Gladbeck. . Ist das Leben in den NRW-Städten unsicherer geworden? Darüber sprachen Politiker mit Polizeipräsidentin Zurhausen. Auch MdL Hübner (SPD) mit dabei.

Die Kriminalitätsstatistik ist ein kontrovers diskutiertes Thema in der Landespolitik. Ist die Situation in den NRW-Städten unsichererer geworden? Was ist mit der wachsenden Zahl der Wohnungseinbrüche?

Der Landtagsabgeordnete Michael Hübner (SPD) war jetzt bei der Präsidentin des Polizeipräsidiums Recklinghausen, Frederike Zurhausen, zu Gast. Bei dem Gespräch, zu dem Landtags- und Bundestagsabgeordnete eingeladen waren, ging es um den Kriminalitätsberichtes 2015.

„Die Kriminalität ist insgesamt weiter zurückgegangen und die Aufklärungsquote gestiegen“, erklärt Hübner. In vielen Bereichen habe die Kriminalität in Gladbeck den niedrigsten Wert der letzten zehn Jahre erreicht. Die tatsächliche und die „gefühlte“ Kriminalität klafften oft weit auseinander, da sich das Sicherheitsempfinden der Menschen verändert habe.

Die Zahl der Straftaten sei im gesamten Kreis Recklinghausen deutlich gesunken; gleichzeitig habe die Polizei jede zweite Straftat aufklären können.

Für Gladbeck könne man im Einzelnen zusammenfassend feststellen: Die Gesamtkriminalität sei zurückgegangen und stelle den zweitniedrigsten Wert der letzten zehn Jahre dar (von 5411 Delikten in 2014 auf 5325 im Jahr 2015). Das sei ein Rückgang um 1,6 Prozent.

Bei Raubdelikten sei die Quote noch deutlicher zurückgegangen, nämlich um 7,5 Prozent (von 40 auf 37 Fälle). Das sei der niedrigste Wert der letzten zehn Jahre. Handtaschenraub stagniere auf Vorjahresniveau (zwei Fälle in 2014 und zwei Fälle 2015). Die Diebstähle hätten sich erhöht – blieben aber auf dem zweitniedrigsten Stand der letzten zehn Jahre (von 2300 Fälle in 2014 auf 2449 Fälle in 2015).

Bei Wohnungseinbrüchen sei ein Plus festzustellen (von 197 in 2014 auf 255 Fälle in 2015; 45 Prozent davon Einbruchsversuche). Gladbeck und das nördliche Revier seien alles in allem eine sichere Region, so Hübner, bei den Wohnungseinbrüchen müsse aber gezielt gegengesteuert werden. Für die Polizei habe dieses Thema höchste Priorität.