Gladbeck. Die Oberstufe soll ein Ziel abseits von Corona-Risikogebieten ansteuern. Klappt die Umbuchung nicht, wird vor Ort ein Ersatzprogramm organisiert.
Noch hat das Auswärtige Amt keine Reisewarnung für Oberitalien aufgrund der dort zunehmenden Coronavirus-Infektionen herausgegeben. Die Schulleitung des Gladbecker Riesener-Gymnasiums hat sich aber schon jetzt dazu entschieden, zu reagieren und vorsorglich die vor den Osterferien geplante Reise der Jahrgangsstufe QI zum Gardasee nicht anzutreten.
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Sie habe mit den zuständigen Kolleginnen und Kollegen gesprochen, so Direktorin Verena Wintjes weiter. „Sie werden den Reiseveranstalter kontaktieren, ob auf ein alternatives Reiseziel umgebucht werden kann.“ Wenn nicht, solle geprüft werden, ob vom Sonderkündigungsrecht Gebrauch gemacht werden kann. Weiterer schwacher Trost für die betroffenen Schülerinnen und Schüler, die sich auf die Fahrt gefreut haben: Sollte eine kurzfristige Umbuchung nicht möglich sein, „dann werden wir zumindest hier vor Ort versuchen, ein Ersatzprogramm zu organisieren“.
Schulleitung will ihre Schutzfunktion gegenüber den Schülern wahrnehmen
Die Schulleitung habe sich zu dem Schritt entschieden, „weil wir auch eine Schutzfunktion gegenüber unseren Schülerinnen und Schülern haben“. Aus diesem Grund sei das Kollegium auch darauf hingewiesen worden, die Klassen zum häufigeren Händewaschen anzuregen und darauf zu achten, „um in der Erkältungszeit die Infektionsgefahr generell einzudämmen“.
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Der Hausmeister sei in diesem Zusammenhang angewiesen worden, „darauf zu achten, dass in den Klassen und den Schultoiletten ausreichend Seife und Papierhandtücher zur Verfügung stehen“, so die Direktorin. Man denke zudem darüber nach, in den Klassenräumen gegebenenfalls auch Handdesinfektionsmittel zur Verfügung zu stellen.
Im Kreis Recklinghausen ist bislang kein Verdachtsfall bekannt
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Die Stadt Gladbeck als Schulträger hat die Schulen „bereits teils mit Desinfektionsmitteln ausgestattet“, so Christiane Schmidt von der Pressestelle.
Bei Infektionsverdacht nicht direkt zum Arzt gehen
Um das Verbreitungsrisiko zu minimieren, raten die Experten des Robert-Koch-Institutes (Bundesgesundheitsamt): Menschen, die sich krank fühlen und eine Infektion befürchten, sollten keinesfalls direkt in die Arztpraxis gehen, sondern zunächst die Symptome telefonisch abklären lassen.
Die aktuellen Reisewarnungen des Auswärtigen Amtes können über die Homepage der Bundesbehörde abgerufen werden. Dort sind zurzeit 27 Länder aufgelistet, für die teilweise oder komplette Reisewarnungen in Sachen Coronavirus (Covid-19) ausgesprochen werden (auswaertiges-amt.de).
Die städtischen Kindergärten seien flächendeckend mit Desinfektionsmittel-Spendern versorgt, ebenso die zentralen Dienstgebäude der Stadt, die auch täglich gereinigt werden. Die Stadtverwaltung stehe zum Thema Coronavirus im ständigen Austausch mit dem Kreis Recklinghausen als übergeordneter Gesundheitsbehörde. Bislang gebe es demnach kreisweit keinen Verdachtsfall. „Beide Behörden arbeiten im engen Austausch und beobachten die derzeitige Entwicklung. Zusätzlich ist die Stadt im Gespräch mit dem Deutschen Städtetag und mit Nachbarkommunen“, so Schmidt.
Der Sicherheitsingenieur der Stadtverwaltung, Tobias Giese, hat zum aktuellen Stand am Morgen alle 1300 Beschäftigten der Stadt via Rundmail informiert: „Wie Sie den öffentlichen Medien entnehmen können, breitet sich das Coronavirus derzeit aus. Auch Deutschland und aktuell NRW bleibt von dieser Entwicklung nicht verschont.“ Die weitere Entwicklung der Ausbreitung des Coronavirus werde von den Experten der Verwaltung „sorgfältig beobachtet“.
Einfache Hygienemaßnahmen können das Risiko einer Ansteckung mindern
Um das Risiko einer Ansteckung zu mindern, empfiehlt der Sicherheitsingenieur die Beachtung folgender einfacher Hygienemaßnahmen: regelmäßiges Waschen der Hände über 20 bis 30 Sekunden mit Seife auch zwischen den Fingern; ungewaschene Hände vom Gesicht fernhalten und die Schleimhäute von Mund, Augen und Nase möglichst nicht berühren; „hygienisches“ Husten und Niesen in den Ärmel „und ausreichenden Abstand von mindestens 1,5 Metern zu anderen Personen einhalten.
Während in der italienischen Metropole Mailand auch öffentliche Verkehrsmittel speziell desinfiziert werden, ist das für die im Kreis Recklinghausen und Bottrop verkehrende Vestische kein Thema. „Unsere 231 Busse sind sauber, aber nicht steril“, so Pressesprecher Christoph van Bürk. Nach Schichtende kontrollierten die Fahrer die Busse auf besondere Verunreinigen, „um die Putzteams gegebenenfalls gesondert darauf hinzuweisen“, die dann für die tägliche Innenreinigung mit normalem Reinigungsmittel zuständig seien. Die Außenreinigung erfolge danach „per Fahrt durch die Waschanlage am Betriebshof“.
Die Vestische hat bislang nicht vor, Handdesinfektionsspender in Bussen anzubringen
Die Mitarbeiter der Vestischen seien bereits vor gut zwei Wochen „via Intranet und mit Aushängen mit der Überschrift „Besonnen bleiben“ und einer Einschätzung des Betriebsarztes zum Thema Coronavirus und Influenza informiert worden, so van Bürk. Mit der Empfehlung, eine Grippeschutzimpfung vorzunehmen, Hygieneregeln einzuhalten und von offensichtlich Erkrankten Abstand zu wahren. Es sei derzeit nicht vorgesehen, „Handdesinfektionsspender in den Bussen anzubringen“.