Gladbeck. . Die Musikschule Gladbeck hatte zum Adventskonzert eingeladen. Es wirkten mit: Jazzfire-Big-Band, Kammerorchester und -chor, Ballett und Solisten.

Der Nikolaustag ist zwar erst heute, doch der städtischen Musikschule war es gelungen, den Rauschebart schon ein paar Tage vor diesem Datum in die Stadthalle zu holen. Da rutschte er nicht etwa in einer Nacht-und-Nebel-Aktion still und klammheimlich in den Saal, sondern wurde mit Pauken und Trompeten gefeiert – wie es sich gehört bei einem peppigen Konzert namens „Santa Claus is coming!“.

Fast 80 Mitwirkende

Die fast 80 Mitwirkenden machten sich und ihrem Publikum im vollen Haus ein klingendes Vorweihnachtspräsent, bei dem im Nu so mancher Fuß im Takt der mitreißenden Stücke wippte. Unter der Leitung des Dozenten Martin Greif und des stellvertretenden Musikschulleiters Ernst Hesse nutzen die Akteure der Jazzfire-Big-Band, des Kammerorchesters und -chores sowie die Ballett-Compagnie mit Valentina Spadoni an der Spitze die Chance, ihr Können vor Hunderten unter Beweis zu stellen. Verstärkung bekamen sie von den Solisten Sabine Berghorn, Hannah Radke, Stefanie Volmer, Oliver Winkelmann und Frauke El Meshai.

Vertraute Klassiker in neuer Version

Greif und Hesse konnten mit den Ensembles nahtlos an die bejubelte Premiere des Formats vor zwei Jahren anknüpfen. Im Unterschied zu anderen Konzerten präsentieren sich die einzelnen Gruppen nicht einfach nach einander, sondern spielen auch in wechselnden Besetzungen, beispielsweise Jazzfire-Big-Band und Orchester – sehr zur Freude der Zuhörer. So kleiden die Interpreten vertraute Klassiker in ein erfrischend neues Gewand.

Ohrwürmer jüngeren Datums

In unterschiedlichen Konstellationen interpretierten Solisten und Ensembles englischsprachige Stücke in der Gladbecker Stadthalle.
In unterschiedlichen Konstellationen interpretierten Solisten und Ensembles englischsprachige Stücke in der Gladbecker Stadthalle. © Michael Korte

Nichts gegen die traditionellen, vertrauten Lieder wie „Stille Nacht, heilige Nacht“, aber diese zwei Stunden gehörten englischsprachigen Songs jüngeren Datums – die allerdings ebenfalls mittlerweile Ohrwurm-Qualität haben. Man denke nur an „Let it snow“ oder eben das titelgebende „Santa Claus is coming to town“. In überarbeiteten Arrangements entwickeln solche Stücke einen besonderen Pfiff; dieser Wirkung vermochte sich kaum ein Zuhörer zu entziehen.

„Nutcracker Suite“ von Ellington

Ein besonderes Glanzlicht setzten die Jazzfire-Big-Band und Solist Oliver Winkelmann. Das Publikum bejubelte ebenfalls Hannah Radke und Stefanie Volmer. Erst im diesjährigen Jazz-Workshop von Martin Greif war ihr Sangestalent entdeckt worden, nun standen sie mit ihrer Version von „Believe“ aus der Filmmusik zu „Der Polar Express“ auf der Bühne und ernteten tosenden Applaus. Wie auch das Duo Sabine Berghorn und Oliver Winkelmann für ihre Interpretation von „Baby it’s cold outside“.

Kontakt und Auskunft

Die Verwaltung der städtischen Musikschule, Bernskamp 1, ist montags bis freitags zwischen 8.30 Uhr und 12 Uhr sowie montags bis donnerstags von 13.30 Uhr bis 15.30 Uhr zu erreichen.

Ein Kontakt ist auch möglich per Telefon unter 97280 (Fax: 97 28 28). E-Mail: info@musikschule-gladbeck.de

Für Ballett-Fans ist die Weihnachtszeit ohne den „Nussknacker“ von Peter Iljitsch Tschaikowski wie Heiligabend ohne Tannenbaum. Da die Programm-Macher niemanden enttäuschen wollen, gab’s die weltberühmte Musik auch, aber als jazzige „Nutcracker Suite“, die der Amerikaner Duke Ellington neu komponiert hatte: vertraut und doch mal ganz anders. Wie hatte Musikschulleiter Rolf Hilgers dieses Adventskonzert angekündigt: „Die Mischung macht’s. Da ist für jeden Geschmack etwas dabei.“ Er hat nicht zu viel versprochen.