Gelsenkirchen.

Jede Kirchengemeinde ist anders, denn sie besteht aus vielen unterschiedlichen Menschen geprägt. Mussten Gemeinden fusionieren, waren das in vielen Revierstädten oft schmerzhafte Prozesse. Die Zusammenlegung der Gelsenkirchener, Rotthauser und Schalker Gemeinde wurde dagegen wie ein heiteres Fest angegangen.

Dazu sagt Jens Martin Ludwig, Chorleiter und Organist: „Man muss nicht immer schwarz sehen. Der Neuanfang ist eine Chance, denn es gibt jetzt mehr Möglichkeiten zur Gestaltung. Alle Angebote, die die Gemeinden bisher hatten, werden fortgesetzt und stehen allen zur Verfügung.“ Bei der Kirchenmusik-Arbeit gäbe es schon lange eine gute Zusammenarbeit.

Workshop in der Rotthauser Kirche

Binnen weniger Stunden formte Sarah Kaiser einen Gospelchor. Die rund 40 Damen und (deutlich weniger) Herren ließen sich von der Berlinerin in die Kunst des sehr lebendigen Chorgesangs einführen. Der Workshop in der Rotthauser Kirche hatte Symbol-Charakter, denn die Teilnehmer brachten zwar Interesse und eine gewisse Erfahrung mit, kannten aber die Leiterin und die anderen Mitsänger nicht.

„Gospel ist mehrstimmig, es fließen Jazz und Blues mit ein, es ist bunt und leidenschaftlich.“ – Sarah Kaiser brachte ihren Schülern bei, mit dem ganzen Körper zu arbeiten. Am Bespiel von Solistin Chiara Mirto (Mitglied im Chor „Ton Light Rotthausen“) demonstrierte Kaiser das aufrechte Stehen und die breite Brust – wie an unsichtbaren Fäden zog sie Chiara Mirto „zurecht“. Die Chormitglieder auf Zeit hörten und sahen den Unterschied: Die Stimme klang klarer und lauter.

Bis ins Kleinste geprobt

Bis ins Kleinste wurde für den großen Auftritt am Sonntag geübt. Passend zu einer neuen Gemeinde wurde für das Gospelkonzert in der Schalker Friedenskirche ein neuer Song einstudiert: „Wir sind hier“ hat Sarah Kaiser selbst geschrieben.

Zum ersten Mal überhaupt war die Berlinerin in Gelsenkirchen. „Die Leute gefallen mir hier gut, weil sie aufgeschlossen und robust sind“, lautet die Einschätzung der Künstlerin. Auch die Absprache, wie sich der Chor präsentieren würde, klappte wie am Schnürchen. Sarah Kaiser: „Ich bestehe auf ein einheitliches Chorbild. Wir treten in schwarz-rot auf.“

Kein Widerspruch.