Gladbeck. Unfallschwerpunkte auf Gladbecks Straßen haben sich nicht herauskristallisiert. Doch stadtweit kam es zu 312 Vorfällen mit Verletzten.
In diesem Ranking steht Gladbeck auf keinem Spitzenplatz. Und darüber kann man sich durchaus freuen. Denn der Verkehrsunfallatlas, den das Statistische Bundesamt ganz aktuell vorlegt, nimmt Schwerpunkte in den Fokus. Die digitale Karte, erstmals auch für das Land Nordrhein-Westfalen erstellt, führt vor Augen: Orte mit einer Unfallhäufung gibt es in dieser Stadt nicht. Was allerdings keineswegs heißen soll, dass es auf Gladbecks Straßen nicht kracht. Ein Blick in den Atlas lohnt sich.
Denn immerhin sind für das Jahr 2019 stadtweit 312 Verkehrsunfälle aufgeführt. Andreas Lesch, Pressesprecher im zuständigen Polizeipräsidium Recklinghausen, stellt klar: Dabei handelt es sich ausschließlich um Ereignisse mit Verletzten. Unfälle mit Blechschaden sind nicht berücksichtigt. 228 Menschen erlitten demnach Verletzungen, in 84 Fällen schwere. Todesopfer gab es nicht.
Gladbeck: An Kreisverkehren ist von allen Teilnehmern erhöhte Aufmerksamkeit gefordert
Zum Vergleich ein Schwenk über Gladbecks Stadtgrenzen: Für Bottrop mit insgesamt 455 Verkehrsunfällen stehen in der Statistik zwei Tote und 95 Schwerverletzte. Bei den Nachbarn in Gelsenkirchen verlor ein Mensch im Straßenverkehr sein Leben. Insgesamt sind 1108 Verkehrsunfälle gelistet, bei denen sich 841 Mal Beteiligte Verletzungen zuzogen. 155 Menschen wurden schwer verletzt.
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Auch wenn sich für Gladbeck keine lokalen Unfallschwerpunkte herauskristallisiert haben und auf der Landkarte die Punkte verteilt sind, fallen einige Stellen ins Auge. Beispielsweise Kreisverkehre im Herzen der Stadt. Am Kreisel Humboldtstraße „hatten wir drei meldepflichtige Unfälle“, so Lesch. Soll heißen: Hier gab’s Verletzte. Es habe sich jedoch durchweg an diesem Kreisverkehr um so genannte Alleinunfälle gehandelt: „Das heißt, es gab keine Berührung mit einem anderen Verkehrsteilnehmer.“ Zweimal stürzte ein Radler, einmal stand nach Leschs Angaben ein Autofahrer unter Alkoholeinfluss. Ein ähnliches Bild ergeben die Unfälle ein paar Meter weiter an der Postallee.
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Grundlage der Daten sind Meldungen der Polizei
Grundlage der Daten im Verkehrsunfallatlas sind die Meldungen der Polizei, die in die Statistik zu den Straßenverkehrsunfällen geflossen sind. Die höchste Unfallzahl des Jahres 2019 wurde im Land Nordrhein-Westfalen in Köln verzeichnet: In der Domstadt ereigneten sich 6090 Verkehrsunfälle. Beim Gros – 5050 – kamen Menschen zu Schaden.
Die Statistiker haben auch im Ruhrgebiet einen gravierenden Unfallschwerpunkt ermittelt. Er liegt in Essen im Bereich Krupp-/Friedrichstraße. Insgesamt wurden für die Metropole in der Region stadtweit insgesamt 2185 Verkehrsunfälle mit 1884 Verletzten registriert. Sechs Menschen starben.
Andreas Lesch sagt: „Man kann zweifelsohne feststellen, dass Kreisverkehre von allen Verkehrsteilnehmern eine erhöhte Aufmerksamkeit erfordern. Das gilt für Autofahrer ebenso wie für Fahrradfahrer und Fußgänger.“ Die Fülle der Gestaltungsmöglichkeiten schaffe unterschiedliche Situationen. Man betrachte beispielsweise nur die vielen Möglichkeiten, wie ein Radweg geführt wird. „In Kreisverkehren kann es eher als an anderen Stellen passieren, dass man noch mal abbremsen muss“, so der Polizeisprecher. Eine Bepflanzung in der Mitte könne auch die Sicht behindern, doch dazu gebe die Polizei keine Bewertung ab. Das sei eine Angelegenheit der Planer vor Ort.
Apropos große Straßen. Auch hier läuft der Verkehr längst nicht immer reibungslos. So zeigt die digitale Karte unter anderem Unfälle auf der Buerschen Straße sowie Graben- und Wilhelmstraße an. Auf der Sandstraße, Bottroper Straße und Konrad-Adenauer-Allee kam es ebenfalls zu Crashs. „In sehr wenigen Fällen ist eine erhöhte Geschwindigkeit Unfallursache“, so Lesch. Einmal sei ein Autofahrer offensichtlich beim Abbiegen an der Konrad-Adenauer-Allee/Herderstraße zu schnell gewesen.
Hier der Link zum Unfallatlas: https://www.waz.de/region/rhein-und-ruhr/iframe-unfallatlas-id229607006.html