Gladbeck. Die gebürtige Albanerin (44) ist Ansprechpartnerin für das Netzwerk Freiwilligenarbeit. Ehrenamtliches Engagement liegt ihr persönlich am Herzen.

„Von einem Glücksfall“ spricht Ulrich Hauska, wenn er seine neue Kollegin im Fritz-Lange-Haus vorstellt. Dieses Kompliment macht der Leiter der städtischen Abteilung „Senioren und Gesundheit“ der 44-jährigen Edesa Paheshti. Sie tritt die Nachfolge von Heidi to Roxel an, die zwei Jahre das Ehrenamt in Gladbeck koordinierte.

Norbert Dyhringer: „Die Stelle ist ein Ausdruck der Wertschätzung des ehrenamtlichen Engagements!“

Ulrich Hauska erklärt: „Die bisherige Sachbearbeiterin wechselt bei der Stadt in eine andere Stelle.“ Aber die entstandene Vakanz konnte schnell neu besetzt werden – eben mit Edesa Paheshti. Für sie sprachen, dass sie nicht nur Sprachkenntnisse hat, sondern auch Erfahrungen in Büroarbeit und Ehrenamt. Netzwerk-Sprecher Norbert Dyhringer betont: „Solche Stellen gibt es bei anderen Kommunen gar nicht. Für uns ist es der Ausdruck der Wertschätzung des ehrenamtlichen Engagements.“http://hier_gibt_es_mehr_artikel%2C_bilder_und_videos_aus_gladbeck%7Besc/#225920485}[teaser

Die gebürtige Albanerin lebt seit dem Jahr 2015 in Gladbeck, ist verheiratet und Mutter von zwei Kindern (15 und 13). Den Bereich des ehrenamtlichen Engagements kennt Paheshti aus eigenem Erleben: „Mein Mann und ich sind beide im Flüchtlingsarbeitskreis aktiv.“ Die 44-Jährige, die an ihrer Doktorarbeit schreibt, gibt an der Volkshochschule (VHS) Gladbeck Integrationskurse, unterrichtet an der Ruhr-Universität Bochum und an der Uni in Essen Deutsch als Fremdsprache, ist auch als Dolmetscherin tätig.

Der „Tag des Ehrenamtes“, den das Netzwerk Freiwilligenarbeit organisiert, nutzen Vereine, Organisationen und Gruppen, um Werbung in eigener Sache zu betreiben. Foto: Lutz von Staegmann / FUNKE Foto Services
Der „Tag des Ehrenamtes“, den das Netzwerk Freiwilligenarbeit organisiert, nutzen Vereine, Organisationen und Gruppen, um Werbung in eigener Sache zu betreiben. Foto: Lutz von Staegmann / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Lutz von Staegmann

Apropos „Unterricht“, Edesa Paheshti erinnert sich, dass sie bereits in der Grundschule ehrenamtlich im Einsatz war: „Ab der vierten Klasse musste ich schwächeren Schülern helfen.“ Mit Betonung auf „musste“ – also ein „verordnetes Freiwilligen-Engagement“. Aber Ehrenamt sei ihr eine Herzensangelegenheit: „Ich engagiere mich sehr gerne.“

Edesa Paheshti engagiert sich gerne für Menschen

Menschen zu helfen, bereite ihr Freude. Und wo ein Wille, da ein Weg. „Ich finde eine zeitliche Lücke, das ist eine Frage der Organisation“, ist sie überzeugt. In ihrem neuen Wirkungsfeld möchte Paheshti „das ehrenamtliche Engagement koordinieren und fördern“. Dabei steht für sie außer Frage: „Jeder kann sich einbringen, und jeder Einsatz ist wünschenswert.“ Nur: Die Einzelnen, die ihre Zeit und Energie für ihre Mitmenschen zur Verfügung stellen möchten, und ihr Wirkungsfeld müssen zusammenpassen.

Hintergrund und Kontakt

Das Netzwerk Ehrenamt Gladbeck wurde im Jahre 2001 aus der Taufe gehoben. Zu den Gründungsmitgliedern gehörten seinerzeit das lokale Deutsche Rote Kreuz (DRK), der Caritasverband und die Arbeiterwohlfahrt (Awo).

Inzwischen haben sich dem Netzwerk Freiwilligenarbeit rund 90 Vereine, Organisationen und Selbsthilfegruppen angeschlossen. Vertreten sind ganz unterschiedliche Bereiche, unter anderem: Seniorenhilfe, Flüchtlingsarbeit, Begleitung von Jugendlichen, Tierschutz, Sport, Lebensretter und Gesundheit.

Kontakt zu Ansprechpartnerin Edesa Paheshti: dienstags und freitags, 8.30 Uhr bis 13.30 Uhr im Fritz-Lange-Haus (Raum 6), Friedrichstraße, 992164.

Welche Möglichkeiten Gladbeck da zu bieten hat, zeigt der alljährliche „Tag des Ehrenamtes“. Stephanie Janus, Leiterin des städtischen Büros für Senioren, Behinderte und Freiwilliges Engagement, sagt: „In diesem Jahr ist er eingebettet ins Appeltatenfest mit Jubiläumsfeierlichkeiten und 40 Jahre Seniorenbeirat.“ Und ausnahmsweise präsentieren sich die Gruppen – knapp 30 an der Zahl – mal nicht auf der Lambertistraße: Die Stände stehen am Samstag, 7. September, auf dem Willy-Brandt-Platz vor dem Rathaus.

Die Organisatoren bringen Überraschungen und eine Talkrunde auf die Bühne

Als Neuling mit von der Partie ist der Freundeskreis Marcq-en-Barœul. Interesse bekundet habe, so Hauska, der Bergmanns- und Geschichtsverein Zeche Graf Moltke 1 / 4. Und auch der Sauerländische Gebirgsverein – „der älteste in Gladbeck“ – wolle mitmachen. So richtig mit der Sprache rausrücken mögen die Organisatoren nicht, welches Programm über die Bühne gehen soll. Nur soviel: Neben „ein paar Überraschungen“ werde das Internationale Mädchenzentrum auftreten. Und eine Talkrunde ist geplant. Thema: „Ehrenamt“.