Gladbeck. . Daumen drücken! Die Stadt hat sich mit zwei Quartieren, Rentfort-Nord und Stadtmitte, beworben. Montag verkündet die Jury ihre Entscheidung.

Wird Gladbeck auch zu einer Innovation City, so wie die Nachbarstadt Bottrop es seit sechs Jahren vormacht? Die Frage beantwortet das Land NRW am Montag, 2. Mai, im Gasometer in Oberhausen, wenn die Vergabe an die Bewerber um das Förderprogramm Regio.NRW bekannt gegeben wird.

Beworben hat sich Gladbeck mit zwei großen Quartieren: Rentfort-Nord und Stadtmitte. Sie wären geeignete Stadtteile für eine möglichst flächendeckende energetische Sanierung der bestehenden Gebäude. Rund 23 000 Einwohner, knapp ein Drittel aller Gladbecker, würden von dem zukunftsträchtigen Klimaprojekt profitieren – wenn die Bürger mitmachen. Land und EU helfen zwar mit Geld beim Start des Projekts, doch die Bewohner der Quartiere müssen aktiv mitziehen, wenn Dächer, Fenster, Fassaden, Heizsysteme ihrer Häuser auf den neuesten Stand gebracht werden.

Acht Quartiere in Emscher-Lippe

„Mit Glück bekommen wir vielleicht den Zuschlag für beide Quartiere“, hofft Dr. Dieter Briese, Leiter des Umweltreferats, der in der Stadtverwaltung das Vorhaben federführend begleitet. Immerhin sollen acht von 20 künftigen Innovation-City-Quartieren in der Emscher-Lippe-Region liegen.

Und Gladbeck hat für beide vorgeschlagenen Stadtteile gute Argumente: In Rentfort-Nord (rund 5000 Einwohner) gibt es einen guten Mix aus Einfamilienhäusern, Bungalows und Hochhäusern, die größtenteils aus den 60er/70er Jahren stammen und, ganz klar, energetischen Sanierungsbedarf haben. Zudem sind dank des voran gegangenen Stadtumbau-West-Projekts bereits Strukturen entstanden, die zum Erfolg beitragen könnten. Dazu zählt beispielsweise der aktive Runde Tisch.

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Von Maria Lüning

Im wesentlich größeren Quartier Stadtmitte (ca. 18000 Einwohner), das mit dem aktuellen Stadterneuerungsprojekt schon eine gute Grundlage bietet, gibt es ebenfalls einiges zu tun in Sachen energetischer Sanierung. An Gebäuden aus den 50er Jahren, die beim Wiederaufbau nach dem Krieg schnell hochgezogen wurden, aber auch Altbauten aus den 20er Jahren sind lohnende Objekte. Je unterschiedlicher die Gebäudestrukturen, umso besser könnten die Erfolgsaussichten bei der Bewerbung sein, weiß Dr. Briese. „Es geht nicht nur um die Sanierung alter Zechensiedlungen.“

"Das geht Hand in Hand"

Wenn am Montag der Zuschlag erfolgen sollte, rücken allerdings nicht gleich die Handwerker an. Das ist zunächst einmal nur ein Startsignal und stellt Fördergelder bereit, damit die Innovation City GmbH ein Konzept und ein Gutachten für jeden Stadtteil erstellen kann, das zum einen energetische Maßnahmen beinhaltet, aber auch das Wohnumfeld und die Infrastruktur in den Blick nimmt. Briese: „Das geht Hand in Hand: Ist das Umfeld gut, investieren die Bewohner in ihr Gebäude.“ Damit sie das tun, gibt es dann Beratungen zu Sanierung und Fördermitteln.

Aber gemach: Erst einmal heißt es, den Montag abzuwarten.