Gladbeck. Im Fall der Ruine vom Erlenkrug in Gladbeck greift nun das Sanierungsgebot. Ein letztes Gespräch mit dem Eigentümer verlief nicht zielführend.
Vierzehn Schrottimmobilien in privater Hand haben der Stadtverwaltung in den vergangenen Jahren schwer zu schaffen gemacht. Bis auf zwei – das Hochhaus Schwechater Straße 38 und der Erlenkrug – ist die Liste nun mehr oder weniger abgearbeitet. Warum besonders der Erlenkrug für die Stadtverwaltung ein großes Problem darstellt, das war erneut Thema im jüngsten Wirtschaftsförderungsausschuss.
Wenn der Eigentümer jede Zusammenarbeit verweigert, ist die Situation schwierig
„Es ist schwierig, fast unmöglich, eine Entwicklung herbeizuführen, wenn der Eigentümer einer Immobile jede Zusammenarbeit verweigert“, betonte Bürgermeister Ulrich Roland in der Sitzung. Und besonders der Erlenkrug sei ein Paradespiel dafür, da der Eigentümer schon seit Jahren keine Bereitschaft zeige, eine Änderung herbeizuführen und zudem auch jedes Gespräch mit einem Investor ablehne.
Der Großbrand im Innenhof der Schrottimmobilie im Juli 2019 führte dazu, dass die Stadtverwaltung ein Sanierungsgebot ausgesprochen hat. Das bedeutet: Der Eigentümer hat Wohnhaus und Ladenzeile wieder herzurichten, sonst werden Zwangsgelder verhängt. Die Frist für ein Gespräch mit der Stadt, um doch noch zu einer einvernehmlichen Lösung zu kommen, habe der Eigentümer fast verstreichen lassen. So zusagen auf den letzten Drücker, nämlich am Freitag nach der Ausschusssitzung, sei es dann doch noch zustande gekommen, so Wirtschaftsförderer Peter Breßer-Barnebeck.
Jetzt wird das Sanierungsgebot tatsächlich verhängt
„Allerdings ist dabei nur herausgekommen, dass wie das Sanierungsgebot nun tatsächlich verhängen werden“, erklärte Breßer-Barnebeck. Das bedeute konkret, dass es nun bestimmte Fristen gebe, innerhalb derer der Eigentümer aktiv werden muss. Zuerst müsse er die Planungen aktualisieren, die es für das Areal bereits gibt. Danach müsse, wiederum innerhalb eines vorgeschriebenen Zeitrahmens, das
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Genehmigungsverfahren über die Bühne gebracht werden. Und eine bestimmte Frist gelte dann besonders auch für die Sanierungsarbeiten, die direkt im Anschluss erfolgen müssen. „Da reicht es auch nicht, dass einmal eine Kelle in die Hand genommen wird, und dann passiert wieder Jahre nichts mehr“, so der Wirtschaftsförderer. Man werde genau auf das Einhalten aller Fristen achten.
Das Möbelhaus Tacke soll in zwei bis drei Wochen komplett abgerissen sein
In der Sitzung des Wirtschaftsförderungsausschusses hatte Bürgermeister Roland die Schrottimmobilie Erlenkrug eine Herausforderung genannt, die selbst die Problematik im Fall des Hochhauses Schwechater Straße 38 noch toppen würde. Schließlich gebe es da eine grundsätzlich Einigung zwischen Käufer und Verkäufer, auch wenn sich die Erarbeitung des Vertragswerks noch schwierig gestaltet.
Investoren wurden weggeschickt
Seit 2015 gibt es eine Baugenehmigung für das Erlenkrug-Areal an der Ecke Erlenstraße/ Buersche Straße. Mehrmals hatte der Eigentümer auch angekündigt, mit dem Bau beginnen zu wollen. Getan hat sich aber bis heute nichts.
Auch interessierte Investoren, die die Immobilien kaufen wollten, fanden kein Gehör und wurden immer wieder weggeschickt.
Nun gilt das Sanierungsgebot, das unter anderem auch ausgesprochen werden kann, wenn eine Schrottimmobilie negative Auswirkungen auf die Straße oder sogar den ganz Ortsteil hat. Das sieht die Stadtverwaltung im Fall des Erlenkrugs als eindeutig gegeben an.
Schon bald verschwunden sein wird das alte Möbelhaus Tacke am Bramsfeld. Noch zwei bis drei Wochen, so Breßer-Barnebeck, soll der eigentliche Abriss dauern. Im Anschluss muss dann noch das Abrissmaterial gesichert und abtransportiert werden. Ende März soll dann alles fertig sein, so dass mit der Entwicklung der geplanten Wohnbebauung begonnen werden kann. Und auch auf der Schlägel und Eisen-Baustelle in Zweckel gehe es weiter. Nachdem die Verhandlungen mit der Awo über ein Seniorenheim auf dem Areal gescheitert seien, habe der Investor einen privaten Pflegedienstanbieter gefunden. Zudem sollen auf dem Gelände 120 Miet- und Eigentumswohnungen gebaut werden.