Gelsenkirchen. . Was wäre passiert, wenn Johann Sebastian Bach und Felix Mendelssohn Bartholdy zur gleichen Zeit gelebt hätten und sich begegnet wären? Wären sie Freunde oder Konkurrenten geworden? Und was hätte sie musikalisch bewegt? Diesen Fragen spürt der Gelsenkirchener Pianist Michael Gees in seinem Konzertprogramm nach, das er am Sonntag, 19. Oktober, bei „Kunst entdeckt Kirche“ vorstellt

Johann Sebastian Bach (1685-1750) und Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847) sind sich natürlich nie begegnet – aber was hätten sie besprochen, wenn sie zur gleichen Zeit gelebt hätten? Wären sie Freunde oder Konkurrenten gewesen? Diesen Fragen geht der Gelsenkirchener Pianist Michael Gees am kommenden Sonntag, 19. Oktober, nach.

Denn die beiden großen Komponisten stehen bei seinem Konzert in der Reihe „Kunst entdeckt Kirche – KeK“ in der Matthäuskirche an der Cranger Straße 81 im Mittelpunkt. Felix Mendelssohn Bartholdy gilt als einer der ersten Verfechter der historischen Aufführungspraxis und setzte diese bei Werken von Johann Sebastian Bach um.

"Anverwandlungen und Extempores"

„Und dass der Mendelssohn an Bachs Grundstrukturen Gefallen gefunden hat, hört man ja in seinen Werken deutlich durch. Aber wie wäre das umgekehrt gewesen – wie hätte der knochige alte Bach auf den eleganten Berliner Mendelssohn Bartholdy reagiert, was hätte er ihm zu sagen gehabt? Solche Fragen finde ich sehr spannend“, betont Michael Gees. „Anverwandlungen und Extempores“ hat er sein Programm daher übertitelt.

Darin experimentiert er mit den Werken beider Komponisten, etwa mit Bachs „Partita B-Dur BMV 825“ und Mendelssohn Bartholdys „Lieder ohne Worte“: „Ich lote aus, wie weit man sich bei der Interpretation von den Vorlagen wegbewegen, ja, sie weiterdenken darf, ohne dass man die Werke zu stark verfremdet“, sagt Gees, der europaweit unterwegs ist und im nächsten Frühjahr durch Japan touren wird.

Motivische Stukturen und rhythmische Gestaltung

Über die motivischen Stukturen und die rhythmische Gestaltung der Werke versucht er, den Gedankengängen der Komponisten auf die Spur zu kommen. Seine Erkenntnisse lässt er in die Interpretationen einfließen. Beim „Vielklang“-Festival in Tübingen kam das bei Publikum und Kritikern gut an – am Sonntag kann sich auch das heimische Publikum gemeinsam ab 18 Uhr mit ihm auf die Spur der Komponisten begeben. Der Eintritt kostet 9 Euro.