Essen. Das Corona-Virus hat mit Italien und der spanischen Urlaubsinsel Teneriffa Urlaubsziele in Europa erreicht. Was Reisenden empfohlen wird.
„Gerade ist die Meldung aus Teneriffa gekommen. Seitdem geht es bei uns drunter und drüber“, erklärt Roland Bonewitz aus dem Reisebüro Atlantik in Essen. Urlauber sind in Aufruhr, seit bekannt wurde, dass ein komplettes Hotel auf der spanischen Urlaubsinsel unter Quarantäne gestellt werden musste. Dort war ein Urlauber aus der italienischen Lombardei positiv auf Covid-19 getestet worden. Viele machen sich Sorgen, ob ihr geplanter oder bereits gebuchter Urlaub in Gefahr ist.
Reisebüros verweisen auf Meldungen des Auswärtigen Amtes
Das bekommen auch die Reisebüros zu spüren, die als Bindeglied zwischen Urlaubern und Reiseveranstaltern fungieren. Doch was empfehlen die Reisebüros ihren Kunden in dieser Ausnahmesituation?
„Auf jeden Fall keine Panikmache“, warnt Karl Siegbert Luke, Inhaber vom Essener Reisebüro „Lucky Luke Tours“. Das Reisebüro hält sich über die Entwicklungen auf dem Laufenden. Richtlinien sind die Bekanntmachungen des Auswärtigen Amtes. Aber auch das Robert-Koch-Institut und die Weltgesundheitsorganisation geben Informationen zum Corona-Virus heraus. Reisenden empfiehlt Luke daher, sich regelmäßig über die aktuelle Lage zu informieren und nicht blauäugig in die betroffenen Regionen zu reisen. „Es besteht auf jeden Fall ein Risiko“, erklärt er.
Auch Karl Siegbert Luke bekommt die Reaktionen seiner Kunden täglich mit. Urlauber, die unbedingt nach Italien reisen möchten, überlegten und zögerten, berichtet er: „Es gibt aber auch viele Kunden, die ein alternatives Reiseziel haben, auf das sie dann ausweichen.“
Corona-Virus am Reiseziel: Kostenlose Stornierungen nicht möglich
Doch was kann der Kunde tun, wenn die Reise bereits gebucht ist und Fälle des Corona-Virus bekannt werden? Eine kostenlose Stornierung für den Kunden gibt es nicht, solange kein Einreiseverbot für das Urlaubsziel besteht, wie der Inhaber des Reisebüros erklärt. „Es ist ebenfalls ein Irrglaube, dass die Reiserücktrittsversicherung wegen des Corona-Virus greift“, fügt er hinzu.
Wenn das Auswärtige Amt für die Region jedoch eine Ein- und Ausreisesperre verhängt, und dadurch die Flüge ausfallen, dann sollten die Urlauber sich mit den Reiseveranstaltern oder den Fluglinien in Verbindung setzen, wie es derzeit für China gilt.
Auslandsgesellschaft sagt Veranstaltungen ab
Auch Organisationen wie die Auslandsgesellschaft in Dortmund sind von den Auswirkungen des Corona-Virus betroffen. Eine für Freitag geplante Veranstaltung über Kuriositäten zum Prosecco und dem Veneto musste abgesagt werden. „Unsere Referenten kommen aus Norditalien und können aktuell nicht ausreisen“, erklärt Pascale Gauchard, Referentin für Kommunikation.
Die Auslandsgesellschaft organisiert zudem auch regelmäßig Studien- und Sprachreisen. Ein geplanter Austausch mit China wurde ebenfalls aufgrund des Corona-Viruses abgesagt. „Die Reisen innerhalb von Europa finden aber weiterhin statt“, berichtet sie.