Gladbeck. . Seit 25 Jahren arbeitet Rolf Hilgers im öffentlichen Dienst, mehr als 20 Jahre ist er an der Musikschule Gladbeck in führender Position tätig.

Eine Frohnatur – das ist Rolf Hilgers: gut gelaunt, energiegeladen und offen für neue Ideen. Er lacht gerne und oft. Wenn seine Augen unternehmungslustig blitzen, scheint’s, als ob Moll-Töne überhaupt nicht zu seinem Naturell gehören. Wen wundert’s bei einem Menschen, der an einem Karnevalssonntag – vor 50 Jahren – das Licht der Welt erblickte? Der Leiter der hiesigen Musikschule hat am 19. März einen besonderen Grund zu strahlen: Dann kann er auf seine 25-jährige Tätigkeit im öffentlichen Dienst zurückblicken – davon mehr als zwei Jahrzehnte in Gladbeck.

Erstes Instrument: eine Trompete

Zunächst war er stellvertretender Leiter, seit dem Jahr 2009 dirigiert er die Geschicke der Einrichtung. Der Musikschulleiter misst dabei dem harmonischen Zusammenspiel mit seinem Stellvertreter Ernst Hesse und den Lehrkräften eine entscheidende Rolle zu: „Ein Dirigent ohne Orchester macht keinen Sinn.“

Geboren in Aachen, wuchs Rolf Hilgers im malerischen Städtchen Monschau auf. Doch was zieht einen jungen Mann aus der Eifel ins Ruhrgebiet, nach Gladbeck? Antwort: die Musik. Sie liegt Rolf Hilgers im Blut. Er erzählt: „Mein Vater hat Posaune gespielt, nicht beruflich, sondern aus Liebhaberei.“ Der Sohn entschied sich für die Trompete. „Das war mein erstes Instrument, es hat mir vom Klang her am besten gefallen“, erinnert sich Rolf Hilgers. Nach dem Abitur leitete er mit gerade einmal 19 Jahren den Musikverein in seiner Heimatstadt – „ein Blasorchester, in dem damals auch mein Vater gespielt hat“. Der Schüler Hilgers, der später studierte, einmal Diplom-Musikpädagoge und Kopf der Gladbecker Musikschule werden sollte, gewann bereits 1981 einen dritten Preis beim Wettbewerb „Jugend komponiert. Hilgers denkt nach und sagt: „Das Stück war ein Marsch für ein Blasorchester mit großer Besetzung.“

Bewerbung auf eine Ausschreibung

Seinerzeit, bei der Preisverleihung, setzte er seine Füße auf „Revier-Boden“: in Duisburg. „Die Stelle für die stellvertretende Leitung der Gladbecker Musikschule war in einer Fachzeitschrift ausgeschrieben“, so Hilgers. Was er da las, habe ganz seinen Vorstellungen entsprochen. Aber: „Hatte ich damals als 26-Jähriger auf so eine Stelle eine Chance?“ Er hatte: Hilgers wurde am 10. Februar 1992 zum Vorstellungsgespräch eingeladen, vier Tage später trat er seinen Dienst als Stellvertreter von Eberhard Dietz an. Dessen Part übernahm Hilgers im November 2009.

„Musik ist für mich schon Lebensinhalt“

Der 50-Jährige, der oft durchs Programm der Musikschul-Auftritte führt und zur Trompete greift: „Musik ist für mich schon Lebensinhalt. Ich spüre, wie sie die Entwicklung eines Menschen positiv verändert.“ Er selbst habe als Kind gute Erfahrungen gesammelt, die er an Kinder und Jugendliche weitergeben möchte: „Das ist meine Motivation!“ Hilgers hat ein offenes Ohr für viele Musikrichtungen: Abba habe er früher gerne gehört, Filmmusik mag er, auch Songs von Robbie Williams und Klassik. Und den „begnadeten Trompeter“ Maurice André lobt er in den höchsten Tönen. Unabhängig vom Genre will Hilgers jungen Menschen die Welt der Klänge öffnen. Denn: „Musikunterricht ist etwas für das ganze Leben.“