Gelsenkirchen. . Mit Schneewittchen das Selbstbewusstsein fördern: „Kultur macht Stark“ heißt die mit Bundesmitteln unterstützte Initiative, bei der Kleinkinder und ihre Eltern in Gelsenkirchen gemeinsam Theater spielen. Und nicht nur die Zwerge sind mit viel Eifer dabei. . .

Von der schweren Arbeit unter Tage sind die Zwerge ganz schön geschafft. Trotzdem haben sie immer ein fröhliches Lied auf den Lippen – und als sie dem wunderschönen Schneewittchen begegnen, da bricht sogar ein Jubelsturm aus, bei dem die leuchtend roten Zwergenmützen durch die Luft wirbeln.

Das Theaterstück, das hier so mitreißend präsentiert wird, kommt ganz ohne Profischauspieler aus: Vorschulkinder und ihre Eltern spielen darin die Hauptrollen.

Ein neuer Lebensabschnitt

Das neue Projekt „Theater schafft Verbindungen“, mit dem das Musiktheater im Revier derzeit an 30 Kindertagesstätten in der Stadt unterwegs ist, soll die Kinder stark machen für den nächsten großen Schritt im Leben: Den Übergang vom Kindergarten in die Schule. „Wir möchten den Eltern dabei vermitteln, was in ihren Kindern steckt“, erklärt die MiR-Theaterpädagogin Sandra Wildgrube. „Dabei ist es besonders wichtig, dass die Eltern nicht nur zuschauen, sondern auch mitspielen bei diesem Theaterstück.“

Ganz nebenbei könne man so auch die Stimmbildung, Wahrnehmung und Kreativität schulen, ergänzt ihre Kollegin Rebecca Graitl, die neu im MiR-Team ist. Mit diesem Projekt beteiligt sich das Musiktheater an der Initiative „Kultur macht stark“, die das Bundesministerium für Bildung und Erziehung zur Frühförderung ins Leben gerufen hat. „Als uns das Ministerium darauf hingewiesen hat, dass es Fördermittel für diesen Bereich gibt, war für uns sofort klar, dass das eine tolle Sache ist“, erinnert sich MiR-Intendant Michael Schulz.

Bundesministerium fördert Projekt mit 22.000 Euro

Schnell waren die Stiftung Musiktheater im Revier, der Verband „Gelsenkirchener Kindertagesbetreuung“ GeKita und die Initiative „Kein Kind zurücklassen“ ins Boot geholt. „Wir haben uns nicht einmal von den 160 Seiten abschrecken lassen, die für den Antrag ausgefüllt werden mussten“, sagt Manfred Beck, der als Dezernent für Kultur und Bildung die Schirmherrschaft für das Projekt übernahm, begeistert. „Wenn wir von den 42.655 Kindern unter 18 Jahren in Gelsenkirchen keines zurücklassen möchten, dann brauchen wir geballte kreative Power dieser Art“, sagt Dagmar Eckart von der entsprechenden Initiative lachend.

Das Bundesministerium für Bildung und Erziehung fördert das Projekt, das von Oktober bis Dezember stattfindet, mit 22.000 Euro. Der Schwerpunkt ist im Stadtteil Schalke.

Holle Weiß, die bei GeKita den Geschäftsbereich Tageseinrichtungen leitet, schwärmt: „Damit können wir unseren Bildungsauftrag im Bereich musisch-ästhetischer Bildung stark verbessern.“