Gladbeck. . Der Planungsausschuss in Gladbeck äußert seinen Unmut. Die JU appelliert an den Nordwestbahn-Betreiber, Lokführer von Partnerfirmen zu holen.
Der Planungsausschuss hat in der Donnerstag-Sitzung seinen Unmut über die Zugausfälle der Nordwestbahn geäußert. Ein Vertreter des privaten Bahnbetreibers war – trotz Einladung – allerdings nicht gekommen. Ein Vertreter des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr musste sich stattdessen den Groll anhören.
Verspätungen und Zugausfälle, teils mit „Schienenersatzverkehr“, hatten zuletzt zu zahlreichen Prostesten von Bahnfahrern geführt und rief nun auch die Politik auf den Plan. Die Nordwestbahn hatte Züge ausfallen lassen, da sie Personalprobleme hatte – Lokführer waren krank, Ersatz nicht zu bekommen.
Antrag auf fristlose Kündigung fand keine Mehrheit
Der VRR-Vertreter berichtete im Ausschuss, der Verkehrsverbund, der die Strecken RE 14 und RB 44 von der Nordwestbahn bedienen lässt, habe bereits Gespräche mit dem Unternehmen in Osnabrück. Man habe das Unternehmen abgemahnt und verlangt, einen externen Berater hinzuziehen. Der VRR wies darauf hin, dass der Vertrag mit der Nordwestbahn 2021 ende.
Den Antrag der Fraktion Soziale Liste (DKP und BIG), dem VRR zu empfehlen, den Vertrag mit der Nordwestbahn fristlos zu kündigen, kam der Ausschuss nicht nach. Denn es sei momentan schwierig, Ersatz, der bessere wäre, zu bekommen. Der Ausschuss riet aber dem VRR zwar, auf die Verhältnisse einzuwirken, damit sie sich „möglichst schnell ändern“. Außerdem sollen die Ausschreibungsmodalitäten für 2021 verbessert werden. Allerdings: Ab Winterfahrplan im kommenden Dezember bedient die Nordwestbahn in Gladbeck nur den RE 14, der mit der S 9 auf einen 30-Minuten-Takt umgestellt werden. Die RB 44 verkehr dann nur noch zwischen OB und Bottrop.
Auch die Junge Union kritisiert die Nordwestbahn deutlich
Kritisiert wurde die Nordwestbahn zuletzt auch von der Jungen Union, die Zugausfälle seien nicht länger hinnehmbar. Der Personalmangel solle vorübergehend durch Lokführer anderer Unternehmen der Transdev-Gruppe, zu der auch die Nordwestbahn gehört, überbrückt werden. Die aktuelle Situation stelle einen massiven Einschnitt in die Lebensqualität derer dar, die auf den Nahverkehr angewiesen sind, das halte man für untragbar, heißt es von der JU.
„Studententickets und das neue Auszubildendenti-cket sollen es jungen Menschen ermöglichen, kostengünstig mit den öffentlichen Verkehrs-mitteln zu fahren. Dieses Angebot müssen sie aber auch nutzen können“, so Maximilian Krügerke, Pressesprecher der Jungen Union Gladbeck.