Gladbeck. Corona in Gladbeck: Eine Seniorenzentrum-Bewohnerin ist positiv auf das Virus getestet worden. Die Zahl der Corona-Patienten ist angestiegen.

Im Elisabeth-Brune-Seniorenzentrum der Awo in Gladbeck ist eine Bewohnerin positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Einrichtung in Rentfort-Nord, in der 198 Senioren wohnen und 218 Mitarbeiter beschäftigt sind, hat ihre Sicherheitsvorkehrungen zum Schutz der Bewohner und des Personals – in enger Abstimmung mit dem Kreisgesundheitsamt und der Heimaufsicht – noch einmal verschärft.

Der Wohnbereich, in dem die erkrankte Frau mit neun weiteren Personen lebt, wurde sofort unter Quarantäne gestellt. Die zehn Bewohner dürfen ihre Zimmer nicht mehr verlassen. „Das Pflegepersonal betritt die Räume nur noch mit Schutzbrillen, Gesichtsmasken, Hauben, Kittel und Handschuhen. Die Mahlzeiten werden aus hygienischen Gründen in Einmalgeschirr serviert. Die Wäsche des Quarantäne-Wohnbereiches wird separat gesammelt und in einem besonderen Verfahren an die Reinigungsfirma gegeben. In der gesamten Einrichtung werden die Handläufe, Türklinken, Schalter von Aufzügen, Lichtschalter etc. mehrfach täglich desinfizierend gereinigt“, erklärte Katrin Mormann, Pressesprecherin des Awo-Bezirks Westliches Westfalen auf WAZ-Anfrage.

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Ausnahme vom Besuchsverbot

Einige Regeln gelten in allen Häusern: Vom absoluten Besuchsverbot machen die Verantwortlichen eine Ausnahme, wenn ein Bewohner im Sterben liegt. Dann dürfen die engsten Verwandten Abschied nehmen. Geschenke für die Bewohner dürfen abgegeben werden und werden den Empfängern, nach einer mehrstündigen „Quarantäne-Zeit“, übergeben.

Kerstin Schönlau vom Diakonischen Werk hat in diesem Zusammenhang noch eine Bitte: „Wir würden uns sehr freuen, wenn mehr Menschen dem Beispiel zweier Schüler folgen würden. Die haben einen Brief für alle unsere Senioren geschrieben, den wir ihnen vorgelesen haben.“ Dankbar wäre sie auch für selbst genähte Mundschutzmasken. Im Gegensatz zu einigen anderen Einrichtungen, die dringend auf Nachschub bei der Schutzbekleidung warten, reicht der Vorrat in den Diakonie-Einrichtungen zwar noch, „aber für unsere Bewohner könnten wir die Ersatzmasken gebrauchen“.

Corona in Gladbeck: Ein Einkaufsservice wird organisiert

Außerhalb des Quarantäne-Bereichs laufe das Leben normal weiter – mit den in Corona-Zeiten unvermeidbaren Einschränkungen wie dem Besuchsverbot. Mormann: „Weil die Bewohner das Gelände nicht mehr verlasen dürfen, organisieren wir mit ehrenamtlichen Awo-Helfern einen Einkaufsservice und bauen gerade die Technik auf, dass Skype-Telefonate möglich sind.“ In den anderen Senioreneinrichtungen im Stadtgebiet sind Bewohner und Mitarbeiter bisher von positiven Coronatests verschont geblieben. Angespannt und unter großem Stress aber sind alle in diesen Wochen.

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Unterdessen ist zum Wochenschluss auch die Zahl der Corona-Patienten im St.-Barbara-Hospital angestiegen. Bis zum späten Freitagnachmittag gab es vier nachweislich mit dem Coronavirus Infizierte, die auf der eigens eingerichteten Isolierstation liegen, wie Dr. Heinz-Dieter Oelmann, Chefarzt der Neurologie und Ärztlicher Direktor des Krankenhauses, auf WAZ-Anfrage bestätigte. Eine weitere Patientin werde inzwischen auf der Intensivstation behandelt, eine Beatmung sei aber noch nicht nötig. Zuvor war auch sie auf der Isolierstation behandelt worden.

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Rund zehn bis 20 Menschen suchen täglich den Container am Krankenhaus auf

Weitere vier Verdachtsfälle liegen auf der angrenzenden, ebenfalls abgeschotteten Station für Patienten, deren Testung gerade läuft. In den ärztlichen Container auf dem Krankenhaus-Parkplatz waren im Verlauf der Woche täglich zwischen zehn und 20 Bürger mit Symptomen gekommen. Darunter waren pro Tag ein Patient oder zwei Patienten, die am Ende positiv getestet wurden.

Am Freitag vergangener Woche war der erste infizierte Patient mit Vorerkrankungen und leichten Corona-Symptomen auf der Isolierstation gewesen. Ihm gehe es besser, er konnte auch bereits nach Hause entlassen werden, so Dr. Oelmann.

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