Gladbeck. Das Theater Glassbooth setzt sich kreativ mit der Corona-Pandemie auseinander und ruft Gladbecker zu einem Film-Projekt auf. Das ist geplant.

Wochenlang eingeschränkte Kontakte, Arbeitsplatzverlust oder Sorge um die Gesundheit – jeder erlebt die Corona-Pandemie anders, aber jeder erlebt sie. Das freie Theater Glassbooth möchte sich kreativ mit der Corona-Krise auseinandersetzen und ruft alle Gladbecker zur Teilnahme an einem Filmprojekt auf. Es soll am Beispiel von Gladbeck zeigen, welche gesamtgesellschaftlichen Auswirkungen die Pandemie hat.

„Die Auswirkungen der Corona-Pandemie betreffen uns alle, sowohl gesamtgesellschaftlich als auch individuell. Gerade bei Solo-Selbstständigen kann die Situation sehr dramatisch sein“, so Jens Dornheim, künstlerischer Leiter des Theaters Glassbooth. So soll „ein filmisches Werk“ entstehen, „das aus der Krise entstanden ist und beispielhaft für die Gedanken, Fragestellungen, Auswirkungen und Möglichkeiten steht, die die Corona-Krise mit sich gebracht hat und weiterhin mit sich bringen wird“.

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Der Umriss von Gladbeck ist im Plakat zu dem Film-Projekt zu finden. „Das Projekt ist schließlich wirklich für Gladbeck exemplarisch“, so Jens Dornheim.
Der Umriss von Gladbeck ist im Plakat zu dem Film-Projekt zu finden. „Das Projekt ist schließlich wirklich für Gladbeck exemplarisch“, so Jens Dornheim. © Glassbooth

Das Spektrum der Beiträge ist breit

Die Teilnehmer können einen selbstgedrehten Filmclip einsenden, in dem sie sich mit der Pandemie auseinandersetzen. Mit welchem Beitrag sich die Gladbecker beteiligen möchten, bleibt jedem selbst überlassen. „Vielleicht möchten sie etwas aus der Familie erzählen, vielleicht thematisieren sie ihre berufliche Situation“, so Jens Dornheim.

Wer mitmacht, kann sich entweder selbst filmen oder beispielsweise auch von einem Familienmitglied filmen lassen. „So, wie es unter den derzeitigen Auflagen gestattet ist.“ Die Initiatoren stellen sich vor, dass die Teilnehmer ihre Gedanken formulieren, dass sie auf die vergangenen Monate zurückschauen und berichten, wie sie diese Zeit erlebt haben und auch die derzeitige Situation erleben. „Sie können aber auch Ausblicke formulieren, sie können Fragen stellen oder fiktionale Inhalte drehen“, so Dornheim.

So werden die Beiträge eingereicht

Der selbstgedrehte Filmclip wird über die Webseite www.wetransfer.com („Dateien hinzufügen“ und E-Mail-Adresse eingeben) an info@glassbooth.de geschickt. Zusätzlich zum Filmclip soll eine E-Mail an info@glassbooth.de mit folgenden Angaben gesendet werden: Titel des Clips (optional), Name und Anschrift, Telefonnummer und E-Mail-Adresse.

Außerdem sollte eine Einverständniserklärung mitgeschickt werden, in der Teilnehmer angeben können, ob ihr Name im fertigen Film genannt werden soll oder ob sie lieber anonym bleiben möchten. Die Einverständniserklärung kann auf www.glassbooth.de heruntergeladen werden.

Wer mitmachen möchte, muss mindestens 16 Jahre sein

Die eingesendeten Filmclips werden in einen Rahmenfilm eingebaut, der als Bindeglied zwischen den Beiträgen erscheint. „Der Rahmenfilm wird anders sein als die eingereichten Beiträge, er wird ohne Sprache funktionieren und arbeitet mit Assoziationen zur Pandemie.“ Das Theater Glassbooth um die künstlerischen Leiter Jens Dornheim und Dominik Hertrich realisiert das Projekt in Zusammenarbeit mit den Gelsenkirchener Filmemachern Dirk Gerigk und Stefan Bahl von BS-Films. Teilnehmen kann jeder, der in Gladbeck wohnt. Das Mindestalter liegt bei 16 Jahren. Jüngere Kinder können aber natürlich gemeinsam mit ihrer Familie mitmachen.

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Jens Dornheim ist künstlerischer Leiter beim Theater Glassbooth.
Jens Dornheim ist künstlerischer Leiter beim Theater Glassbooth. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Vorgaben für die einzelnen Filmclips möchten die Initiatoren nicht machen. Außer: Der Film darf eine maximale Länge von zwei Minuten haben und soll im Querformat aufgenommen sein. Ein professionelles Equipment ist dafür nicht nötig. „Man kann zum Beispiel auch mit dem Handy filmen“, so Dornheim. Die Teilnehmer sollten allerdings darauf achten, dass der Ton gut verständlich ist.

„So ein Projekt hatten wir noch nie“

So lange nichts verfassungswidrig ist, wird das eingesendete Material nicht nachbearbeitet oder verfremdet, sondern eins zu eins in den fertigen Film geschnitten, versprechen die Initiatoren. Die Idee zum Namen des Projekts „Pandemonium?“ kam Dornheim beim Gedanken an ein Epos, in dem Pandemonium die Hauptstadt der Hölle ist. Der Begriff ist angelehnt an eine Pandemie. „Das Fragezeichen hinter dem Titel stellt in Frage, ob die Zeit der Pandemie wirklich so schlimm ist. Aber einige, die etwa von Insolvenz betroffen sind, könnten sie tatsächlich als sehr schlimm empfinden“, so Jens Dornheim.

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Er hofft, dass sich viele Menschen beteiligen werden und ist selbst auf das Ergebnis ganz gespannt. „So ein Projekt hatten wir noch nie.“

„Pandemonium?“ soll im Herbst im Studio der Stadtbücherei Premiere feiern. Alle Teilnehmenden werden zur Premiere eingeladen. Anschließend wird der Film online verfügbar sein.