Gladbeck. . Wer Fremde in seiner Wohnung erwischt, sollte mit Bedacht vorgehen und so schnell wie möglich Hilfe rufen. Tipp: Täter nie in die Enge treiben.

  • Gladbecker überraschte Freitagabend zwei Einbrecher in seinem Wohnzimmer
  • Polizei warnt davor, Eindringlinge nicht zu bedrängen und so schnell wie möglich Hilfe zu rufen
  • Wohnungseinbrüche in Gladbeck sind im vergangenen Jahr angestiegen

Der Schreck sitzt tief. Als der Bewohner eines freistehenden Einfamilienhauses am Freitagabend aus dem Keller kam, standen auf einmal zwei Einbrecher in seinem Wohnzimmer. Sie waren durch den Garten gekommen, hatten die Terrassentür aufgehebelt. Zum Glück ergriffen sie sofort die Flucht und fuhren in einem schwarzen Sportwagen davon.

Soweit die Polizeimeldung. Sie belegt, was die Kriminalitätsstatistik in Zahlen ausweist: 265 Wohnungseinbrüche gab es im vergangenen Jahr in Gladbeck, zehn mehr als im Jahr zuvor. Dazu kommen weitere Einbrüche, in Keller (65), Geschäfte (32), Büros (26) – insgesamt gab es 434 Fälle – 27 weniger als im Vorjahr.

Obwohl die Gesamtzahl der Einbrüche damit in der Stadt sogar um fast sechs Prozent gesunken ist, wirkt sich das nicht positiv auf das Sicherheitsgefühl aus. Denn besonders Einbrüche in Privatwohnungen verunsichern die Opfer nachhaltig. Schlimm genug, wenn Fremde die Wohnung durchsuchen und persönliche Dinge stehlen. Doch was tun, wenn Bewohner und Täter auf einander treffen? Und wie groß ist die Gefahr tatsächlich?

Einbrecher riskieren, Aufsehen zu erregen

„Es passiert nicht so oft. Aber es passiert immer öfter“, sagt Polizeisprecher Michael Franz. Noch vor einigen Jahren sei die Polizei davon ausgegangen, dass Einbrecher vor allem darauf bedacht seien, kein Aufsehen zu erregen, keinen Lärm zu machen – und schon gar nicht bei der Tat gestört zu werden. Das habe sich geändert.

Immer wieder komme es vor, dass Menschen beispielsweise im Schlaf überrascht würden. Zum Glück enden die Taten selten so wie in dem Mülheimer Fall, der vor zwei Wochen Schlagzeilen machte: Dort war ein Mann von Einbrechern schwer verletzt worden.

Besonders mit reisenden Banden hat die Polizei Schwierigkeiten. Und deren Mitglieder gehen immer öfter rücksichtslos vor, schlagen Fenster ein, scheren sich nicht um Lärm. „Weil sie das wohl auch mit einkalkulieren“, sagt Franz.

Laut schreien und Polizei rufen

Wer in seiner Wohnung auf einen Einbrecher trifft, sollte besonnen reagieren. „Auf keinen Fall auf den Täter zugehen und ihn in Bedrängnis bringen.“ Laut zu schreien sei eine Option, um den Fremden in die Flucht zu schlagen – die meisten Einbrecher wollten keine Konfrontation, sondern nur möglichst schnell an die Wertsachen kommen. Und natürlich sollten Opfer so schnell wie möglich die Polizei alarmieren.

Zum Schutz vor Einbrüchen helfen natürlich die gängigen Sicherungen von Türen und Fenstern. Abschreckend wirke aber auch Licht im Haus und im Garten, ein eingeschaltetes Radio – alles, was nach außen den Eindruck vermittle: Hier ist jemand zu Hause. Außerdem könne es hilfreich sein, rund ums Haus keine Versteckmöglichkeiten zu bieten.