Gladbeck. Die „LumumBar“ in Gladbeck hat geschlossen. Betreiber beklagt coronabedingte hohe Einnahmenverluste. Situation macht auch anderen zu schaffen.
In Gladbeck hat der erste Wirt coronabedingt aufgeben müssen: Die Cocktailbar „Lumumbar“ an der Horster Straße in der Innenstadt ist geschlossen. Sebastian Lokajczyk hatte die Bar 15 Jahre lang geführt. „Das war mein Lebenswerk“, sagt der 40-Jährige.
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Coronabedingt habe er jedoch nur noch höchstens 20 Prozent seines Umsatzes machen können. „Da kein Ende der Corona-Beschränkungen in Sicht ist, habe ich beschlossen, dass es keinen Sinn macht, mein ganzes Eigenkapital zu investieren.“
Enttäuschung bei den Stammgästen
Viele Stammgäste seien enttäuscht und traurig gewesen. „Es gab auch Tränen.“ Aber: Lokajczyk hat bereits ein neues Standbein. Er konzentriert sich nun auf seine Sanierungsfirma, die er auch bereits parallel zu seiner Bar gehabt habe. Jetzt steht nur noch an, das Ladenlokal auszuräumen. Dann ist Schluss.
Die jetzt eingeführte Sperrstunde macht auch weiteren Gastronomen zu schaffen. „Das kann der Todesstoß sein“, sagt Ursula Hallay, Wirtin des Musikpubs an der Eikampstraße. „Gerade am Wochenende ist von 22 bis 2 oder 3 Uhr die beste Zeit.“ Die Sperrstunde sei „sehr schwierig“. Sie überlege nun, zusätzliche Angebote zu machen, etwa Frühschoppen am Sonntagmorgen. „Man muss ja irgendetwas machen.“
Inhaberin des Cafés Goethestraße schließt freiwillig um 0 Uhr
Auch Ruth Herberhold, seit 1996 Inhaberin des Cafés Goethestraße, macht die Situation Angst. „Aber ich versuche mich nicht davon bestimmen zu lassen.“ Seit der Wiedereröffnung der Gastronomie nach dem Lockdown habe sie ohnehin schon immer um 0 Uhr geschlossen. „Es wurde mir zu kritisch, wenn die Gäste mit zunehmender Stunde betrunkener wurden. Dann wird es schwierig, dazwischen zu gehen.“ Daher halte sie auch die Sperrstunde für sinnvoll. Mit steigenden Infektionszahlen bemerke sie inzwischen auch wieder einen Besucherrückgang.
Die 47-Jährige geht davon aus, dass die Restaurants und Kneipen bald ohnehin wieder schließen werden müssen. „Die Zahlen werden noch so explosionsartig steigen“, vermutet sie. Wenn es keine staatliche Unterstützung gebe, werde sie auf Dauer ihr Lokal nicht halten können. Auf Rücklagen kann sie nicht zurückgreifen. „Ich versuche, so lange wie möglich durchzuhalten.“