Gladbeck. Das Hochhaus an der Steinstraße in Gladbeck bleibt ein Problemfall in der Corona-Krise. Viele Bewohner missachten weiterhin das Kontaktverbot.

Das Hochhaus an der Steinstraße bleibt auch weiterhin ein Problemfall, was die Missachtung der Kontakt-Beschränkungen in der Corona-Pandemie angeht. Nach wie vor treffen sich die Bewohner in Gruppen vor dem Hochhaus und auf dem zum Gebäude gehörigen Parkplatz. Das bestätigte auf Anfrage unserer Zeitung Stadtsprecher David Hennig.

KOD und Polizei kontrollierten erst am Montag an der Steinstraße

Die jüngste Kontrolle liegt gerade einmal kurze Zeit zurück: Am Montag schauten Mitarbeiter vom Kommunalen Ordnungsdienst an dem sozialen Brennpunkt nach dem Rechten. Und zwar gemeinsam mit der Polizei. Erneut wurden dort Menschen angetroffen, die die bestehenden Kontaktverbote einfach ignoriert haben. So, als sei das Coronavirus für sie überhaupt kein Thema.

Gladbecks Stadtsprecher David Hennig.
Gladbecks Stadtsprecher David Hennig. © Funke Foto Services | Lutz von Staegmann

Sechs Anzeigen, so Hennig, seien allein bei dieser Kontrolle geschrieben worden. „Bislang zeigen sich die Menschen dort allerdings sehr uneinsichtig“, betont der Stadtsprecher. Das Problem sei bereits seit einiger Zeit bekannt. Immer wieder seien Hinweise aus dem Umfeld des Hochhauses bei der Stadtverwaltung eingegangen. Seitdem ist die Steinstraße ein ständiges Ziel vom KOD. Immer wieder sei auch die Polizei bei den Einsätzen mit vor Ort, um die Präsenz der Ordnungskräfte zu verstärken.

Bisher kein Infektionsfall oder Quarantäne an der Steinstraße

Zwar gebe es in dem Hochhaus im Moment weder einen bekannten Infektionsfall mit dem Coronavirus noch eine angeordnete Quarantäne-Maßnahme. „Aber wir wollen auch alles Mögliche unternehmen, damit es erst gar nicht zu einer Situation wie in Grevenbroich kommt“, betont David Hennig. Dort stehen aktuell 450 Hochhausbewohner unter Quarantäne, weil zwei dort lebende Familien, in denen es Infektionsfälle mit dem Coronavirus gibt, sich nicht an die Quarantäne-Auflagen gehalten haben. Um so eine Situation zu vermeiden, werde der KOD gemeinsam mit der Polizei das Verhalten der Bewohner des Hochhauses an der Steinstraße auch weiterhin verstärkt in den Fokus nehmen.

Die Problemimmobilie ist zum Glück nach wie vor der einzige Gladbecker Brennpunkt in der Corona-Pandemie. „Auch das vergangene Wochenende ist wieder überwiegend unproblematisch verlaufen“, erklärte der Stadtsprecher. Der KOD habe, wie bereist an den Wochenenden zuvor, Kontrollgänge in der Innenstadt, auf dem Wochenmarkt, im Nordpark und im Wittringer Wald unternommen. 157 Ermahnungen seien ausgesprochen worden, weil Menschen sich beispielsweise nicht an die Abstandsregelung gehalten haben. Insgesamt seien 22 Bußgelder wegen Grüppchenbildungen verhängt worden. Hennig: „Damit unterscheidet sich dieses Wochenende nicht von den vorherigen.“