Gladbeck. Für alle Wege in Gladbeck setzen die Frauen der AG Mädchen auf ihr neues E-Lastenfahrrad. Und sie wollen es auch an andere Bürger ausleihen.
Froschgrün ist es, und auf dem Paneel unten am Rahmen sind die Logos der Einrichtungen der stolzen Besitzerinnen aufgeklebt. Seit wenigen Wochen besitzt die AG Mädchen ein schickes neues E-Lastenfahrrades. Es soll von nun an ganz oft zum Einsatz kommen und so unter anderem auch den Gladbeckern vor Augen führen, dass man für kurze Wege in der Stadt das Auto auch durchaus einmal stehen lassen kann – der Umwelt zuliebe.
Die AG Mädchen ist ein trägerübergreifendes Netzwerk von Fachfrauen
Die AG Mädchen ist ein Netzwerk von Fachfrauen, die in Gladbeck in den Einrichtungen der Kinder-, Jugend- und Frauenarbeit tätig sind. Zur AG gehören unter anderem Pro Familia, die Frauenberatungsstelle, das Maxus, die Jugendberufshilfe, die evangelische Jugend und noch einige andere. Um das Rad mit der großen Lastenkiste anschaffen zu können – es kostet immerhin stolze 4000 Euro – hat die AG Mädchen sich an der „Klima Challenge Ruhr“ vom Regionalverband Ruhr (RVR) beteiligt. Mit Erfolg. Beim Online-Wettbewerb zum Klimaschutz erreichten die Gladbecker Frauen mit ihrem Beitrag die höchste Fördersumme (6600 Euro).
„Damit konnten wir das Lastenfahrrad kaufen und noch einen Wartungsvertrag für drei Jahre abschließen“, erklärt Ulla Habelt. Die städtische Gleichstellungsbeauftragte koordiniert ein wenig die Einsätze des Rades. Es soll nämlich möglichst wenig im Innenhof vom Rathaus parken, sondern vielmehr von den Einrichtungen, die in der AG vertreten sind, rege genutzt werden.
Ob es nun gilt, ein Fest oder einen Infostand vorzubereiten – für den Transport von schweren und sperrigen Sachen wollen die Frauen von nun an das froschgrüne Bike nutzen. „So werden wir gleichzeitig auch in der Öffentlichkeit präsenter, weil alle Logos der Mädchen AG auf dem Rad zu sehen sind“, so Habelt. Zudem sei es aber auch ein wichtiger Teil der dringend notwendigen Verkehrswende, auf kurzen Strecken möglichst aufs Auto zu verzichten und stattdessen das Rad zu nutzen. Da wollen die Frauen auf jeden Fall Vorbild sein.
Im Moment werden noch die Nutzungsbedingungen zum Ausleihen des Rades erarbeitet
Im Moment nutzen ausschließlich die Mitglieder der AG Mädchen das Lastenfahrrad. Angedacht ist aber, es künftig auch anderen Interessierten aus Gladbeck zur Verfügung zu stellen. Firmen, soziale Einrichtungen, Vereine und auch Privatleute sollen die Möglichkeit erhalten, es zu testen und vielleicht auch auf den Geschmack zu kommen.
Dazu erarbeiten die Frauen allerdings gerade noch die Nutzungsbedingungen, an die die Ausleiher sich dann halten müssen. Fest steht zum Beispiel schon, dass mit dem Rad neben dem Ladegerät für den Akku und dem Radcomputer auch ein Fahrradhelm mit ausgeliehen wird. „Der muss dann auch getragen werden“, betont Ulla Habelt.
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Klar ist natürlich auch, dass die Frauen ihren grünen, umweltfreundlichen Lastenesel immer in einem guten Zustand zurückbekommen möchten. Das Ausleihen soll auf jeden Fall kostenlos sein, im Schadensfall haftet aber nicht die AG Mädchen, da die Frauen ja mit dem Rad auch kein Geld erwirtschaften wollen.
„Wir vom Regionalverband Ruhr freuen uns auf jeden Fall über den Erfolg der AG Mädchen und wünschen viel Erfolg mit dem Lastenfahrrad. Es ist ein toller Beitrag zur klimafreundlichen Mobilität in Gladbeck“, erklärte am Mittwoch Nina Frense, Bereichsleiterin Umwelt beim RVR. Sie war nach Gladbeck gekommen, um den Frauen die offizielle „Klima Challenge Ruhr“-Plakette zu überreichen. Dreieinhalb Jahre hat Frense als Beigeordnete in Gladbeck gearbeitet, bis sie im Sommer 2017 zum RVR gewechselt ist. Die meisten Frauen der AG kennt sie also noch aus der Zusammenarbeit in Gladbeck.
Das E-Lastenrad ausleihen
Wer zukünftig Interesse daran hat, sich das E-Lastenrad der AG Mädchen einmal auszuleihen, kann sich an die Gleichstellungsbeauftrage der Stadt Gladbeck wenden.
Sie ist telefonisch unter 02043/ 99 2699 zu erreichen. Oder per Mail an gleichstellung@stadt-gladbeck.de