Bottrop. Von den Zukunftshäusern bis zum Klärwerk stehen Besichtigungen an. Außerdem gibt es u.a. eine Radtour der Nachhaltigkeit. Alle Termine im Überblick.
Die Klimawochen Ruhr von Anfang April bis Ende Juni haben viel in Sachen Klimaschutz zu bieten. So können die Bürgerinnen und Bürger in der „Metropole Ruhr“ ruhrgebietsweit an rund 250 Veranstaltungen zum Klimawandel teilnehmen.
Die 53 Städte und Kreise der Metropole Ruhr präsentieren gemeinsam mit dem Regionalverband Ruhr (RVR) gut zehn Wochen lang ihre Strategien, Projekte und Lösungen zum Klimaschutz. In jeder Woche liegt der Fokus dabei auf einem anderen Teil des Ruhrgebietes. So hat sich die Stadt Bottrop mit Gelsenkirchen, Gladbeck und Herten zusammengetan.
Für Bottrop als Modellstadt der Innovation City Ruhr, die ja die klimaschonende Zukunftsentwicklung eines Stadtquartiers vormacht und in zehn Jahren den Ausstoß von Treibhausgasen halbieren will, dürfte die Teilnahme an den Klimawochen Ehrensache sein.
Denn, so hebt RVR-Direktorin Karola Geiß-Netthöfel hervor: „Es geht um neue und effiziente Technologien, ressourcenschonende Produktionsweisen und Prozesse, aber auch um zukünftige Lebensstile, gesellschaftliche Werte und kulturelle Impulse“.
Die WAZ-Redaktion gibt ihren Lesern hier einen Überblick über die Veranstaltungen, an denen sie in den Klimawochen bis Ende April in Bottrop teilnehmen können.
28. April: Zukunftshaus
Erneuerbare Energien erleben: Drei Zukunftshäuser stehen als Muster in der Innovation-City-Ruhr-Modellstadt Bottrop: ein modernisiertes Einfamilienhaus an der Röntgenstraße, ein erneuertes Mietshaus am Ostring und ein saniertes Geschäftshaus an der Hansastraße in der Fußgängerzone. Als viertes Zukunftshaus kommt am Südring das wohl erste Plusenergiehaus Deutschlands im sozialen Wohnungsbau hinzu, das die Gesellschaft für Bauen und Wohnen, neu gebaut hat und das mehr Energie erzeugt, als seine Bewohnerinnen und Bewohner verbrauchen.
Zu einem Plusenergiehaus hat die Oliver Helmke GmbH gemeinsam mit dem Bayer-Konzern und innovativen Gebäudefirmen in dessen Netzwerk auch das in die Jahre gekommene Geschäftshaus an der Hansastraße umgebaut. Eine Kombination aus Geothermie, Fernwärme und Photovoltaik versorgt das Gebäude mit Energie. Die Energiekosten für die Nutzer sind um gut drei Viertel gesenkt worden. Das Plus an Energie wird ins Stromnetz eingespeist. Das Haus erzeugt nicht nur mehr Energie als seine Nutzer verbrauchen, sondern wird einschließlich aller eingesetzten Geräte darin auch CO2-neutral betrieben.
Am Beispiel des Mietshauses von Vivawest am Ostring wiederum lässt sich nachvollziehen, wie Mehrfamilienhäuser künftig erneuert werden können. Das Projekt ist für das Wohnungsunternehmen auch deshalb interessant, weil der Bau exemplarisch für seinen Gebäudebestand ist. Augenfällig ist die schwarze Fassade, mit der aus Sonnenkraft Strom erzeugt wird. Solarmodule auf dem Dach helfen dabei ebenfalls.
Bei einer gut dreistündigen Bustour durch Bottrop und Gladbeck, die auch zum Geschäftshaus in der Fußgängerzone und zum Mietshaus am Ostring führt, können sich Interessierte am Donnerstag, 28. April, in der Zeit von 14 Uhr bis 17 Uhr einen Eindruck von den Modernisierungsmaßnahmen, von den eingesetzten Technologien und deren Anwendung in der Praxis machen. Anmeldungen zu dieser Rundfahrt sind bis Freitag, 22. April, möglich unter der Telefonnummer 02041/70-5000.
27. April: Das Plusernegiehaus
Vom Haus zum Kraftwerk: Auch das Plusenergiehaus am Südring können die Teilnehmer der Tour besichtigen. Während ihres Besuches am Mittwoch, 27. April, in der Zeit von 9 Uhr bis 15 Uhr können sich außerdem in einer Ausstellung sehen, welche Materialien und Bauteile in dem ersten öffentlich geförderten Plusenergiehaus eingesetzt wurden.
Die Mieter dieses Sechsfamilienhauses müssen nur noch für ihren eigenen Stromverbrauch bezahlen. Der Energiebedarf für Allgemeinstrom, Heizung und Warmwasser wird dank moderner Technik sowieso gedeckt. Dafür sorgen eine Photovoltaikanlage, eine Erwärmepumpe und Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung. Wie beim Geschäftshaus in der Fußgängerzone helfen auch am Südring dreifach verglaste Fenster für Energieersparnis. Anmeldungen zu der Besichtigung nimmt die Gesellschaft für Bauen und Wohnen Bottrop mbH entgegen. Diese ist unter der Rufnummer 02041/7881-0 telefonisch zu erreichen.
Treffpunkt: Zentrum für Information und Beratung, Südringcenter-Promenade 3, 46242 Bottrop
Die Mieter dieses Sechsfamilienhauses müssen nur noch für ihren eigenen Stromverbrauch bezahlen. Der Energiebedarf für Allgemeinstrom, Heizung und Warmwasser wird dank moderner Technik sowieso gedeckt. Dafür sorgen eine Photovoltaikanlage, eine Erwärmepumpe und Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung. Wie beim Geschäftshaus in der Fußgängerzone helfen auch am Südring dreifach verglaste Fenster für Energieersparnis. Anmeldungen zu der Besichtigung nimmt die Gesellschaft für Bauen und Wohnen Bottrop mbH entgegen. Diese ist unter der Rufnummer 02041/7881-0 telefonisch zu erreichen,
Treffpunkt: Plusenergiehaus Südring 37, 46242 Bottrop, www.zuhause-in-bottrop.de
22. April: Seltene Tierarten
Kreuzkröte, Feldlerche und Co: An der Stadtgrenze von Bottrop und Oberhausen gilt es, seltene Tierarten zu entdecken. Der Naturschutzbund Oberhausen lädt Naturliebhaber am Freitag, 22. April, für dieses Erlebnis zu einer abendlichen Wanderung hinauf bis zur Spitze der Bergehalde Haniel ein.
Von 19.30 Uhr bis 21 Uhr wird die Tour die Halde hinauf dauern. Festes Schuhwerk sollten die Teilnehmer tragen und zu dieser Wanderung möglichst auch ein Fernglas mitbringen.
Die Bergehalde in der Nähe des Bergwerks Prosper-Haniel gehört mit zu den höchsten angeschütteten Höhenzügen des Ruhrgebietes. Karg und vegetationsarm sei es auf diesem künstlichen Berg, erklären die Naturschützer. Dennoch sei die Bergehalde ein Lebensraum für zum Teil seltene Tierarten. Diesen können die Wanderer auf ihrer Tour zum Haldengipfel am Wegesrand lauschen und zuschauen.
Treffpunkt: Haldenparkplatz, Kirchhellener Straße, 46156 Oberhausen
30. April: Ernährung und Klima
Saisonal, regional, und gesund: Was hat unsere Ernährung mit dem Klima zu tun? Sehr viel. Das lernen Kinder in einem Kochkurs in der Kinder-Klima-Küche, die die evangelische Jugend in der OT Freiraum in Grafenwald eingerichtet hat.
In der Kinderküche können Kinder und Jugendliche ab zehn Jahren am Samstag, 30. April, in der Zeit von 11 Uhr bis 18 Uhr unter Anleitung von Kochprofis ein klimafreundliches Menü zubereiten. Die frischen Zutaten für diese Mahlzeit werden die jungen Köche vorher gemeinsam einkaufen. Zu dem Kocherlebnis gehört auch die Besichtigung eines Bauernhofs in der Nähe. Die Teilnahme ist kostenlos.
Anmeldungen nimmt die evangelische Kirchengemeinde bis zum Montag, 18. April unter der Telefonnummer 0176/ 50996833 oder per E-Mail an Ot.grafenwald @ev-kirche-bottrop.de an.
Treffpunkt: OT Freiraum Grafenwald, Zur Grafenmühle 15, 46245 Bottrop.
26. April: Energie sparen
Energie einsparen und Klima schützen: Die Fachleute des Energieversorgers Emscher Lippe Energie (Ele) informieren Interessierte über die Gasbrennwerttechnik.
Das Seminarangebot am Dienstag, 26. April, ab 17 Uhr im Zentrum für Information und Beratung (ZIB) an der Südringcenter-Promenade richtet sich an Wohnungseigentümer, die eine veraltete Gasheizung erneuern möchten oder von einem anderen Energieträger wie Kohle oder Öl auf Gasversorgung umsteigen wollen.
Antworten auf ihre Fragen bekommen auch Bauherren, die die Erdgas-Brennwerttechnik in einem Neubau einsetzen möchten. Die Ele-Berater werden dabei auch Finanzierungsmodelle aufzeigen, mit denen Interessenten ohne eigene Investitionen an eine neue Heizung kommen können. Zu dem Treff anmelden können sich Interessierte bis zum Montag, 18. April, unter der Telefonnummer 0209/165-3615.
Treffpunkt: Zentrum für Information und Beratung, Südringcenter- Promenade 3, 46242 Bottrop
27. April: Besichtigung einer Biogasanlage
Mehr als Mist: Besichtigung einer Biogasanlage: Auf den Bauernhof von Johannes Miermann in Kirchhellen lädt die Gladbecker Volkshochschule ein. Die Teilnehmer erfahren dort am Mittwoch, 27. April, von 14 Uhr bis 16.30 Uhr, dass der Mist auch eine wertvolle Energiequelle sein kann. Sie können die Biogasanlage auf dem Bauernhof besichtigen, und die Miermanns erklären ihnen, wie aus Gülle und Pflanzenresten Wärme erzeugt werden kann.
Denn Johannes Miermann und Familie sind nicht nur Landwirte, die Schweine mästen, sondern auch Energiewirte, die klimaschonender Gas und Strom erzeugen. Neben der Biogasanlage ist auf dem Bauernhof auch noch eine Solaranlage im Einsatz. Auch die Stadt ist Kundin und beheizt das Schulzentrum und das Hallenbad mit der Wärme vom Bauernhof. Anmeldungen sind bis Mittwoch, 20. April, zu richten an „hanna.grosse@stadt-gladbeck.de
Treffpunkt: Hof Miermann, Scheideweg 38, 46244 Bottrop- Kirchhellen. www.vhsgladbeck.de
27. April: Das Bergwerk Prosper-Haniel
Erneuerbare Energie aus dem Schacht: Die Ruhrkohle prüft mit Wissenschaftlern, ob sie unter Tage Pumpspeicherwasserkraftwerke errichten kann. Als ein möglicher Standort dafür ist die Zeche Prosper-Haniel in Bottrop vorgesehen.
Für ein solches Kraftwerk würden die Schächte zu hunderte Meter langen Fallrohren umfunktioniert, durch die Wasser aus einem Stausee hinabstürzt, das Turbinen antreibt. Damit könnte die Infrastruktur des Bergbaus auch nach der Schließung der letzten deutschen Steinkohlenzeche nach 2018 zur Energiegewinnung genutzt werden.
Diese Prinzip wird einem kleinen Kreis von jeweils sechs Besuchern bei zwei Führungen am Mittwoch, 27. April, um 9 Uhr und um 10 Uhr erklärt. Dabei können die Gäste mit einem Jeep auch durch den Schrägschacht auf Prosper II unter Tage fahren. Anmeldungen nimmt die Innovation City-Gesellschaft bis zum Mittwoch, 13. April, an. Die Teilnehmer müssen mindestens 18 Jahre und dürfen höchstens 60 Jahre alt sein. Die E-Mailadresse für die Anmeldungen lautet: karin.tielemann @icruhr.de
Treffpunkt: Zeche Prosper II, Knappenstraße 30–32, 46238 Bottrop.
30. April: Unterwegs mit dem Rad
Radtour der Nachhaltigkeit: An Energie sparenden Gebäuden, innovativen Unternehmen, und anderen Vorbildern für den Einsatz erneuerbarer Energien führt die Route dieser Radtour entlang. Die Teilnehmer können während der geführten Tour am Samstag, 30. April, in der Zeit von 14 Uhr bis 16 Uhr mit Umweltfachleuten und anderen Interessierten anhand konkreter Beispiele über Klimaschutz diskutieren.
Wer mitfahren möchte, muss ein eigenes Fahrrad mitbringen. Anmeldungen sind bis zum Freitag, 22. April, unter der Telefonnummer 02041/70-3749 oder per E-Mail an „klimaschutz@bottrop.de“ möglich.
Auf so einer Radtour der Nachhaltigkeit wie in Bottrop werden am selben Tag und zur selben Uhrzeit auch Gelsenkirchener und Gladbecker Radfahrer unterwegs sein, um in ihren Städten Klimaschutz-Vorbilder zu erkunden.
Treffpunkt: Rathausplatz Ernst-Wilczok-Platz 1, 46236 Bottrop, www.icruhr.de, www.bottrop.de
29. April: Bienen in der Stadt
Bienen in der Stadt: Der Bienenstock von Oberbürgermeister Bernd Tischler ist Ausgangspunkt eines Rundgangs durch die Bottroper Innenstadt. Um den biologischen Nutzen der Bienen für den Stadtkern geht es nämlich bei der Veranstaltung am Freitag, 29. April, von 16.15 Uhr bis 17.45 Uhr.
Seit gut vier Jahren ist der Bienenstock auf dem Rathausbalkon rechts des Ratssaals zu finden. Der Imkerverein kümmert sich darum. Ihren Nektar holen sich die Carnica-Bienen, die als besonders sanftmütig gelten, auf Balkonen, in begrünten Innenhöfen oder Parks. Um die 25 Kilogramm Honig hatten die Imker gleich im ersten Jahr gewonnen. Den Rathaus-Honig können die Bürger übrigens auch kaufen. Denn der Oberbürgermeister spendet diesen regelmäßig an die Ernst-Löchelt-Kinder- und Jugendstiftung.
Bei der informativen Tour in Sachen fleißige Bienen im Rathaushaus bekommen die Teilnehmern übrigens auch eine kleine Kostprobe des würzigen Rathaus-Honigs. Anmelden können sich Interessierte zu diesem Rundgang bis zum Freitag, 22. April, unter der Telefonnummer 02041/70-3749 oder per E-Mail an: klimaschutz@bottrop.de
Treffpunkt: Brunnen auf dem Rathausplatz, Ernst-Wilczok-Platz 1, 46236 Bottrop
28. April: Die energetische Sanierung
Erfolgsgeschichten aus der Heimat: Die „energetische Modernisierung“ ist zu einer Art Zauberwort in der Innovation City-Modellstadt Bottrop geworden. Die Stadtverwaltung und die Innovation City-Gesellschaft machen nun sogar einen kompletten Themenabend daraus.
Energieberater und Handwerker aus dem Innovation-City-Netzwerk berichten am Donnerstag, 28. April, ab 18 Uhr im Zentrum für Information und Beratung (ZIB) aus ihrem Beratungsalltag und geben Mietern und Eigentümern, die ihren Häuser und Wohnungen modernisieren möchten, hilfreiche Tipps aus der Praxis. Dabei beantworten sie solche Fragen wie zum Beispiel: Welche Heizung ist die richtige für mich? Liefert eine Fassadendämmung die gewünschte Einsparung für das Klima und meinen Geldbeutel?Anmeldungen sind bis Freitag, 22. April, möglich unter der Telefonnummer 02041/70-5000.
Treffpunkt: Zentrum für Information und Beratung Südringcenter- Promenade 3, 44242 Bottrop.
27. April: Klärwerk der Emschergenossenschaft
Vom Klärwerk zum Kraftwerk: Das sich selbst mit Energie versorgende Klärwerk der Emschergenossenschaft gehört zu den Leitprojekten der Innovation City-Modellstadt Bottrop.
Dabei braucht das Klärwerk immerhin so viel Energie wie eine kleine Stadt. 70 Prozent der Energie, die es zur Abwasserreinigung braucht, erzeugt es schon selbst.
Ziel ist die 100-Prozent-Quote. Bei einem gut zweistündigen Rundgang am Mittwoch, 27. April, lernen Besucher in der Zeit von 15 Uhr bis 17 Uhr die Arbeitsabläufe im Klärwerk kennen und erfahren auch mehr über den Umbau des Abwasserflusses Emscher. Teilnehmer an diesem Rundgang sollten auf wetterfeste Kleidung und festes Schuhwerk achten. Kinder (ab 12 Jahren) dürfen nur in Begleitung Erwachsener daran teilnehmen. Anmelden können sich Interessierte bis zum Freitag, 22. April, unter s 02041/70-3749 oder per E-Mail an „klimaschutz@bottrop.de“
Treffpunkt: Pförtnerhaus, In der Welheimer Mark 190, 46238 Bottrop. www.eglv.de
27. April: Sonnenenergieanlagen
Lassen Sie die Sonne für sich arbeiten: Die Emscher Lippe Energie (Ele) erklärt, wie Hauseigentümer mit einer eigenen Sonnenenergieanlage einen Beitrag zum Klimaschutz leisten und sich unabhängiger vom Strommarkt machen können.
Ihre Fachleute zeigen am Mittwoch, 27. April, um 17 Uhr im Zentrum für Information und Beratung (ZIB) auf, welche Kosten die Betreiber einer Photovoltaikanlage einsparen können und welche attraktiven Vergütungen sie durch die Einspeisung in das Stromnetz erhalten. Dabei informieren die Ele-Berater auch über zinsgünstige Kredite und Förderungsmöglichkeiten. Die selbe Veranstaltung findet auch am Donnerstag, 28. April, ab 17 Uhr - kurz hinter der Stadtgrenze - im Innovationszentrum Wiesenbusch in Gladbeck statt. Anmeldungen sind für beide Veranstaltungen möglich bis zum Montag, 18. April, unter s 0209/ 165-3615.
Treffpunkt: ZIB, Südringcenter- Promenade 3, 46242 Bottrop, www.ele-sonne-fuer-mein-dach.de