Gelsenkirchen. „Wir machen keine Jagd auf Katzen“, sagt Stefan Lacher (51), Vorsitzender der Gelsenkirchener Kreisjagdgenossenschaft und seit seinem 19. Lebensjahr Jäger. Die am Montag veröffentlichten Zahlen geben ihm recht. Drei Tiere wurden in der Jagdsaison 2012/2013 tot in den Revieren aufgefunden. Erschossen wurde keines.
Gelsenkirchen. „Wir machen keine Jagd auf Katzen“, sagt Stefan Lacher (51), Vorsitzender der Gelsenkirchener Kreisjagdgenossenschaft und seit seinem 19. Lebensjahr Jäger. Die am Montag veröffentlichten Zahlen geben ihm recht. Drei Tiere wurden in der Jagdsaison 2012/2013 tot in den Revieren aufgefunden. Erschossen wurde keines.
Dennoch zieht zwischen Jägern und Umweltminister Remmel viel Ungemach auf. Denn der NRW-Minister hat einen Gesetzentwurf zum neuen Jagdrecht im Land vorgelegt, der unter anderem den Abschuss von Katzen durch die Jägerschaft grundsätzlich verbietet. „Wir wollen weiter die Möglichkeit haben, im Falle des Falles auf Katzen zu schießen. Wildernde Hauskatzen können großen Schaden anrichten“, sagt Stefan Lacher. Streng genommen darf auf Katzen, die sich weiter als 200 Meter von der Bebauung entfernt bewegen, geschossen werden. Das soll sich mit dem neuen Gesetz, das vom Kabinett gebilligt wurde und vom Landtag noch verabschiedet werden muss, ändern.
Allerdings gönnt die Jägerschaft der Politik keine Schonzeit. Der Protest formiert sich. „Der Entwurf ist ideologisch geprägt“, kritisiert Stefan Lacher. Er enge Entscheidungsspielräume von Jägern teilweise drastisch ein.
Ganzjährige Schonzeit
Der Entwurf sieht u.a. auch vor, dass die Jagd mit Totschlagfallen, die Baujagd auf Füchse und Dachse sowie die Ausbildung von Jagdhunden an flugunfähig gemachten Enten untersagt wird. Die Zahl der jagdbaren Tierarten soll reduziert werden. Wildkatze, Luchs, Graureiher und Greifvögel sollen von der Jagdliste gestrichen werden. Für sie galt bislang eine ganzjährige Schonzeit. Die Jagdzeit auf Rehböcke soll vom 15. Oktober auf den 15. Januar verlängert werden. Dazu kommen weitere Änderungen, die bisherige Entscheidungsmöglichkeiten der Jäger untersagt. „Alles was Federn hat, wird geschützt. Wir sollen nur noch ohne Ende auf Schalentiere schießen“, kritisiert Lacher.
Das Stadtgebiet ist in sechs allgemeine Jagdbezirke unterteilt. Nicht gejagt werden darf z.B. auf Friedhöfen oder in Privatgärten. Dazu kommen vier private Jagdbezirke, in Buer und in Resse sowie am Emscherbruch. Nach Angaben Lachers gibt es in Gelsenkirchen zirka 400 organisierte Jäger. 438 verfügen aktuell über einen Jagdschein.