Die Corona-Pandemie hinterlässt deutliche Spuren auf dem Arbeitsmarkt. Arbeitslosenquote liegt bei 11,4 Prozent. Kurzarbeit erreicht Rekordwert.
378 Menschen mehr als noch im März und damit insgesamt 4388 Frauen und Männer waren im April in Gladbeck arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote stieg von 10,4 auf nun 11, 4 Prozent. Im April vor einem Jahr lag die Quote noch bei 10 Prozent. 764 Menschen meldeten sich (neu oder erneut) arbeitslos, 48 mehr als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 394 Personen ihre Arbeitslosigkeit (–345). Das geht aus den aktuellen Zahlen hervor, die die Agentur für Arbeit am Donnerstag veröffentlicht hat.
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Gladbeck hat damit nach wie vor die höchste Arbeitslosenquote im Kreis Recklinghausen. Im gesamten Kreis liegt die Quote bei 8,7. Im April zählte der Agenturbezirk Recklinghausen 28.622 arbeitslose Menschen und damit 2640 mehr als im März (+10,2 Prozent) und 1806 mehr als im April vor einem Jahr (+6,7 Prozent).
Corona hat deutliche Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt
„Corona hat den Arbeitsmarkt in einer Weise erschüttert, die es zuvor in diesem Ausmaß nicht gegeben hat, und so im April zu einem Anstieg geführt, der innerhalb von vier Wochen nie zuvor erreicht wurde“, beschreibt Agenturchef Frank Benölken die Lage auf dem Arbeitsmarkt im Vest. „Nachdem wir im März noch keine Auswirkungen ablesen konnten, liegt uns somit die erste vorsichtige Bilanz nach vier Wochen Krise vor, wobei ein Ende noch nicht in Sicht ist.“
Entsprechend allen Anzeichen habe sich die Arbeitslosigkeit im vergangenen Monat in allen Personengruppen mehr oder weniger stark erhöht, am deutlichsten bei jungen Menschen. Wesentlich dazu beigetragen habe „ein extrem deutlicher Rückgang an Möglichkeiten, eine neue Beschäftigung zu finden. Aktuell führen also steigende Arbeitslosmeldungen sowie sinkende Möglichkeiten, Arbeitslosigkeit zu beenden, zu einem wesentlich höheren Bestand an arbeitslosen Menschen im Kreis. Glücklicherweise nehmen derzeit noch viele Betriebe Abstand von Entlassungen und ziehen eine Inanspruchnahme von Kurzarbeit vor“, erklärt der Arbeitsmarktexperte. Dies könne sich aber ändern, wenn sich die Dauer der Einschränkungen weiter verlängert. Langfristige Prognosen hält Frank Benölken noch für verfrüht: „Diese haben erst dann gesicherte Aussagekraft, wenn der Höhepunkt der Pandemie überwunden ist und wir ein Ende des Ausnahmezustands absehen können.“
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Für 39.219 Beschäftigte ist Kurzarbeit angemeldet
Ebenso deutlich wie anhand der Arbeitslosigkeit waren die Corona-Auswirkungen auch anhand steigender Kurzarbeitszahlen abzulesen. Bislang sind seit Anfang März 4041 Anzeigen auf Kurzarbeit für 39.219 Beschäftigte eingegangen. Zum Vergleich: 2009, also während der Wirtschafts- und Finanzkrise mit dem Höhepunkt der Nutzung von Kurzarbeitergeld im Mai 2009, zeigten knapp 680 Betriebe für fast 9100 Menschen im Kreis Kurzarbeit an.
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Der Ausbildungsmarkt zeige sich indes von Corona bisher kaum beeinträchtigt. Von Oktober 2019 bis April 2020 haben sich bei der Agentur für Arbeit 3980 Bewerber für Berufsausbildungsstellen gemeldet, 209 weniger als im vergangenen Jahr (-5,0 Prozent). Die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen beträgt 2633 und sank damit um 128 (-4,6 Prozent). Noch 2211 Jugendliche sind im April auf Ausbildungsplatzsuche, das sind 15 mehr (+0,7 Prozent) als im Vorjahr. Die Zahl noch nicht besetzter Ausbildungsstellen liegt bei 1711 und damit um vier Stellen unter dem Wert von 2019.