Gladbeck. Neue Abläufe bei Corona-Verdacht: Vor dem Barbara-Hospital erfolgt die Voruntersuchung ab Samstagmorgen in einem Diagnosezelt.
Um die Zentrale Notaufnahme im St. Barbara-Hospital angesichts steigender Infiziertenzahlen von möglichen Coronapatienten zu entlasten, hat der Ärztliche Direktor, Dr. Heinz-Dieter Oelmann, jetzt gehandelt. In Abstimmung mit dem im Gladbecker Rathaus tagenden Krisenstab wird ab Samstagmorgen auf dem Parkplatz am Hospital ein Diagnosezelt öffnen. Patienten mit deutlichen Corona-Symptomen können dort Hilfe suchen. Eine Voruntersuchung klärt vor Ort ab, wer im Krankenhaus zur weiteren Behandlung aufgenommen wird und wer nicht.
Dabei ergeht an die Gladbecker Bevölkerung der dringende Appell, dass nur Menschen das Diagnose-Zelt aufsuchen sollen, die wirklich deutliche Coronasymptome haben wie Fieber, Husten und Kurzatmigkeit. Es handele sich im Zelt nicht um einen generellen Corona-Test, sondern um eine Voruntersuchung, unterstreicht Dr. Oelmann. „Wir kümmern uns dort um Menschen, die Symptome haben. Anhand dreier Kriterien und einem Fragebogen werden wir schauen, ob weitere Maßnahmen nötig sind.“ Das medizinische Team im Zelt misst, ob der Patient Fieber hat, kontrolliert den Sauerstoff-Gehalt im Blut und die Höhe des Blutdrucks. Sollte aufgrund der Ergebnisse ein Corona-Verdacht bestehen, nimmt das Krankenhaus die Patienten auf, überführt sie auf eine geschlossene Station und führt erst dann eine Corona-Testung durch, damit die vorhandenen Ressourcen nicht unnötig verbraucht werden.
Das Ergebnis der Corona-Tests für aufgenommene Patienten steht nach ein bis zwei Tagen fest
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Nach ein bis zwei Tagen steht das Ergebnis fest. Ist es negativ, muss der Patient das Krankenhaus sofort verlassen, ist es positiv, wird der Patient auf der Corona-Isolierstation behandelt. Dafür ist am St. Barbara-Hospital die Station 33 aktiviert und eingerichtet worden. Dort stehen 35 Betten bereit, um Akutfälle behandeln zu können. Unter Nutzung aller Krankenhausressourcen können zudem 18 Beatmungsplätze für schwer erkrankte Menschen eingerichtet werden. Bürgermeister Ulrich Roland, der bereits auf Kreisebene eingefordert hatte, auch ein Diagnose-Abstrichzentrum in Gladbeck einzurichten, begrüßt die „wohnortnahe Lösung“ am Krankenhaus.
Täglich geöffnet
Das Diagnose-Zelt zum Vortest ist ab Samstag, 21. März, bis auf weiteres täglich von 10 bis 20 Uhr geöffnet. Das DRK organisierte den Aufbau und stellt die nötige Infrastruktur bereit.
Die Stadt Gladbeck stellt aus ihrem Material Absperrungen bereit, um so genannte Vereinzelungsanlagen einzurichten, damit beim Warten und Betreten des Zeltes der notwendige Abstand zwischen den Patienten eingehalten wird.
Er insistiert aber, diese Möglichkeit nur bei absoluter Notwendigkeit und deutlichen Symptomen zu nutzen. „Ich setze auf die Solidarität der Gladbeckerinnen und Gladbecker, das Klinikpersonal nicht unnötig zu belasten und nur zu kommen, wenn es nötig ist. Dort wird es keine Coronatests ohne Verdacht geben!“
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Auch Dr. Gregor Nagel, Sprecher des Gladbecker Ärztenetzwerks, berichtete im Krisenstab von seinen Erfahrungen. „Derzeit ist es in den Praxen eher ruhig, viele Patienten bleiben richtigerweise zuhause.“ Auch Nagel weist dringend darauf hin, dass Tests nur bei einem begründeten Verdacht möglich sind. „Wir müssen jetzt alles daran setzen, Krankenhäuser und Labore nicht zu überfordern.“