Gladbeck. Der Jazz-Workshop der städtischen Musikschule geht in die 27. Runde. Die Teilnehmer kommen aus der gesamten Region – mitmachen ist noch möglich.

Martin Greif hat einen langen Atem bewiesen: Vom 10. bis 13. Mai geht der Jazz-Workshop in der städtischen Musikschule zum 27. Mal über die Bühne. Der Erfolg dieses Angebots und seine Langlebigkeit seien beileibe keine Selbstverständlichkeit, so Rolf Hilgers. Der Musikschul-Direktor lobt seinen Kollegen: „Das ist sein Verdienst. Er hat die Reihe initiiert.“

Der Dozent für Saxophon und Klarinette sowie Leiter der Jazz-Abteilung zum Konzept: „Mitmachen dürfen alle mit Grundkenntnissen. Man muss noch keinen Kontakt zur Jazz-Musik gehabt haben.“ Schließlich soll der Workshop genau diese Chance eröffnen: erste Noten im Bereich Jazz auszuprobieren.

Teilnehmer kommen auch aus den Nachbarstädten

Das Angebot nehmen seit Jahren etliche Musiker an. „Etwa 70 Prozent der Teilnehmer sind Stammpublikum“, stellt Greif fest. Sie kommen aus Gladbeck, Gelsenkirchen und Bottrop zum Bernskamp, nehmen aber auch weitere Anfahrten in Kauf. Knapp 50 Musik-Begeisterte zwischen zwölf Jahren und deutlich älter als 70 haben sich bereits für den 27. Durchlauf angemeldet.

Der Workshop bietet ihnen die Gelegenheit, mit versierten Dozenten zu arbeiten: Martin Greif (Saxophon), Jürgen Koopmann (A-, E-Bass), Martin Berner (Blechbläser), Marc Picker (Holzblasinstrumente), Christian Kappe (Trompete, Jazztheorie), David de Groat (Gitarre), Walther Großrubatscher (Schlagzeug, Percussion), Gabriele Frece (Gesang) und Heribert Kohlich (Piano). Extras sind die Band-Masterclass für Fortgeschrittene, „Improvisation und Jazztheorie“ sowie das Rock-Pop-Soul-Projekt.

Böechbläser können noch mitmachen

„Geschlossen sind bereits die Gruppen Gitarre und Gesang“, sagt Greif. Noch Kapazitäten gebe es in den Fächern Blechbläser – vor allem Posaune – sowie Schlagzeug und Klavier.

Ziel dieses Workshops ist, Bands zusammenzustellen, die innerhalb von wenigen Tagen zwei, drei Stücke einstudieren. Menschen, die in der Regel noch nie miteinander Jazz gespielt haben, finden zueinander. Greif ist immer aufs Neue begeistert, wie „fokussiert, motiviert und engagiert die Leute“ bei der Sache sind.

Abschlusskonzert auf drei Bühnen

„Es ist geplant, fünf, sechs Ensembles zu bilden“, so der stellvertretende Musikschulleiter Ernst Hesse. Und die haben ihren großen Auftritt beim Abschlusskonzert am Sonntag, 13. Mai, im Günter-Waleczek-Haus, dem Domizil der Einrichtung am Bernskamp. Dann können Besucher ab 15 Uhr das „Gladbecker Modell“ erleben: Musiziert wird auf drei Bühnen – im Vortragsraum, in Greifs Zimmer und im Ballettsaal.

Die Dozenten geben sich bereits am Freitag, 11. Mai, die Ehre. Das Konzert beginnt um 20 Uhr im Café Mundart an der Bottroper Straße. Hilgers: „Wir sind froh und dankbar, dort spielen zu dürfen. Das ist eine ganz besondere Atmosphäre.“ Ohne Unterstützer – Michael Tack, Sparkasse, Ele und, last but not least, der Förderverein der Musikschule – könnte so ein Workshop wohl nicht über die Bühne gehen. Und die Gebühren könnten dank der Sponsoren moderat gehalten werden.