Gladbeck. Der Förderverein Kotten Nie Gladbeck und das Kulturamt laden ein zu „50 Jahre Woodstock - 100 Jahre Gladbeck“. Es treten drei Bands auf.
Was das legendäre Freiluft-Festival Woodstock im August des Jahres 1969 und Gladbeck gemeinsam haben? Aufmerksame Leser könnten auf des Rätsels Lösung kommen. Es ist 50 Jahre her, dass Stars wie Joe Cocker und Arlo Guthrie, Crosby, Still und Nash sowie Santana, Janis Joplin und Joan Baez, um nur einige zu nennen, in der Nähe der Stadt Bethel im US-Staat New York Musik-Geschichte schrieben. Und wie alt wird die Stadt Gladbeck in diesem Jahr? Richtig: Sie feiert ihren Hundertsten. Zwei Jubiläen, „aus denen wir etwas machen konnten“, so Bodo Dehmel, Vorsitzender des Fördervereins Kotten Nie. Was aus dieser Idee geworden ist, können Musik-Fans am 7. August auf dem Areal an der Bülser Straße erleben.
Hippie-Outfit und Häppchen
„50 Jahre Woodstock – 100 Jahre Stadt Gladbeck“ ist eine Veranstaltung, die an die Stelle von „Oldies but Goldies“ rückt. Dehmel spricht Klartext: „Diese Konzertreihe war zuletzt nicht mehr ganz so erfolgreich. Da haben wir uns gedacht: Lass’ uns mal was Neues machen!“ Wir – das sind das Förderverein-Team und das städtische Kulturamt, die bislang in Kooperation Evergreens in der lauschigen Atmosphäre des historischen Gebäude-Ensembles auf die Bühne brachten. Sarah Marnette vom städtischen Kulturamt betont: „Oldies but Goldies wollen wir nicht wieder aufleben lassen.“
Es erklingen Hits von Joe Cocker & Co.
Statt dessen sollen spezielle Termine nach dem Gusto des Publikums sein. Denn man müsse wohl heutzutage bei der Fülle von kulturellen Angeboten „mehr tun, als eine Band auf die Bühne stellen“, meint Dehmel. Er stellt fest: „Die Leute wollen etwas mit Event-Charakter!“ Wie eben ein Hauch von Woodstock in Gladbeck. Mit Ohrwürmern von damals, interpretiert von drei Bands.
Dehmel kündigt an: „Die Servants werden der Hauptact sein. Sie kennt man in Gladbeck schon.“ Die Coverband hat ihr Programm auf das Thema abgestimmt, spielt Hits von Jimi Hendrix, Creedence Clearwater Revival und anderen unvergessenen Künstlern. Diese Musik mag Dehmel auch persönlich gerne – wie gerne wäre er, der damals 19 Jahre war, bei dem historischen Musik-Ereignis dabei gewesen und hätte die Original-Künstler gehört . . .
Der Vorverkauf läuft
Das „Woodstock-Revival“ à la Kotten Nie beginnt am Mittwoch, 7. August, um 18 Uhr. Einlass ist eine halbe Stunde zuvor.
Ein Ticket für die musikalische Reise in die Vergangenheit kostet im Vorverkauf zehn Euro.
Karten sind erhältlich beim Kotten Nie (Bülser Straße 157,
6 63 65
) im städtischen Kulturamt (Friedrichstraße 55,
99 23 30
) und im Weinhandel Volmer (Marktstraße 21). An der Abendkasse sind 13 Euro zu zahlen – sofern die insgesamt 550 Billets nicht bereits im Vorverkauf Abnehmer gefunden haben.
Die „Blumengroup“ haben einige Gladbecker vielleicht noch in Erinnerung. „Sie war im Jahr 2013 schon mal hier“, sagt Dehmel, „sie hat Flowerpower!“ Im Look jener Hippie-Bewegung tritt die Band auf. Jürgen Watenphul, Schatzmeister des Fördervereins, würde sich freuen, wenn nicht nur die Musiker im stilechten Outfit an diesem Abend Farbtupfer setzen, sondern auch die Besucher: „Es wäre schön, wenn sie sich wie vor 50 Jahren kleiden.“
Kulturamtschefin Gabi Stegemann und Marcus Steiner, Vorstandsmitglied der Sparkasse Gladbeck, haben beim Stichwort „Woodstock“ sofort eine Stimme im Ohr: die von Joe Cocker. In dessen Rolle will Mike Best, Sänger beim Rockorchester Ruhrgebeat, schlüpfen.
Der Förderverein Kotten Nie serviert Toast Hawaii und Bockwurst
Wieder zu Ehren sollen an diesem Abend auch Leckereien kommen, die vor 50 Jahren auf (fast) jeder Party aufgetischt wurden. Allzu viel will die stellvertretende Vereinsvorsitzende Aggi Allkemper noch nicht preisgeben, doch Cocktails, Toast Hawaii und Bockwurst – „die war damals üblich“ – soll’s ganz bestimmt geben. Und ein Quiz, das sei ein Muss bei Kotten-Nie-Events. Dehmel: „Bei den Gewinnen lässt sich die Sparkasse, die unsere Veranstaltungen regelmäßig sponsert, nicht lumpen.“
So gerne die Gastgeber eine Stimmung wie zu Hippie-Zeiten zaubern möchten, auf ein Wetter wie anno 1969 können sie getrost verzichten. Damals hat Petrus nämlich himmlisches Nass wie aus Kübeln über die feiernden Musik-Fans und Künstler gegossen. Diesmal sollte es doch bitte, bitte trocken bleiben . . .