Gladbeck. . Polizeibehörde Recklinghausen nimmt vom 12. bis 28. August Schulwege ins Visier, wenn i-Dötze und Schulwechsler auf den Straßen unterwegs sind.

Die Polizei Recklinghausen verstärkt zu Schulbeginn ihre Maßnahmen, damit jedes Kind wohlbehalten seinen Weg vom Zuhause zum Klassenzimmer und retour zurücklegen kann. Dass dies keine Selbstverständlichkeit ist, beweist ein Blick in die Statistik. 39 Schulwegunfälle registrierte die Polizei im Schuljahr 2014/2015 in ihrem Einzugsgebiet, sechs weniger als im Vorjahresvergleich. Vier Kinder erlitten schwere, 35 leichte Verletzungen. Zahlen für Gladbeck kann Polizeisprecher Michael Franz zwar nicht nennen, aber das Problem ist landauf landab das gleiche.

Verhalten von Eltern im Visier

Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen: „Erfahrungen haben gezeigt, dass es bei den Kindern, die eingeschult werden, aber auch bei Kindern, die von der Grundschule zur weiterführenden Schule wechseln, besonders wichtig ist, deren Schulwege zu überwachen, da sie zu den ,schwächsten’ Verkehrsteilnehmern zählen.“

Im Kreis Recklinghausen und in Bottrop werden aktuell rund 6000 Kinder eingeschult, etwa 6700 wechseln zu einer weiterführenden Schule. In Gladbeck wird es ab kommender Woche 582 i-Dötze geben, 723 Steppkes wechseln zu einer weiterführenden Schule.

Aktion der Verkehrswacht

Die hiesige Verkehrswacht startet Jahr für Jahr Aktionen zum Schulbeginn. So verteilt sie auch diesmal rote Warnmützen an Erstklässler, Aufkleber fürs Auto und Info-Material an Eltern.

Spannbänder an Straßen mahnen motorisierte Verkehrsteilnehmer: „Brems Dich – Schule hat begonnen“. Plakate weisen darauf hin, dass vermehrt Kinder unterwegs sind, die auf Straßen unerfahren sind.

Die Polizei will vom 12. bis 28. August verstärkt gezielt an Schulen ABC-Schützen, Fünftklässlern und deren Eltern hilfreiche Tipps geben. Klaus-Dieter Parma von der Verkehrswacht ruft Autofahrer zu verstärkter Vorsicht und Rücksichtnahme auf, schließlich würden Mädchen und Jungen oft unvorhersehbar handeln. Und: „Die Kinder wollen in die Schule und nicht ins Krankenhaus.“ Optimal wäre es, wenn Eltern mit ihrem Nachwuchs den Schulweg trainieren würden: Wie überquere ich eine Fahrbahn? Welche Route ist die sicherste? Wo sollte ich Ampelübergänge oder Zebrastreifen nutzen? „Der kürzeste Weg ist nicht gleich der sicherste“, betont Franz.

Er stellt fest: „Viele Eltern bringen ihr Kind im Auto zur Schule. Da kommt es häufig zu gefährlichen Situationen.“ Väter und Mütter sind zu schnell unterwegs, parken verbotenerweise, so dass das Aussteigen zur Gefahr wird; ein Kindersitz ist nicht vorhanden. „Unsere Kollegen weisen die Eltern dann auf das falsche Verhalten hin“, kündigt Franz an.

Fahrrad-Check und helle Kleidung

Da gerade Schulwechsler häufig per Fahrrad unterwegs sind, sollten Eltern prüfen: Funktionieren die Bremsen? Ist die Beleuchtung in Ordnung? Auch darauf wirft die Polizei einen scharfen Blick. Für Fußgänger und Radler ein Muss: helle, gut sichtbare Kleidung mit Licht reflektierenden Applikationen oder Aufnähern.