Gladbeck. . Baumaßnahmen, eine verstärkte Kooperation mit niedergelassenen Ärzten vor Ort und Patientenzufriedenheit sollen das Gladbecker Krankenhaus, das 2014 seinen 120. Geburtstag feiern kann, auch in den kommenden Jahren konkurrenzfähig machen. Der ärztliche Direktor Dr. Notger Brüstle zeigt sich zuversichtlich.
Seit 120 Jahren versorgt das St.-Barbara-Hospital medizinisch die Gladbecker Bevölkerung (wir berichteten) – als einziges Krankenhaus in der Stadt. Damit es auch die kommenden Jahrzehnte erlebt, muss es sich für die Zukunft angesichts veränderter Anforderungen rüsten.
Ein ganzes Paket von Maßnahmen haben die Katholischen Kliniken Emscher Lippe (KKel), zu denen St. Barbara zählt, geschnürt. Dr. Notger Brüstle blickt zuversichtlich auf die kommenden Jahre. „Wir konzentrieren unsere Aufgaben auf das Kerngeschäft“, sagt der Ärztliche Direktor und Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie. Seit diesem Jahr „haben wir hier keine ambulante HNO-Abteilung mehr“.
Veränderungen sollen auch Platz schaffen, um dem verstärkten Patientenwunsch nach mehr Komfort Rechnung tragen zu können: „Wir wollen Drei-Bett-Zimmer zu Zwei-Bett-Zimmern umbauen.“ Ferner sei geplant, „möglichst viele Ein-Bett-Zimmer“ einzurichten. Bei laufendem Betrieb steht in den nächsten Wochen eine Moderisierung in der Unfallchirurgie an: für rund 350 000 Euro werden aus bestehenden Kapazitäten Ein- und Zwei-Bett-Zimmer.
Ein Muss: der Nordflügel
Ein weiterer Baustein im Zukunftsprogramm: Veränderungen an der Immobilie, um strukturelle Ziele zu erreichen. Beispiel: „Unter der Dachterrasse war früher ein Labor“, erzählt Brüstle. Durch einen Umbau – Kosten: rund 1,5 Millionen Euro – solle die Urologie erweitert werden. „Das ist wirtschaftlich sinnvoll“, so Brüstle. Bereits jetzt habe die Abteilung eine Auslastung von 100 Prozent: „Zusätzliche Betten sind notwendig.“
Gute Noten
Zu den strategischen Maßnahmen zur Sicherung der Patientenströme zählt auch die Messung der Patientenzufriedenheit.
Laut einer Befragung seit Oktober 2012 würden sich 92,17 Prozent wieder im St. Barbara-Hospital behandeln lassen. Mit „Nein“ antworteten 0,53 Prozent der Patienten. Sie bewerteten die personelle und medizinische Leistung mit sehr guten Noten.
Als ein „Muss“ erachtet Brüstle den Neubau eines Nordflügels, zur Mittelstraße hin, mit neuer, erweiterter Intensivstation und einer zentralen Ambulanz, in der „alle Fachrichtungen konzentriert werden“. Für dieses Projekt seien rund 20 Millionen Euro einkalkuliert. Der Ärztliche Direktor: „Der Neubau bietet Spielraum für eine Aufsetzung weiterer Räume.“
Seit fünf Jahren arbeite das Hospital verstärkt daran, die Kooperation mit niedergelassenen Ärzten vor Ort zu intensivieren – und so Patienten an das Haus zu binden. Denn: Bei sinkender Bettenzahl – „der Abbau von Betten ist Ziel im Krankenhausplan 2015“ – müssen die Fallzahlen steigen, damit die Wirtschaftlichkeit eines Krankenhauses erreicht wird. Brüstle: „Die Landesregierung will am liebsten Krankenhäuser schließen, doch unser Bischof hält dagegen.“ Dessen Credo: Ein Stadtkrankenhaus müsse Vorrang vor einem Stadtteilkrankenhaus haben.