Gladbeck. Mit der Note 4,92 bewerten die Gladbecker beim Stadtteil-Check das gastronomische Angebot ihrer Stadt. Die beste Bewertung bekommt noch Mitte I.
Mit dem gastronomischen Angebot in ihrer Stadt sind die Gladbecker recht unzufrieden. Beim Stadtteil-Check der WAZ vergeben sie in dieser Kategorie die schlechteste Note: 3,96. Bei keiner anderen Frage fällt die Bewertung so schlecht aus. Besonders Schultendorf mit der Note 4,92 schneidet schlecht ab – dicht gefolgt von Rentfort-Nord mit 4,44.
Die auffallend negative Bewertung für Schultendorf hat einen einfachen Grund: In Gladbecks kleinstem Stadtteil gibt es keine Gastronomie. „Wenn, dann fahren wir zum essen in die Stadt“, sagt etwa auch der Schultendorfer Josef Klauker. Es sei ja nicht mehr so wie früher, dass man in die Kneipe gehe, sondern eher ins Restaurant. „Da nimmt man den Weg nach Mitte in Kauf, da hat man sich schon dran gewöhnt.“
2112 Teilnehmer
2112 Gladbecker haben beim Stadtteil-Check der WAZ mitgemacht und 14 Fragen beantwortet. Etwa, wie sie die medizinischer Versorgung, die Parkplatzsituation oder eben das gastronomische Angebot in ihrem Stadtteil bewerten.
Die Umfrage liefert keine repräsentativen Ergebnisse, weil die Teilnehmer nicht gezielt nach sozio-demografischen Merkmalen ausgewählt wurden, sondern selbst nach Aufrufen über ihre Teilnahme entschieden haben. Die Umfragen geben die subjektive Meinung der teilnehmenden Bürger wieder.
Für eine Gastronomie gebe es in Schultendorf noch nicht einmal geeignete Räume. „Wenn wir unsere Versammlungen abhalten, müssen wir uns im Schrebergarten treffen“, sagt das Mitglied der Siedlergemeinschaft Gladbeck-Schultendorf. Seit dem Abriss des Schultenhofs gibt es in dem Stadtteil kein Lokal mehr. „Es war sehr schade, dass der Schultenhof abgerissen wurde“, so Klauker.
In Mitte I gibt es ein vergleichsweise großes und vielfältiges Angebot
Mitte I schneidet mit der Note 2,61 denn auch am besten bei der gastronomischen Bewertung beim Stadtteil-Check ab. Dort gibt es schließlich auch ein vergleichsweise großes und vielfältiges Angebot. „Darunter gibt es in Mitte viele alteingesessene Lokale, die man sich nicht wegdenken kann“, sagt Xhenita Mehmeti von der städtischen Wirtschaftsförderung.
Dazu gehören etwa der Jammerkrug oder die Alte Post. „Die Alte Post wurde sehr solide neu verpachtet, nachdem der alte Pächter dort rausgegangen ist.“ Auch das Restaurant im Wasserschloss Wittringen werde gut angenommen. „Es gibt dort ein hochwertiges Angebot, das viele Leute anspricht“, so die städtische Wirtschaftsförderin.
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Auch Gäste aus den umliegenden Städten nutzen das Angebot in Gladbeck
Nicht nur Einheimische scheinen das Angebot zu schätzen. „Wir haben auch auswärtige Gäste, wie aus Kirchhellen, Bottrop, Altenessen und Buer. Dorthin liefern wir in Zeiten von Corona auch regelmäßig unsere Gerichte aus“, so Jovan Gajic, Inhaber des Jammerkrugs.
Alt-Rentfort bekommt mit der Note 3,21 nach Mitte I die beste Bewertung beim Stadtteil-Check. „An der Hegestraße, der Hauptverkehrsachse, kommen viele Menschen entlang, entsprechend hat sich dort attraktive Gastronomie angesiedelt“, so Mehmeti. Darunter etwa ein alteingesessener Grieche und eine Pizzeria. Auch die Traditionsgaststätte Kleimann-Reuer hat dort ihren Sitz.
Gastronomen stehen wegen der Corona-Pandemie vor großen Herausforderungen
Die Corona-Pandemie stellt die Gastronomen auch in Gladbeck derzeit vor große Herausforderungen. Bisher scheinen die meisten relativ gut durch die Krise zu kommen. „Wir haben noch keine größere Schließungswelle gehabt“, bestätigt Xhenita Mehmeti.
Der eine oder andere müsse im Moment aber kämpfen. „Wir wissen nicht, was in den nächsten Wochen noch kommt. Zudem steht der Winter bevor, Wirte könnten unter abgesagten Weihnachtsfeiern leiden und unter der Tatsache, dass die meisten Gäste coronabedingt nur draußen sitzen möchten.“