Gladbeck. . Eine riesige Glocken-Installation bildet den Mittelpunkt der Ausstellung. SEO ist Baselitz-Meisterschülerin. Ihr Werk wird weltweit ausgestellt.
Die koreanische Künstlerin SEO eröffnet den Reigen der diesjährigen Ausstellungen in der Neuen Galerie Gladbeck im Rathauspark.
Erstmals war SEO im Jahre 2010 mit ihren bunten großformatigen Papiercollagen in der Gruppenausstellung „Constructed Landscapes“ in der Neuen Galerie vertreten. Diese für die Künstlerin typischen Collagen sind auch in der aktuellen Gladbecker Ausstellung zu sehen.
Gezeigt werden Arbeiten aus der Serie „The Long Way Back“. Im Zentrum der Ausstellung steht jedoch die Installation „Das Gefühl in meinem Inneren“. Vier überlebensgroße Aluminiumglocken, die die Künstlerin in Korea fertigen ließ, füllen im Zusammenspiel mit einer Klangcollage im wahrsten Sinne des Wortes den großen Ausstellungsraum der Galerie.
Im Unterschied zu den farbexpressiven Collagen bilden die Glocken auch eine Projektionsfläche von Bewegung und Licht im Raum. Form, Bild und Klang werden vom Betrachter synästhetisch wahrgenommen. Die Materialität des fensterlosen Ausstellungsraumes verstärkt diese Wahrnehmung eindringlich.
Hintergrund
Die Ausstellung wird am Freitag, 6. Februar, um 19.30 Uhr in der Neuen Galerie im Rathauspark eröffnet.
Eine Einführung in die Arbeiten der Künstlerin gibt Christoph Tannert aus dem Künstlerhaus Bethanien, Berlin.
Die Installation und die anderen Arbeiten der Koreanerin sind bis zum 3. April in der Neuen Galerie zu sehen.
SEO beschreibt ihre Intention: „Mir war es wichtig, mit dieser neuen Arbeit die unterschiedlichen Gesellschaftssysteme der asiatischen und der europäischen Kultur offenzulegen. Um dies zu erklären, bediene ich mich des Geräuschs der Glocke, das in unserer asiatischen Kultur eher ein Erinnern zur Meditation und damit auch zum Alleinsein ist und in der europäischen eher ein Aufruf zur Gemeinsamkeit. So gesehen wird daraus ein sinnlicher Umkehrschluss, ohne dass sich die Grundlagen der Kulturen verändern.“
Das Prinzip des Zerlegens und Zusammenfügens, das bestimmend ist für SEOs Papiercollagen, ist auch das zentrale Kompositionsmerkmal ihrer reliefartigen Wandarbeiten „Kalte Landschaften“. Acht dieser aus Aluminiumelementen zusammengefügten Wandskulpturen werden in der Ausstellung gezeigt.
SEO, geboren 1977 in Gwangju/Korea, studierte von 1996 bis 2000 an der Cho-Sun-Universität in Gwangju traditionelle Tuschemalerei. 2000 erhielt sie als beste Studentin das Stipendium der Cho-Sun-Universität. Von 2001 bis 2004 studierte sie bei Prof. Georg Baselitz an der Universität der Künste in Berlin, von 2003 bis 2004 als Meisterschülerin.