Gladbeck. . Generationen lernten bei dem Gladbecker. Klaus Dieter Parma war der erste Polizist, der nur für Gladbeck als Verkehrserzieher im Einsatz war.
- Generationen von Gladbeckern hat Klaus Dieter Parma die Regeln im Straßenverkehr beigebracht
- Der 75-Jährige stellt fest, dass sich die äußeren Gegebenheiten in der Verkehrserziehung geändert haben
- Für ihn ist entscheidend: Kinder lernen richtiges Verhalten auf den Straßen durch Anschauung und Training
Schier unzähligen Mädchen und Jungen ist Klaus Dieter Parma auf ihren ersten Schritten im Gladbecker Straßenverkehr zur Seite gestanden. Aus den Kindern von einst wurden selbst Eltern. Und auch sie vertrau(t)en ihren Nachwuchs – vom i-Dötzchen bis zum Jugendlichen – dem mittlerweile pensionierten Polizeibeamten und Vorsitzenden der hiesigen Verkehrswacht an, wenn’s darum ging, den Kindern die Grundregeln und Tücken auf Straßen und Wegen zu vermitteln – sei es zu Fuß oder auf dem Drahtesel. Die WAZ sprach mit Klaus Dieter Parma über die Anfänge seiner Tätigkeit als Verkehrserzieher in Gladbeck und Veränderungen im Laufe der Jahre.
WAZ: Wie war die Situation, die Sie als Verkehrserzieher bei der Polizei in Gladbeck vorfanden?
Parma: Ich war der erste Polizist auf diesem Posten, der ausschließlich für Gladbeck zuständig war. Davor war der Kollege auch noch für Bottrop im Einsatz. Im Blocksystem habe ich den Schulkindern von der ersten bis zur vierten Klasse zunächst richtiges Verhalten im Straßenverkehr beigebracht. Das habe ich in der fünften Klasse wiederholt. Also, ich habe erklärt, wo und wie man richtig über die Straße geht; worauf die Kinder an Ampeln und beim Gehen zwischen Autos achten sollen.
Was war besonders schwierig zu vermitteln?
Kinder glauben, wenn sie links, rechts, links geguckt haben, hätten sie alles getan, um heil über den Zebrastreifen zu kommen. Dabei ist der Blickkontakt zu den Autofahrern enorm wichtig, auch an Ampeln. Ich habe immer versucht, das klar zu machen und auch Eltern einzubinden. Sie können dieses Verhalten mit ihren Kindern üben.
Was möchten Sie Müttern und Vätern begreiflich machen?
Kinder lernen durch Anschauung; sie müssen Beispiele für Regeln haben. Ein Kind muss die Situation einfach sehen, um zu verstehen.
Sie haben Kindern auch das korrekte Verhalten als Radler beigebracht. Gibt es auf diesem Gebiet für Sie „Todsünden“?
Ja, und zwar drei. Jemandem die Vorfahrt nehmen, bei Rot fahren und ein Stopp-Zeichen missachten. Bei so etwas ist das Kind durch die Fahrradprüfung gefallen.
Welche Unterschiede auf den Straßen stellen Sie heutzutage im Vergleich zu früheren Jahren fest?
Klar, früher waren viel weniger Autos unterwegs. Aber es gibt heutzutage einerseits Eltern, die ihre Kinder überbehüten. Dabei ist wichtig zu wissen: Mädchen und Jungen lernen das Verhalten auf der Straße nicht im Schonraum, sondern – wie gesagt – durch eigene Anschauung und Üben. Andererseits haben wir Eltern, die sich wenig um die Verkehrserziehung kümmern. Es hat sich auch in der Hinsicht viel verändert: In Familien sind häufig Vater und Mutter berufstätig. Dann sind viele Mädchen und Jungen auf sich alleine gestellt.
An welche Entwicklung im Straßenverkehr haben Sie vor Jahren überhaupt noch nicht gedacht?
Ein zunehmendes Problem ist die Handy-Nutzung. Es ist schlimm. Ich habe was gegen Gegenstände wie Handys im Straßenverkehr.
Sie sind seit rund 50 Jahren in der Verkehrswacht. Was ist nach Ihrer Ansicht deren größte Aufgabe?
Junge Eltern zu motivieren, dass sie ihren Kindern eine vernünftige Verkehrserziehung zukommen zu lassen.