Gladbeck.
Der Verkehr auf der Brauckstraße wird den Anwohnern immer mehr zur Last. Zu viel und zu schneller Verkehr, gewagte Überholmanöver, immer mehr Lkw, auch zunehmende Straßenschäden. Jetzt gibt es erste Ideen zu Verbesserung.
„Es ist eine unwahrscheinliche Verkehrsbelastung hier, das kann man manchmal nicht aushalten“, sagt etwa Alice Mindt, die mit ihrem Mann seit eineinhalb Jahren den Kiosk an der Ecke zur Roßheidestraße betreibt. „Wenn die dicken Brummis hier vorbei donnern, vibrieren die Scheiben.“ Es sei Zeit, für Abhilfe zu sorgen.
Ähnlich äußerten sich über 30 Anlieger, die zu einer Bürgerversammlung der SPD Brauck am Dienstagabend kamen. Sie machten ihren Ärger Luft vor allem über Raser und die hohe Lkw-Frequenz. Das sei nicht länger tragbar, hieß es. Die Situationen seien zunehmend gefährlich, vor allem für Kinder und Senioren. Inzwischen wurden Unterschriften gesammelt.
Ortsvereinsvorsitzender György Angel will die Problematik aufgreifen und Verbesserungsvorschläge in die politischen Gremien und in die Stadtverwaltung tragen. Der SPD-Ratsherr betonte, dass etwa die bereits eingestielte „Entwicklungsstudie Brauck-Süd“ an der Ecke Brauck-/Heringstraße künftig einen Kreisverkehr vorsehe, der vor allem den Verkehr aus Bottrop „gut ausbremsen“ werde.
Die Brauckstraße ist eine Landesstraße
Die Brauckstraße ist eine Landesstraße – und trägt direkte Verbindung von Bottrop nach Gelsenkirchen-Horst viel Durchgangsverkehr. In den 80er Jahren war sie umgebaut worden.
Die Verwaltung sagte die Prüfung der Vorschläge zu, auch die Idee, in Höhe der neuen Seniorenzentren eventuell Warnschilder „Achtung, Rücksicht nehmen“ aufzustellen.
Neu ist der Vorschlag der Braucker SPD, ab Heringstraße den Lkw-Verkehr mit Ziel Gewerbepark Brauck über eine neue Straße zu führen, statt ihn auf Brauck- und Roßheidestraße zu belassen. Die Sozialdemokraten plädieren dafür, zwischen Hering- und Boystraße vorwiegend auf der alten Zechenbahntrasse hinter den Firmen Umweltschutz West und Klingenburg eine neue Straße zu bauen. Wobei für den ersten Teil der Gleistrasse, die die Umweltschutz West noch als Privatgleis nutzt, ein Ersatz neben der Zugstrecke erschlossen werden müsste. Angel: „Die Straße würde die Lkw-Frequenz auf der Brauckstraße enorm senken.“
Aus Reihen der Bürger kam der Wunsch auf eine Geschwindigkeitsreduzierung, die Aufstellung eines „Starenkastens“ und die Veränderung des Ampelphasen an der Ecke Brauck-/Roßheidestraße. Dort, so war zu hören, wäre den Anwohnern eine eigene Grünphase für die Linksabbieger auf die Roßheidestraße wichtig.
Diskutiert wurde auch eine 24-stündige Geschwindigkeitsmessung. Die Verwaltung stellte bereits eine solche Messung noch vor den Sommerferien in Aussicht, um Geschwindigkeiten zu objektivieren. So könne auch der Anteil des Lkw-Verkehrs erfasst werden, hieß es.