Gladbeck. . Werner J. Lübberink nahm die Situation in Augenschein. Suche nach Alternativen zum ebenerdigen Übergang mit SPD-MdL Hübner und Stadtvertretern.
Seit die Deutsche Bahn den Gladbecker Plänen Anfang des Jahres für einen ebenerdigen Übergang zum Oberhof eine klare Absage erteilt hat, wurden schon einige Gespräche zwischen Stadt, Politik und Vertretern der Bahn geführt. Auch der kleine Bahnsteig bekommt seitdem öfters prominenten Besuch. Am Mittwoch kam der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn NRW, Werner J. Lübberink, erstmals persönlich zum Ortstermin, um sich ein Bild von der Situation in Gladbeck zu machen. Eingeladen hatte ihn der SPD-Landtagsabgeordnete Michael Hübner, beim Gespräch mit dabei waren der städtische Planungsamtsleiter Karsten Fuchte und der Erste Beigeordnete Rainer Weichelt sowie Vertreter der Bahnentwicklungsgesellschaft.
Der Ortstermin hat gezeigt, dass Handlung nötig ist
Über konkrete Ergebnisse des Treffens wird nichts bekannt gegeben, aber der Konzernbevollmächtigte hat „durch den Ortstermin schon erkannt, dass es nicht schön ist hier“, berichtet Michael Hübner im Anschluss des etwa anderthalbstündigen Gesprächs. Festgestellt habe der Bahnchef auch, dass die Unterführung am Oberhof mit den relativ steilen Rampen, die von vielen DB-Fahrgästen als Durchgang gemieden wird, nicht wirklich barrierefrei ist. Hübner: „Wir konnten klar machen, dass hier tatsächlich Not ist.“ Auch während des Vor-Ort-Termins nutzten Fahrgäste der Bahn den zwar verbotenen, aber kurzen Weg über die Gleise als Abkürzung.
„Wir wollen im Dialog bleiben und gemeinsam nach einer Lösung suchen“, bestätigte dann auch Werner Lübberink gegenüber der Presse. Das war nicht nur so dahin gesagt, ein nächster Gesprächstermin ist für Dezember bereits fest vereinbart.
Dass es mit dem ebenerdigen Übergang, der die beiden Stadtteile Ost und Mitte so viel besser miteinander verbinden würde, nichts werden wird – die bittere Tatsache muss die Politik allerdings akzeptieren. Die Bahn hat mehrfach betont, dass sie ebenerdige Übergänge nicht mehr baut, weil sie diese für nicht sicher genug hält.
2012 vertrat die Bahn noch eine andere Auffassung
Dass es 2012 offenbar noch eine andere Auffassung gab und Gladbeck daraufhin mit den Plänen für den ebenerdigen Übergang als Teil einer umfassenden Stadtentwicklung begann, ist zwar ärgerlich, aber nicht zu ändern. „Es geht jetzt darum, das Beste aus der Situation zu machen“, weiß auch Michael Hübner. So wie jetzt könne die Situation auf jeden Fall nicht bleiben.
Teil des Innenstadtkonzepts
Die Umgestaltung des Bahnhofs Ost und des Oberhofs ist Teil des Innenstadtkonzepts. Mit dem ebenerdigen Übergang wäre für die Bewohner von Ost eine bessere Anbindung an die Innenstadt geschaffen worden.
Nachdem die Bahn 2013 grünes Licht für die Pläne gegeben hatte, führte die Stadt 2014 ein Werkstattverfahren durch.
Einen Plan B hat die Verwaltung ja schon. Der Bahnsteig könnte näher zur Grabenstraße verlegt werden mit einer Öffnung zum Oberhof, um Bus und Bahn besser zu verknüpfen. Die Idee gab es schon 2012. Was auch immer aber als Alternative gefunden wird, mit einer Umsetzung ist in den nächsten zwei Jahren nicht zu rechnen.
Lösung für Busbahnhof-Provisorium umso dringender
Womit eine Lösung für das Busbahnhof-Provisorium umso dringender wird. Seit der Oberhof wegen der maroden Bausubstanz der darunter liegenden Tiefgarage nicht mehr genutzt werden kann, halten die Busse an der Grabenstraße. Ein Zustand, der „ auf Dauer so nicht weitergehen kann“, so Hübner. Vielleicht bringt ein Gutachten für die Grabenstraße, das von der Stadt in Auftrage gegeben wurde, hier eine Lösung.