Bottrop. . Bottrop wird eine Anschlussstelle der Fernwärmeschiene Rhein-Ruhr. Die neue Trasse verbindet bestehende Netze. Sie ist ein Klimaschutzprojekt des Landes.

Bottrop wird ein Knotenpunkt der Fernwärmeschiene Rhein-Ruhr. Die soll die aktuell zwei großen Fernwärmeschienen des westlichen Ruhrgebiets verbinden. Das ist zum einen die Rheinschiene, die die Bereiche Duisburg, Dinslaken und Moers umfasst, zum anderen die Ruhrschiene, zu der auch Bottrop gehört und die sich bis nach Herne zieht. Dazwischen liegt noch das Netz der Oberhausener Stadtwerke.

Bei einer Versammlung im Zentrum für Innovation und Beratung (Zib) der Innovation City stellte die Gesellschaft interessierten Bürgern die Pläne vor. Die 25 Kilometer lange Trasse wird durch den Süden der Stadt verlaufen. Im Bereich der A42-Brücke über den Rhein-Herne-Kanal wird die neue Trasse an die bestehende Fernwärmeschiene Ruhr angeschlossen.

Nimmt nahm diesen Ausgangspunkt verläuft die Trasse von dort nach Oberhausen. Zunächst im Bereich bestehender Leitungen über den Sturmshof, um dann schließlich bis zur Ebelbrücke dem Verlauf der Emscher zu folgen. Von da aus geht es weiter entlang der Polderstraße und der Bahntrasse zur Essener Straße. Die wird unterquert und über den Brahmkamp geht es weiter in Richtung Oberhausen. Ein Großteil dieser Leitung verläuft oberirdisch.

Die Betriebswege entlang der neuen Trasse sollen als Fußgänger- und Radwege ausgebaut werden. Überhaupt gehe es darum, die Trasse in die Landschaft zu integrieren. Das sei Bestandteil der Planungen. So sollen etwa Aufenthaltsbereiche oder Spielplätze gebaut werden.

Der Zeitplan

Derzeit stellen die Planer alle Unterlagen für das Genehmigungsverfahren zusammen. Federführend beim Planfesstellungsverfahren ist die Bezirksregierung Düsseldorf.

Die Verantwortlichen wollen im Jahr 2017 mit dem Bau beginnen.

Die Verantwortlichen rechnen mit Gesamtinvestitionen in Höhe von 230 Millionen Euro. Allerdings gibt das Land 100 Millionen Euro dazu und auch vom Bund könnten Fördergelder kommen. Aktuell prüft die EU diese Beihilfe.

100 000 Tonnen CO2 2-Ersparnis

Für die Region bedeute diese Trasse eine CO2-Ersparnis von rund 100 000 Tonnen pro Jahr, erläuterte Udo Wichert, Steag-Geschäftsführer und Aufsichtsratsvorsitzender der neuen Fernwärmeschiene Rhein-Ruhr GmbH. Zu der haben sich neben der Steag die Energieversorgung Oberhausen (EVO) und Fernwärmeversorgung Niederrhein zusammengeschlossen. Dieses großes Netz mache eine Diversifizierung der Wärmequellen möglich, sagt Klaus Spindler, Geschäftsführer der Fernwärmeschiene Rhein-Ruhr. Heißt: Es gibt mehr Wärmequellen, die effektiver genutzt werden können. So etwa die Abwärme von Thyssen Krupp in Duisburg. Dort entstehe so viel Wärme, die könne die Niederrheinschiene nicht abnehmen. In der Ruhrschiene könne zudem die Müllverbrennungsanlage in Herten stärker eingebunden werden.

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Spindler verweist auf Studien, wonach die neue Fernwärmeschiene eine besonders wirtschaftliche Möglichkeit sei, CO2 einzusparen. Die Kosten zur Vermeidung einer Tonne lägen bei 35 Euro. Sonst seien 120 Euro pro Tonne normal. Doch trotz dieser guten Quote sei die Fernwärmeschiene Rhein-Ruhr nicht wirtschaftlich. Aufgrund der Bedeutung für den Klimaschutz habe sich die Landesregierung entschieden, das Projekt zu fördern und hat es in den Klimaschutzplan NRW aufgenommen.