gladbeck. . Baustellen in der City werden Thema im nächsten Innenstadtausschuss. Mit der Bahn finden weiterhin Gespräche zum Oberhof-Umbau statt.
- Seit mehreren Jahren dürfen große Teile des Oberhofs nicht mehr befahren werden
- Aus Sicherheitsgründen muss die marode Decke ständig kontrollier werden
- Stadt setzte 366 Holzstützen in die Tiefgarage, um sie vorm Einsturz zu sichern
Die Stadt geht weiter in die Informations-Offensive. Nach dem ausführlichen Rundumschlag zum Thema Schrottimmobilien im letzten Wirtschaftsförderungsausschuss steht in der März-Sitzung des Innenstadtausschusses die aktuelle Bestandsaufnahme der City-Entwicklung auf der Tagesordnung. Wirtschaftsförderer Peter Breßer-Barnebeck: „Wir liefern einen gesamten Lageüberblick.“
Hintergrund: An vielen Ecken finden sich derzeit große Baustellen in der Innenstadt, dies sind beispielsweise der Neubau am Marktplatz oder der Abriss des Hertie-Hauses. Für die Stadtplaner heißt es hierbei, nichts übers Knie zu brechen. Denn bei allen Maßnahmen müsse man genau gucken, „dass wir uns die Innenstadt nicht platt machen“, gibt Breßer-Barnebeck zu bedenken.
Komplexität der Stadtentwicklung
Es gelte deshalb, nicht alles gleichzeitig anzupacken. Leider werde von Beobachtern diese Komplexität der Stadtentwicklung beiseite geschoben. „Umbau Hertie plus Umbau Fußgängerzone plus Umbau Oberhof klappt aber nicht“, sagt der Wirtschaftsförderer und reagiert damit auf die Nachfrage, warum sich am Oberhof scheinbar nichts tut.
So brauche die Realisierung der preisgekrönten Idee eines Architekturwettbewerbs noch Zeit. Ursprünglich war man im Baudezernat von einem Baubeginn 2016 ausgegangen. 2020 könnte es nun losgehen. Doch der Knackpunkt des Verfahrens ist weiterhin die Idee des „roten Teppichs“, des Übergangs vom neuen ZOB an der Zweckeler/Grabenstraße über das Bahngleis und den verlegten Bahnhof Ost zur Bahnhofstraße. Mit diesem Übergang steht und fällt das gesamte Projekt. Und damit ist wiederum die Deutsche Bahn gefordert, ohne die nichts geht.
Vereinbarung mit Bahn muss in trockenen Tüchern sein
Peter Breßer-Barnebeck zum Start des Bauprojekts: „Wir müssen erst die Vereinbarung mit der Bahn in trockenen Tüchern haben.“ Man stehe deshalb weiterhin in Gesprächen mit der Bahn. Mit ihr will die Stadt unbedingt einen Vertrag schließen, damit das Verkehrsunternehmen die Planung für den barrierefreien Übergang samt Tunnelschließung und die Bahnsteigverlegung übernimmt. Immerhin: Grundsätzliches Einverständnis ist bereits erzielt worden. Konkretes gibt es aber in der Sache noch nicht zu vermelden, sagt Stadtsprecherin Christiane Schmidt.
Auch das Interesse von Investoren an der Teilbebauung des Oberhofes auf der Südseite bestehe weiterhin. Schmidt: „Allerdings brauchen wir dazu erst weitere Vereinbarungen über den genauen Ablauf. Das klären wir derzeit mit der Deutschen Bahn.“
Je länger sich der Baustart verzögert, um so stärker muss die Stadt einen Blick auf den maroden Oberhof werfen. Schmidt: „Der Zustand der Tiefgarage wurde und wird fortlaufend kontrolliert.“ Erste Mängel an der Decke wurden 2012 entdeckt. Der Zustand verschlechterte sich seitdem. 2014 kam die Schließung der Garage. Busse und Fahrzeuge dürfen die obere Fläche längst nicht mehr nutzen. Am Jahresende 2016 wurden zur weiteren Sicherung 366 Holzstützen eingebaut. Schmidt: „Damit ist die Sicherheit derzeit gewährleistet.“