Gladbeck. Anne-Frank-Realschüler gehen am Freitag zum zweiten Mal für das Klima auf die Straße. Andere Schulen beteiligen sich nicht an dem Streik.

Schüler der Anne-Frank-Realschule gehen am Freitag zum zweiten Mal in Gladbeck auf die Straße, um für den Klimaschutz zu demonstrieren. „Wir haben auch an anderen Schulen die Info verteilt, in der Hoffnung, dass sich weitere beteiligen“, sagt Lehrerin Eva Wanneck, die auch schon die erste Demo im März mit organisierte. Hauptorganisatoren sind dieses Mal die Neuntklässler Tim Rinas (17) und Selina Kayali (15). Sie halten es für wichtig, sich für den Klimaschutz einzusetzen – auch, wenn sie dabei den Unterricht verpassen. „Wozu sollen wir lernen, wenn es eh keine Zukunft gibt?“, fragt Selina Kayali.

Eltern müssen der Aktion zustimmen

Glück mit dem Wetter hatten die Jugendlichen im März nicht, es regnete die ganze Zeit.
Glück mit dem Wetter hatten die Jugendlichen im März nicht, es regnete die ganze Zeit. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Eva Wanneck betont, dass es nicht darum gehe, sich den Unterricht vom Hals zu halten, sondern „um die Sache“. Einzig die Eltern müssen zustimmen, dass ihre Kinder bei der Aktion mitmachen dürfen.

Ob und wie viele andere Schüler am Freitag dabei sein werden, ist ungewiss. Rats- und Heisenberg-Gymnasium etwa erklären auf WAZ-Anfrage, dass sie sich nicht beteiligen werden. „Nachhaltigkeitsthemen besprechen wir aber im Unterricht“, so Rats-Schulleiter Hans-Christoph Pocha.

Werner-von-Siemens-Realschule hat einen anderen Ansatz

Auch die Werner-von-Siemens-Realschule beteiligt sich nicht. Sie hat einen anderen Ansatz. Für den 14. Juni hat sie die schulpolitische Sprecherin der FDP, Franziska Müller-Rech, eingeladen. „Mit ihr wollen wir diskutieren und unsere Fragen somit direkt an die Verantwortungsträger richten“, sagt Schulleiter Daniel Kroll. Bei der ersten von der Anne-Frank-Realschule organisierten Demo habe es eine Jugendliche gegeben, die sich daran beteiligen wollte. Offiziell hätte dies als unentschuldigtes Fehlen gezählt. Aber: „Ich habe dann nicht geguckt, ob sie da war“, erzählt Kroll.

Erich-Kästner-Realschule plant einen Projekttag

Auch am Freitag wollen sich die Jugendlichen wieder vor dem Rathaus versammeln, wie hier bei der Demo im März.
Auch am Freitag wollen sich die Jugendlichen wieder vor dem Rathaus versammeln, wie hier bei der Demo im März. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Ulrich Elsen, Schulleiter der Erich-Kästner-Realschule, würde im Einzelfall entscheiden wollen, ob einer seiner Schüler an der Aktion teilnehmen dürfe. „Ein Problem damit hätte ich dann, wenn die Demo jeden Freitag stattfinden würde.“ Eine Beteiligung der gesamten Schule ist aber auch dort nicht geplant. Auch die Realschule hat einen anderen Plan. „Wir werden vor den Sommerferien einen Projekttag für alle Stufen organisieren, an dem wir Themen der Klimaproblematik aufgreifen werden.“ Auch an der ersten Klimademo im März waren einzig Anne-Frank-Schüler dabei. „Wir waren enttäuscht, dass sonst keine Schulen auf die Idee einer Klimademo gekommen war.“

Beteiligung am globalen Schulstreik

Die Anne-Frank-Schule beteiligt sich am Freitag an einem globalen Schulstreik kurz vor der Europawahl. Start der Demo ist um 12 Uhr am Jovyplatz. Von dort aus soll es dann über die Wilhelmstraße und die Friedrich-Ebert-Straße schließlich bis zum Rathaus gehen. „Einige Schüler haben Redebeiträge vorbeireitet“, so Wanneck.

Wie viele sich nun am Freitag beteiligen werden, kann Eva Wanneck nur schwer schätzen. „Ich habe bei der Polizei 50 bis 200 Teilnehmer angegeben.“ Eva Wanneck hofft, dass ihre Schüler bei der Demo möglichst viel Unterstützung bekommen werden, weitere Teilnehmer sind jedenfalls herzlich willkommen. Wanneck: „Am liebsten mit vielen schönen, bunten Plakaten.“