Gladbeck. Im Kreis Recklinghausen gelten ab diesem Dienstag neue Regeln zur Eindämmung der Pandemie. 70 Kinder aus Gladbecker Kita in Quarantäne.
Pünktlich zu Beginn der Herbstferien ist der Kreis Recklinghausen – und damit auch Gladbeck – am Wochenende zum Risikogebiet geworden. Auch für Urlauber hat das Konsequenzen. Der Kreis hat währenddessen eine neue Allgemeinverfügung erlassen. Die darin geregelten Maßnahmen gelten ab diesem Dienstag.
Die Allgemeinverfügung sieht in den Fußgängerzonen und auf öffentlichen Plätzen eine Maskenpflicht vor, weiterhin an den weiterführenden Schulen, bei Kulturveranstaltungen sowie für Zuschauer bei Sportveranstaltungen in geschlossenen Räumen. Außerdem dürfen sich in der Öffentlichkeit höchstens fünf Personen aus verschiedenen Haushalten treffen. Es gilt ein Alkoholverbot in der Öffentlichkeit von 22 bis 6 Uhr, Shisha-Rauchen in der Öffentlichkeit ist verboten.
Die Kita Vehrenbergstraße ist bis auf Weiteres geschlossen
Die Stadt Gladbeck hat indes am Montag bis auf Weiteres die Kindertagesstätte Vehrenbergstraße geschlossen. Drei Erzieher der Einrichtung waren am Samstag positiv auf das Corona-Virus getestet worden. Drei der vier Gruppen mit insgesamt 70 Kindern befinden sich daher derzeit in Quarantäne. Die vierte Gruppe, die laut Stadt nicht mit den anderen Gruppen und den betroffenen Erziehern in Kontakt stand, wird ebenfalls vorübergehend nicht in der Einrichtung betreut. Nun sollen die weiteren Erzieher und auch die Kinder kurzfristig getestet werden, so Stadtsprecher David Hennig. Geplant ist, dass das DRK die Testungen vornimmt. „Es gibt aber noch keinen Termin.“
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Nachdem Gladbeck am Wochenende zum Risikogebiet erklärt worden war, sind viele Urlauber verunsichert. Denn für sie gilt in den meisten Bundesländern ein Beherbergungsverbot. Es sei denn, sie legen einen negativen Test vor, der nicht älter als 48 Stunden sein darf. Die Unsicherheit haben auch die Hausärzte gespürt, die testen. Im Hausarztzentrum Butendorf stand das Telefon am Montag nicht still. „Die Menschen haben ganz viel Informationsbedarf“, so Dr. Gregor Nagel, Sprecher des Gladbecker Ärztenetzes. Darunter viele, die in den Urlaub fahren wollten, nun aber erst einmal einen Corona-Test organisieren müssen. Kostenlos ist der nach bisheriger Regelung bei den Hausärzten nur für denjenigen, der Symptome hat. „Auch Urlauber können einen Abstrich bekommen, müssen den aber selber bezahlen“, so Nagel. Die Patienten bekommen dann einen Zettel mit einem QR-Code mit, den sie dann mit Corona-Warnapp einscannen und so ihr Testergebnis abrufen können.
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Mediziner beobachtet auch in der Praxis die steigende Fallzahl
Eine „sehr große“ Nachfrage hat auch Dr. Nicola Konieczny am Montag festgestellt. Oftmals seien die üblichen ein bis zwei Tage Wartezeit, je nach Kapazität des zuständigen Labors, zu lang für die Patienten, die eine Urlaubsreise für die Herbstferien gebucht haben, so die Medizinerin. Testkapazitäten seien in ihrer Praxis jedoch noch vorhanden. Nagel beobachtet auch in seiner Praxis, dass die Fallzahlen derzeit wieder steigen. „So, wie es zu erwarten war“, sagt der Mediziner. Schwere Verläufe gebe es „im Moment Gott sei Dank nicht“.
Das im März zu Beginn der Pandemie am St.-Barbara-Hospital eingerichtete Diagnosezelt ist indes derzeit noch nicht wieder in Betrieb. „Bisher ist das auch nicht vorgesehen“, so Dr. Heinz-Dieter Oelmann, Chefarzt der Neurologie und Ärztlicher Direktor des St.-Barbara-Hospitals. Wenn es gebraucht werde, werde sich das Krankenhaus aber nicht dagegen wehren, es wieder zu öffnen.
Unterdessen zieht die Stadt ein positives Fazit des vergangenen Wochenendes, an dem die Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdienstes sechs angemeldete Feiern kontrolliert hatten. Dabei sei alles in Ordnung gewesen. Einen Hinweis auf Feiern, die nicht angemeldet waren, habe es nicht gegeben.