Gladbeck. Der große Nordanbau entfällt – dafür werden Intensivstation und Ambulanz erneuert. Auch ein zusätzlicher OP entsteht. Baustart frühestens 2019.
Der neue Krankenhausträger des St.-Barbara-Hospitals, die St. Augustinus GmbH, hat die Ausbaupläne für das Gladbecker Krankenhaus geändert: Den großen zweieinhalbgeschossigen Anbau auf der Nordseite wird es nicht geben. Stattdessen sind eine neue Intensivstation, eine neue Notfallambulanz und ein zusätzlicher OP geplant. „Es bleibt aber auf jeden Fall bei der Investitionssumme von 30 Millionen Euro, die wir in den nächsten fünf Jahren ins Gladbecker Haus stecken wollen“, versicherte Susanne Minten, Geschäftsführerin der Augustinus-GmbH, beim Besuch der WAZ-Redaktion.
„Nach und nach werden auch die Stationen umfangreich saniert und Instand gesetzt“, erläutert die 53-jährige Geschäftsführerin. Ebenso seien eine neue Cafeteria und ein moderner Eingangsbereich mit in die Planung einbezogen. Abhängig sind alle Pläne aber von der Bewilligung entsprechender Finanzmittel aus dem Krankenhausstrukturfond. Den Antrag reichte die Augustinus-Geschäftsführung Freitag beim Regierungspräsidium ein. Baustart könnte 2019 sein.
Auch eine neue Cafeteria ist in Planung
Gladbeck sei auch unter der Regie der Augustinus-GmbH, die im Dezember den Krankenhausbetreiber KKEL zu fast 95 Prozent übernommen hatte, ein wichtiger Hospital-Standort von „strategisch herausragender Bedeutung“, so Minten. Er werde profitieren von Umstrukturierungen der KKEL, die als Tochterunternehmen erhalten bleibt. Schon am 31. März werde die Chirurgie im Horster St.-Josef-Hospital aufgelöst, das Personal (ca. 70 Beschäftigte) und die Aufgaben zum Großteil nach Gladbeck verlagert.
Bis Ende des Jahres schließe in Horst auch die Innere Abteilung, hier sei ebenso vorgesehen, das Personal (nochmals rund 70 Mitarbeiter) vorwiegend nach Gladbeck zu verlagern. Niemand verliere seinen Job. St. Josef, das zunächst komplett geschlossen werden sollte, wird im Gegenzug zum altersmedizinischen Zentrum mit Geriatrie, Therapiebereich und Tagespflege um- und ausgebaut (u.a. mit neuem Bettenhaus).
KKEL-Häuser sind eine sinnvolle Ergänzung
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Minten erklärte, dass auch im St.-Barbara-Hospital durch die Errichtung des Zwischentraktes im östlichen Innenhof — Kosten rund 6 Millionen Euro – die Bettenkapazität in Gladbeck ausgeweitet werde. Im April gehe der dreigeschossige Neubau in Betrieb.
Die Geschäftsführerin, die erst seit Mai 2017 bei der Augustinus GmbH ist und seit Februar allein die Geschäfte führt, bekräftigte im WAZ-Gespräch, wie überzeugt die Augustinus-GmbH von der Übernahme der KKEL ist. „Natürlich ist die katholische Solidarität wichtig , aber auch das unternehmerische Interesse ist hoch.“ Die KKEL-Häuser seien eine „sinnvolle Ergänzung“ des Augustinus-Portfolios.
Geschäftsführerin lobt zwei Spezialabteilungen
St. Barbara sei „der“ Allgemeinversorger der Region und habe mit Urologie und Neurologie zwei gute Spezialabteilungen. Man erweitere und ergänze das medizinische Angebot. In „Rekordzeit“ weniger Wochen habe man sich Mitte Dezember auf die Übernahme geeinigt, die am 15. Februar vertraglich besiegelt wurde. Minten bestätigte, dass die KKEL das Jahr 2017 mit einem Verlust von 6 Millionen Euro abschloss. Sie ist optimistisch, dass die Fusion gelingen wird: „Die Verbindungen werden wachsen, wir werden’s schaffen.“