in ihrem Leben eine große Rolle spielte? Die Fantasy-Schriftstellerin plaudert: „In der Grundschule habe ich an einem Schreibwettbewerb teilgenommen.“ Auf dem Gymnasium war einer ihrer Leistungskurse Deutsch, sie führte Tagebuch, verfasste Kurzgeschichten. Da ist Jamies Kampf gegen kriegerische Bestien in „Calior“ schon ein anderes Kaliber. „Ursprünglich habe ich vor neun Jahren mit dem Buch angefangen“, sagt Faye. Dann schlummerte der Entwurf in einer Schublade den Dornröschenschlaf. Bis vor neun Monaten: „Ich habe mich in den Jahren weiterentwickelt. Was ich damals geschrieben habe, habe ich jetzt komplett umformuliert.“ Und zwar von Hand. Faye bringt ihr Manuskript in Notizbüchern und auf Collegeblöcken zu Papier.

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Inspirationen geben dem Schottland-Fan bisweilen ganz alltägliche Situationen – und seien es Nebelschwaden an einem frühen Morgen. „Ich habe angefangen zu schreiben, weil ich ein Buch nach meinen Vorstellungen haben wollte.“ Das liegt jetzt mit „Calior“ vor. Das nächste Werk hat Faye schon im Kopf. Sie schreibt es mit einer Kollegin: „Ich will nur ein bisschen verraten. Es spielt komplett in einem eher mittelalterlichen Setting.“ Geheimnisvoll dürfte auch dieser Roman werden.

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