Gladbeck. Die St. Augustinus GmbH setzt auf technische Prävention und Schulungen der Beschäftigten. Rauchen im St.-Barbara-Hospital Gladbeck ist verboten.
Ein Mensch kam ums Leben, 19 Patienten wurden verletzt, davon sieben schwer. Ein Brand im Düsseldorfer Marienhospital in dieser Woche hatte verheerende Folgen. Solch’ ein Feuer ist der Albtraum von Patienten und Beschäftigten in einem Krankenhaus. Aber beileibe keine Seltenheit: Laut Bundesverband Technischer Brandschutz (BVfA) entstehen bundesweit in jedem Jahr mehr als 50 Brände in Krankenhäusern, bei denen Menschen zu Schaden kommen. Wolfgang Heinberg, Leiter der Unternehmenskommunikation in der St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH, sagt: „Brandschutz ist zentrale Aufgabe und tägliche Herausforderung, denn am Ende geht es dabei auch um das Thema Patientensicherheit und die Sicherheit der Kolleginnen und Kollegen am Arbeitsplatz.“ Um diesem Anspruch gerecht zu werden, hat die Betreibergesellschaft ein Paket von Maßnahmen geschnürt – auch im St.-Barbara-Hospital Gladbeck, das zur St. Augustinus GmbH gehört.
So decke eine Stabsstelle Arbeitsschutz auch den Brandschutz für alle Gebäude im Unternehmensverbund ab. Jeder Mitarbeiter, so Heinberg, sei zu größter Vorsicht im Umgang mit elektrischen Anlagen, Geräten, Leuchten und Co. verpflichtet, um zur Verhütung von Bränden beizutragen, so Heinberg. Grundsätzlich sei im Gebäude das Rauchen und der Umgang mit offenem Feuer verboten.
Die Feuerwehr Gladbeck und die Fachleute in der Stadtverwaltung kontrollieren regelmäßig die Einhaltung der Brandschutzvorgaben. Wolfgang Heinberg ergänzt: „Darüber hinaus erfolgt eine monatliche Begehung aller Standorte durch unsere Brandschutzbeauftragten.“
Die Stationen sollen nach und nach mit Evakuierungstüchern ausgestattet werden
Hinzu kommen technische Möglichkeiten der Prävention. Alle Krankenhäuser des Unternehmensverbundes seien mit einer bei der Feuerwehr Gladbeck aufgelegten Brandmeldeanlage ausgestattet. Heinberg erklärt: „Für unser St.-Barbara-Hospital bedeutet diese Maßnahme eine effiziente und deutliche Verbesserung des passiven Brandschutzes, denn wir haben selbst in Bereichen, in denen sich weder Patienten noch Mitarbeitende regelmäßig aufhalten, als vorbeugende Maßnahme Rauchmelder installiert.“
Das St.-Barbara-Hospital
Das St.-Barbara-Hospital im Herzen Gladbecks wurde im Jahre 1894 in Betrieb genommen. Das Krankenhaus verfügt aktuell über rund 320 Betten.
„Bei der Übernahme der KKEL GmbH in den Unternehmensverbund der St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH im Frühjahr 2018 wurde bei allen Standorten, also auch beim St.-Barbara-Hospital in Gladbeck, die Bausubstanz geprüft“, berichtet Wolfgang Heinberg. Ergebnis der Untersuchung: „Brandschutzmängel wurden dabei nicht festgestellt.“ Heinberg unterstreicht: „In unseren Häusern werden alle Vorgaben der Landesbauordnung Brandschutz NRW für Sonderbauten vollständig eingehalten.“
Doch mit der technischen Ausrüstung allein ist es nicht getan. Die Beschäftigten vor Ort müssen im Ernstfall rasch und besonnen reagieren. Um das zu trainieren, sind nach Heinbergs Angaben jährliche Brandschutz- und Evakuierungsschulungen für alle Mitarbeiter verpflichtend.
Brandschutz-Maßnahmen sollen nach dem aktuellen Stand der Technik realisiert werden
Eine Selbstverständlichkeit dürfte der Griff zum Feuerlöscher sein, doch die St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH will noch mehr tun, um die Patientensicherheit zu erhöhen. So sollen peu a peu in allen Bereichen und Stationen des St.-Barbara-Hospitals Gladbeck, in denen Betten aufgestellt sind, Evakuierungstücher zur Hand sein. Mit deren Hilfe können „bettlägerige Patienten im Ernstfall noch schneller und sicherer in gesicherte Bereiche gebracht werden“. Damit werde ein Standard erreicht, „wie er in den übrigen Krankenhausstandorten der St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH schon lange gewährleistet ist“. Wolfgang Heinberg unterstreicht: „Alle aktuell abgeschlossenen und alle zukünftigen Baumaßnahmen am und im St.-Barbara-Hospital werden brandschutztechnisch selbstverständlich nach dem aktuellen Stand der Technik realisiert.“