Gladbeck. Georg Liebich war mit 23 Gladbeckern in Berlin und besuchte historische Bildungsstätten. Erstmals war die Gruppe auch beim Zentralrat der Juden.
Corona und Gedenkenstättenfahrten – das ist in diesem Jahr für den langjährigen Organisator Georg Liebich nicht so einfach. 23 Gladbecker Jugendliche waren nun kurz vor Ferienschluss in Berlin – ursprünglich sollte die Fahrt in den Osterferien stattfinden, wurde jedoch wegen der Pandemie verschoben. Die jährliche Reise nach Israel hat Liebich bereits in die Herbstferien verschoben, ob sie allerdings stattfinden kann angesichts der Pandemie-Entwicklung, steht noch nicht fest, so der Organisator.
Immerhin: Die Gedenkstättenfahrt nach Berlin konnte nun durchgeführt werden. Wegen der Terminverschiebung musste aber, so Liebich, das Programm verändert werden. So musste die Visite des Jüdischen Museums gestrichen werden, „dafür gelang aber erstmals ein Besuch der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen“, wo die Jugendlichen von den Zeitzeugen Rainer Dellmuth und Gilbert Furian durch das ehemalige Stasi-Gefängnis der DDR geführt wurden. Liebich: „Der Rundgang mit den ehemaligen Häftlingen, die von ihren persönlichen Erlebnissen erzählten, war für die Jugendlichen sehr bewegend.“
Besucht wurde auch die Villa der Wannsee-Konferenz und der Bendlerblock
Neu im Programm war auch ein Besuch beim Zentralrat der Juden in der Tucholskystraße in Berlin, wo die Jugendlichen am Projekt „Meet a Jew“ teilnahmen. Hier hatten die jungen Gladbecker die Möglichkeit, im Gespräch mit jungen Mitgliedern der Jüdischen Gemeindeµ aus erster Hand Näheres über das jüdische Leben in Deutschland zu erfahren. „Bei den Begegnungen, die jeweils 90 Minuten dauerten, stellten die zwei jüdischen Projektteilnehmer ihr persönliches Judentum vor und beantworteten vielen Fragen der Jugendlichen“, berichtet der Gedenkstättenfahrer.
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Interessiert an den historischen Begebenheiten zeigten sich die Besucher aus Gladbeck auch bei ihrem Besuchen der Gedenk- und Bildungsstätte „Haus der Wannseekonferenz“, wo 1942 über die Organisation des Holocaust entschieden wurde, und der „Gedenkstätte Deutscher Widerstand“, die sich im ehemaligen Bendler-Block in der Stauffenbergstraße befindet, wo die Hitler-Attentäter 1944 hingerichtet wurden.
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Die Jugendlichen waren beeindruckt von den vielen historischen Informationen
Die Jugendlichen aus Gladbeck seien sich am Ende der einwöchigen Reise einig gewesen, so Liebich, dass die Tage in Berlin für sie eine sehr emotionale und beeindruckende Zeit gewesen sei. „Sie hätten viele Informationen zu der Zeit bekommen, in der Menschen wegen ihrer Religion oder politischen Überzeugungen verfolgt und ermordet wurden, sagten sie mir“, so Georg Liebich, der sich über die Resonanz freut.