Gladbeck. . Rolf Hilgers und Ernst Hesse, Leiter der Musikschule Gladbeck, haben zum 100. Geburtstag der Stadt besondere Konzerte und Aktionen geplant.

Mit einem einmaligen Tusch für das Geburtstagskind, die in diesem Jahr 100-jährige Stadt Gladbeck, will es die Musikschule nicht bewenden lassen. Leiter Rolf Hilgers und sein Stellvertreter Ernst Hesse samt Dozenten-Team haben ein dickes Paket geschnürt, um diesen besonderen Anlass gebührend zu würdigen. Mit viel Musik, aber auch Ausstellungen und Aktionen. Das Spitzenduo verriet im WAZ-Gespräch einige Veranstaltungen, die für dieses Jahr auf der Agenda stehen.

WAZ: Viele Vereine, Gruppen und Organisationen planen zum Hundertsten Gladbecks spezielle Darbietungen. Welche Rolle spielt die städtische Musikschule in diesem Reigen?

Rolf Hilgers: Dieses Jahr ist auch für uns ein besonderes. Wir beteiligen uns nicht als Veranstalter, wie es beim 50. Jubiläum der Musikschule im Jahr 2015 der Fall war, sondern machen mit eigenen Beiträgen mit.

Ernst Hesse: Als Auftakt eröffnen wir am 24. März um 11 Uhr eine Foto-Ausstellung in unserem Vorspielraum. Unsere Kollegin Berta Walter-Hamza stellt bis Ende September Aufnahmen aus dem Ruhrgebiet aus: Kathedralen der Arbeit, Kathedralen der Kunst unter dem Titel „Am Puls der Zeit“.

In der ehemaligen Berginspektion am Bernskamp hat die Musikschule Gladbeck ihr Domizil
In der ehemaligen Berginspektion am Bernskamp hat die Musikschule Gladbeck ihr Domizil © Martin Möller

Hilgers: Der Ort dieser Schau stellt ja auch eine Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart da. Wo wir uns jetzt befinden, war früher die Königlich-Preußische Berginspektion. Das Gebäude wurde im Jahr 1905 gebaut.

Bietet sich in solch einem Jubiläumsjahr nicht auch eine musikalischer Gratulation mit Pauken und Trompeten an?

Hilgers: Ja, wir haben ein ganz besonderes Konzert für den 6. April in der Mathias-Jakobs-Stadthalle vorgesehen: eine Revue unseres großen Blasorchesters. Zehn Jahrzehnte Musik zur Geschichte von Gladbeck. Das Publikum darf sich auf Stücke von Glenn Miller, Elvis, Abba und vielen anderen freuen. Wir wollen das Ganze visuell unterstützen. Der Karten-Vorverkauf für diese musikalische Zeitreise wird in Kürze beginnen.

Weitere Informationen

Die städtische Musikschule hat ihren Sitz am Bernskamp 1. Aktuelle Hinweise erhalten Interessenten unter 97 28 16. Weitere Auskünfte: 9 72 80, info@musikschule-gladbeck.de, www.musikschule-gladbeck.de

Der Förderverein der Musikschule mit Dr. Gabriele Tichy-Voß an der Spitze unterstützt die Bildungsstätte finanziell und mit praktischem Einsatz.

Hesse: In 80 Minuten um die Welt geht’s am 16. Juni – musikalisch gesehen. Bei „Glad to be back“ interpretieren die Jazzfire Big Band, der Jazzfire Chor und unser Kammerorchester in der Stadthalle internationale Stücke – zum Beispiel arabisch, asiatisch, nordeuropäisch.

Hilgers: Die Ur-Idee hat unser Dozent Martin Greif seinerzeit für das Kulturhauptstadt-Jahr 2010 hier im Revier erarbeitet. Modifiziert erlebt das Konzept nun eine Neuauflage.

Beim alljährlichen „Tag der offenen Tür“ stellt die Musikschule Gladbeck ihr Angebot vor. So können die Gäste kleine Konzerte besuchen oder Instrumente ausprobieren.
Beim alljährlichen „Tag der offenen Tür“ stellt die Musikschule Gladbeck ihr Angebot vor. So können die Gäste kleine Konzerte besuchen oder Instrumente ausprobieren. © Robin Droste

Wird es in diesem Jahr wieder einen Tag der Offenen Tür an der Musikschule geben, vielleicht diesmal wegen des Stadtjubiläums mit historischer Ausrichtung?

Hilgers: Eine Woche vor den Sommerferien, am 6. Juli, wollen wir am Tag der offenen Tür eine bunte Mischung präsentieren, vielleicht Führungen, eine Ausstellung und Auftritte der Ensembles. In diesem Jahr wollen wir stärker das historische Gebäude in der Fokus rücken und die Verbindung zur Geschichte herstellen. Dazu werden wir bestimmt auch Kontakt zur Stadtarchivarin Katrin Bürgel und zu Walter Hüßhoff vom Bergmanns- und Geschichtsverein Graf Moltke 1/4 aufnehmen.

Wegen des Regenwetters musste das Turmblasen 2018 mit dem Blasorchester der Musikschule Gladbeck in das Innere des Sparkassenturms verlegt werden.
Wegen des Regenwetters musste das Turmblasen 2018 mit dem Blasorchester der Musikschule Gladbeck in das Innere des Sparkassenturms verlegt werden. © Oliver Mengedoht

Wird das Turmblasen in diesem Jahr mit einem anderen Tenor als sonst erschallen?

Hilgers: Wir haben da schon etwas angedacht. Aber unsere Ideen müssen auch technisch umsetzbar sein. Bis jetzt ist noch nicht spruchreif, was wir am 23. Dezember machen werden. Ein unbedingtes Muss beim Turmblasen ist jedoch das Steigerlied.

Hat Gladbeck eine Stadt-Hymne, die zu Ehren kommen könnte?

Hilgers: Nicht, dass ich wüsste.

Verzichten Sie wegen der Jubiläumsbeiträge auf andere Veranstaltungen, die sonst eine feste Größe in ihrem Kalender sind, zum Beispiel Workshops und Vorspielstunden?

Hilgers: Wir haben jährlich gut 100 Veranstaltungen plus eine große Anzahl von Buchungen und Anfragen. Die Termine zum Stadtjubiläum kommen in diesem Jahr dazu.