Gelsenkirchen. Vom Iltis bis zum Rehbock – die Untere Jagdbehörde hat statistisch erfasst, was die Jäger in Gelsenkirchen 2013 und 2014 zur Strecke brachten. Besonders zahlreich sind hier die Krähen, deren Population hat massiv zugenommen. Das belegen auch die Abschusszahlen von 952 Aaskrähen.

Den Dachs trafs allein, die Ringeltauben gleich 1642-fach: Die Untere Jagdbehörde hat für Gelsenkirchen statistisch erfasst, was die Jäger in der Stadt 2013/2014 zur Strecke brachten. Neben dem (einen) Dachs und den Tauben waren das vor allem Wildkaninchen (1912), Aaskrähen (952) und Elstern (518), aber auch 99 Stück Rehwild. Wobei: Hier war mit 24 die Zahl der Verkehrs-Unfallopfer besonders hoch.

Gerade die Krähen, sagt Stephan Lacher, „sind überall präsent. Die Population hat massiv zugenommen.“ Die Aussage des Vorsitzenden der Kreisjägerschaft wird von Abschusszahlen unterlegt. Im Jagdjahr 2011/-12 wurden 695 Aaskrähen geschossen. Doch die reinen Zahlen einer Jagdstrecke, macht Lacher deutlich, „sind letztlich nicht repräsentativ für das Wildvorkommen.“ Werde weniger geschossen, bedeute das längst nicht, dass auch weniger Wildtiere im Revier (über)-lebten. „Wir halten den Stammbesatz stabil, das bleibt auch so“, gejagt (Lacher spricht auch von „geerntet“) werden lediglich die überzähligen Tiere.

Gelsenkirchen, die heimliche „Kaninchen-Hauptstadt“

Für Fasane und Hasen war es ein Jahr mit wenig Nachwuchs. Entsprechend sank die Zahl der gejagten Tiere. 2011 waren es 21 Fasanen und 65 Feldhasen, aktuell 15 und 56. 2062 erlegte (oder auch im Straßenverkehr getötete) Wildkaninchen weist die Statistik für 2011/-12 aus, 140 mehr als 2014. Insgesamt, so Lauer, sei Gelsenkirchen die heimliche „Kaninchen-Hauptstadt“ im ohnehin Kaninchen-reichen Land NRW.

Pro Hektar gibt es wohl kaum eine Gemeinde, in der das Aufkommen höher ist. „Auch wenn man es kaum glaubt: Wir haben eine relativ gute Vernetzung der Kaninchengebiete über die Bachläufe in der Stadt und dadurch einen guten genetischen Austausch. Das scheint auch dazu zu führen, dass unsere Kaninchen recht resistent gegen Seuchen sind“, sagt Lauer, räumt aber ein, dass das nur „eine mögliche Erklärung“ sei.

Weitere Zahlen: 13 Kanadagänse, zwölf Nilgänse und 82 Stockenten führt die Jagdstatistik auf, zudem sieben Blesshühner, 25 Lachmöwen, 22 Steinmarder und vier Iltisse. Wildernde Hunde wurden nicht geschossen, 2011/-12 waren es noch vier.