Gladbeck. . Im Gladbecker „K4“ begegnen sich Menschen in lockerer Atmosphäre. Im ehemaligen Pfarrzentrum treffen sich Gruppen mit vielerlei Zielen.
K wie Kirche, K wie Kulturen, K wie Kreativität und K wie Kontakte: „K4“. Hinter dieser Bezeichnung steckt ein Treff unter dem Dach des Hauses Kirchstraße 4-6. Manch ein Katholik wird die Adresse noch als Pfarrzentrum (Vikarie) kennen. Doch dieses Kapitel wurde geschlossen, als das Pfarreientwicklungskonzept im Jahre 2015 verabschiedet wurde.
Sozial-pastorales Zentrum Mitte
Seitdem sei die Anlaufstelle mehr als ein Pfarrheim, sagt Antonia Gemein, Sprecherin der Propsteipfarrei St. Lamberti. „Sozial-pastorales Zentrum im Stadtteil Mitte“ heißt es etwas sperrig. Da geht einem „K4“ schon flotter über die Lippen. Antonia Gemein erläutert: „Bistumsweit wird heutzutage mehr Wert auf sozialpastorale Aufgaben gelegt.“ Soll heißen: „Kirche nah bei den Menschen.“
Gewünscht: Ort der Begegnung
Und was wünschen diese sich? „Eine Stadtteilbefragung im Jahre 2016 sollte herausfinden: Was sind die Bedürfnisse der Menschen?“, so Antonia Gemein. Die Antwort war: ein niederschwelliger Ort der Begegnung; insbesondere die Jugend sollte dabei in den Blick genommen werden. Die Propsteipfarrei habe die Räume zur Verfügung gestellt und dann Platz für Entwicklungen gelassen.
Sozialarbeit und Seelsorge
Und was ist daraus geworden? Entwickelt hat sich in dieser relativ kurzen Zeit eine ganze Menge von Aktivitäten, getragen von Kooperationspartnern – wie Hospizverein, Caritasverband und kirchliche Verbände – und etlichen Gruppen. Diese Angebote stehen auf vier Säulen, mit den genannten vier „Ks“ als Sockel. Da wäre zunächst die Integrationsarbeit. Gemein zählt einige Akteure auf: „Die Volkshochschule, evangelische Flüchtlingshilfe, Runder Tisch Flüchtlingshilfe, Primus und Sozialdienst katholischer Frauen, die Brückenangebote für Mütter und Kinder mit Fluchthintergrund haben.“
Zu Ostern eine Ferienfreizeit
Eine weitere Säule bildet die Jugendsozialarbeit. „Da kommen städtische Eltern-Kind-Gruppen“, nennt Antonia Gemein ein Beispiel. Die Youngcaritas, ein weiterer Partner, organisiere Ferienfreizeiten, demnächst zu Ostern. Kreativ werden Mädchen und Jungen nicht nur beim Malen. Auch im Umgang mit Obst und Gemüse lassen Kinder ihrer Fantasie gerne freien Lauf – beim „cooking for Kids“ (unten stehender Text). „Vereinzelt haben wir Angebote am Wochenende, und dieses gehört dazu“, sagt Antonia Gemein.
Kunsttherapie und Flüchtlingsarbeit
Unter Seelsorge und Beratung fallen Kommunionvorbereitung, Glaubens- und Bibelgespräche, aber auch die Kunsttherapie. Die Propstei-Sprecherin sagt über Letzgenanntes: „Sie vernetzt sich mit der Flüchtlingsarbeit.“ Geistliche und spirituelle Angebote sowie unter anderem ein Begegnungscafé erweitern das Spektrum. Und für Probleme wie Trauer und Einsamkeit sei das Zentrum ohnehin eine Anlaufstelle.
Vom Baby bis zum Senior
Gespräche über Gott und die Welt mit Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen jeden Alters sind ein Angebot der Seelsorge – sei es nun in der Gruppe oder unter vier Augen. Antonia Gemein stellt fest: „Ins K4 kommen Menschen vom Baby in der Krabbelgruppe bis zu Besuchern der Senioren-AG.“
Kinder kochen gemeinsam
Bei „cooking for kids“ können Kinder kreativ werden und Gemeinschaft erleben. Jeden Samstag – mit Ausnahme der Ferienzeiten – kochen im K4 Acht- bis Zwölfjährige zusammen mit Mitarbeitern und Ehrenamtlichen. Lothar Jekel, Sozialpädagoge in der Propsteipfarrei St. Lamberti, sowie Youngcaritas initiierten das Projekt und betreuen es. Beginn ist um 11 Uhr.
Spaß und gesunde Ernährung
„Wir wollten bewusst am Wochenende ein Angebot für Kinder schaffen“, erklärt Jekel die Idee. „Wir bereiten gemeinsam ein Mittagessen vor, essen zusammen und haben zwischendurch auch Zeit zu spielen.“ Bis zu 24 Mädchen und Jungen seien derzeit regelmäßig dabei. Viele Kinder wüssten am Wochenende oft nichts mit ihrer Zeit anzufangen. Christian Hotze von Youngcaritas ergänzt: „Mit cooking for kids können wir Spiel, Spaß, Gemeinschaft und gesunde Ernährung gut kombinieren.“
16- bis 21-Jährige im Betreuungsteam
Das „Gladbecker Bündnis für Familie – Erziehung, Bildung, Zukunft“ finanziert das Projekt maßgeblich mit. Hinzu kommen Spenden. „Im Betreuungsteam engagieren sich Jugendliche zwischen 16 und 21 Jahren. Einige haben Erfahrung, weil sie auch ihre kleineren Geschwister hin und wieder betreuen oder bei der Stadtranderholung schon im Betreuungsteam waren – aber das ist keine Voraussetzung“, so Hotze.
Andere Kulturen und Bräuche
Jekel: „Schön ist, dass sich unterschiedliche Kulturen begegnen und die Kinder die anderen Kulturen und ihre Bräuche kennenlernen.“ Willkommen ist jedes Kind zwischen acht und zwölf Jahren. Eine begrenzte Teilnehmerzahl für das kostenlose Angebot gibt es nicht.