Gladbeck. Der Wald ist gesperrt. Und bevor die Kita-Kinder aus Gladbeck nach draußen dürfen, suchen die Erzieher alles nach den gefährlichen Raupen ab.
Der Kindergarten St. Johannes liegt idyllisch direkt gegenüber des kleinen Wäldchens an der Gecksheide. Doch in diesen Tagen stört die Eichenprozessionsspinner-Plage die Beschaulichkeit. Gut 20 Jungen und Mädchen der 70 Kinder aus der dreizügigen Einrichtung haben schon schmerzhafte Erfahrung mit den Härchen der Raupe gemacht.
Einige Eltern waren mit ihren Kindern beim Arzt - die Kita hat den Vorfall beim Gesundheitsamt gemeldet
Seitdem ist das Wäldchen mit Flatterband abgesperrt: Betreten verboten! „Zum Glück“, sagt Kita-Leiterin Lilliana Bork, „haben alle Kinder nur leichte Pökchen und Hautjucken gehabt.“ Einige Eltern seien dennoch mit ihren Kindern zum Arzt gefahren.
Und Lilliana Bork hat den Vorfall auch sofort dem Gesundheitsamt gemeldet. Großes Lob zollt die Kindergarten-Leiterin dem städtischen Ordnungsamt: „Dort hat man sofort reagiert. Wenige Minuten nachdem wir den Vorfall gemeldet haben, war auch schon eine Spezialfirma hier und hat die Raupennester zerstört.“
Die Sorge aber um die Jungen und Mädchen bleibt, sagt Lilliana Bork. Auslöser für die Probleme sei nämlich wohl eine Raupe des Eichenprozessionsspinners gewesen, die die Erzieher an dem Tag des Vorfalls auf dem Grundstück der Kita gefunden haben. Seitdem dürfen die Jungen und Mädchen immer erst nach draußen zum Spielen, nachdem die Erzieher den Außenbereich gründlich abgesucht haben.
Vorsicht ist beim Parken auf der engen Straße geboten - die Eltern sind informiert
„Wir wollen einfach vorsichtig sein“, betont Lilliana Bork. Der Wald sei zwar abgesperrt und auf dem Kita-Grundstück stehen keinen Eichen, aber die Raupenhärchen können durch die Luft fliegen. Vorsicht ist nach wie vor auch auf der engen Straße geboten, wenn die Eltern die Kinder mit dem Auto bringen. Die Wagen parken dann nämlich ziemlich dicht an den Eichenbäumen des Wäldchen. Aber auch darauf, so die Kita-Leiterin, habe man die Eltern hingewiesen. Und die Stadt hat zudem ja auch Warnhinweise an den Waldeingängen aufgehängt.
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Im Wald spazieren gehen die Kinder sowieso nicht wegen der vielen Hundehaufen
Die Spaziergänge durch den Wald, die früher regelmäßig stattgefunden haben, vermissen die Kinder im Moment nicht wirklich. „Da haben wir schon vor einiger zeit ziemlich eingeschränkt“, sagt Bork. Der Grund dafür sei aber nicht der Eichenprozessionsspinner. Vielmehr würden immer mehr Leute aus dem Stadtteil dort mit ihren Hunden spazieren gehen. Und nicht jeder Hundehalte kümmere sich um Hinterlassenschaft seines Tieres. „Das kann man bei dem Wetterjetzt sogar riechen“, sagt Lilliana Bork. In das Wäldchen geht’s also frühestens wieder im Herbst. Und bis dahin stellt ja auch der Eichenprozessionsspinner keine Gefahr mehr da.